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Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Explosion, als wäre der Vulkan selbst ausgebrochen.
    Der Knall war so ohrenbetäubend, dass Aldavinur ganz taub wurde davon, und er sah eine gewaltige Rauchwolke, aus der eine riesige Stichflamme bis über die höchsten Zinnen schoss, dann raste die Druckwelle heran wie eine Meeresflut und riss ihn und seine Gefährten zu Boden, knickte sie einfach um wie zarte Hälmchen und drückte sie nieder. Sie krallten sich fest, um nicht davongeweht zu werden, und duckten sich. Und das war ihr Glück, denn aus dem sich immer weiter aufblähenden schwarzen Qualm heraus flogen auf einmal die beiden riesigen Torflügel, schossen über die Gestürzten hinweg und schlugen mehrere Speerwürfe hinter ihnen donnernd in den Karstboden ein. Dabei wurde eine zweite Wolke aus Sand, Steppengras und Gestein hochgewirbelt, die ihnen die Sicht raubte.
    Aldavinur fühlte sich, als wäre er zwischen Hammer und Amboss geraten. Seine Brust schmerzte von dem Druck, wahrscheinlich waren mehrere Rippen gebrochen, und seine Lungen rangen immer noch nach Luft.
    Nefreta stand schon, packte ihn am Arm und zog ihn hoch; nicht zum ersten Mal fiel ihm ihre unglaubliche Kraft auf. Auch die anderen Flammenritter kamen hustend und ächzend auf die Beine und betrachteten das Loch in der Festungsmauer, aus dem immer noch schwarzer Rauch quoll.
    Das hochgeschleuderte Glutsteinmehl hatte an der Mauer und auch innerhalb der Festung Halt gefunden und brannte sich dort fest. An immer mehr Stellen loderte Feuer auf, das sich am Stein entlangfraß und auf Dächer und Balken übersprang - das unlöschbare Fyrgar- Feuer, das nur die Fyrgar selbst bändigen konnten.
    Die Flammenritter klopften sich den Staub ab, dann zogen sie ihre Schwerter und gingen auf die Öffnung zu. Gluthitze wallte ihnen entgegen, und sie hielten die Schwertspitzen an die brennenden Überreste der Säcke, nahmen das Feuer auf und gaben ihm Nahrung. Es floss über ihre Aura wie Öl und entzündete sie.
    Wie brennende Fackeln traten sie in das Innere der Festung Barastie, und viele Soldaten ergriffen die Flucht. Nur die Netzritter stellten sich ihnen entgegen, und die Fyrgar schwärmten aus und griffen mit geballter Macht an. Sie schleuderten Feuerbälle und schwangen ihre Schwerter mit tödlicher Wucht. Wer ihnen zu nahe kam, ging schreiend in Flammen auf. Nichts konnte sich ihnen in den Weg stellen.
    Aldavinur war immer noch wie taub, er konnte nichts hören von dem Kampfgetümmel, bis es in seinen Ohren auf einmal schrill klingelte. Bald darauf verging das Klingeln wieder, und das normale Gehör kehrte zurück. Da befand er sich bereits auf der Portaltreppe zum Schloss hinauf.
    Mit einem kurzen Blick zur Seite sah er, dass an der Mauer heftig gekämpft wurde, wodurch der Großteil von Gondwins Streitmacht weiterhin gebunden war.
    Nebeneinander schritten sie die Portaltreppe hinauf, setzten alles in Brand, was sie erreichen konnten, und töteten jeden, der es wagte, sie anzugreifen. Auf sie abgeschossene Pfeile und Speere wurden vom Feuer aufgefangen und fielen zerschmolzen zu Boden. Die Palastgarde war alles, was dem Feind zur Verteidigung blieb, und diese stürzte sich jetzt mit geballter Macht auf sie.
    »Wir erledigen das!«, rief Andun.
    Aldavinur nickte Nefreta zu, die gerade zu ihm hersah, und dann gingen sie gemeinsam die Treppe weiter hinauf, während ihre Gefährten sich gegen die Feinde wandten und ihnen Rückendeckung gaben.
    Nefreta ging links neben Aldavinur, und er sah bewundernd, dass sie das Schwert in die linke Hand genommen hatte. Er konnte zwar mit der Linken einen Kriegshammer oder einen Morgenstern tragen, doch mit dem Schwert war er ungeschickt.
    Im Gleichschritt gingen sie auf das Eingangsportal zu. Vier Netzritter stellten sich ihnen entgegen, die sie mit wenigen Streichen die Treppe hinunterstießen.
    Sie ließen ihr Feuer erlöschen. Dann öffneten sie das prächtig verzierte Portal, das bereitwillig nachgab, und traten in die kühle Stille der Thronhalle.
    Dämmriges Licht herrschte hier. Nefreta stieß das Tor mit einem kräftigen Tritt zu und versperrte es mit dem Riegel. Die Gefährten würden draußen Stellung beziehen, damit niemand hereinkonnte.
    Ihre Schritte dröhnten durch die Halle, deren hohe Decke in der Dunkelheit kaum zu erkennen war. Nur durch einige schmale Fenster an den Seiten fielen Lichtstrahlen herein.
    Am anderen Ende konnte Aldavinur einen Thron erkennen, auf dem jemand Platz genommen hatte. Daneben befand sich ein kleinerer Sitz, auf dem

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