Fyrgar - Volk Des Feuers
hatten bisher nie darüber gesprochen.
»Er ist dort oben in den Sphären und spinnt seine Intrigen«, sagte Halrid, »und ich beschütze hier unten die Welt vor ihm und seinesgleichen.«
Die Titanenschlacht ging als das größte Gemetzel in der Geschichte Waldsees ein, sie war der Höhepunkt all der Kriege und Auseinandersetzungen, die vorangegangen waren, und nahezu alle waren dabei, Titanen, Götter, Mächtige, die Alten Völker, ja sogar die Zwerge. Die Fyrgar waren nicht daran beteiligt, ebenso wenig die Menschen, die noch in den Wilden Landen hausten. Aldavinurs Volk war damals gerade in die Berge Luvgars gezogen. Zu dem Zeitpunkt wusste wohl schon niemand mehr, wer gegen wen kämpfte und warum, denn die Grenzen zwischen Finsternis und Regenbogen waren längst verwischt, und auch innerhalb der Reiche gab es Machtkämpfe. Die Nauraka leisteten ihren Beitrag, indem sie für Lichtsänger Luvian schmiedeten, denn sie setzten alle Hoffnungen in diesen Velerii, der keine Macht wollte, sondern Frieden.
Er war ein großer Sänger, doch mit Luvian erwies er sich zudem als großer Kämpfer.
Und so geschah es, dass auf Lichtsänger zwei große Veränderungen zurückzuführen sind. Zum einen bezwang er Nachtfeuer - oh ja, den mächtigsten und ältesten aller Dämonen, ein Wesen, dessen plötzlicher Tod den Untergang der Welt hätte herbeiführen können. Nachtfeuer verletzte Lichtsänger schwer in jener Schlacht, und der Velerii sollte dereinst an dieser Wunde sterben. Doch der Pferdmensch besaß das beste aller Schwerter, und damit schleuderte er als Antwort auf den Angriff den Dämon aus dessen Sphäre und schleuderte ihn verwundet zur Erde hernieder. Nachtfeuer prallte mit solcher Wucht auf den Boden, dass er ein riesiges Loch in das gepeinigte Land schlug und Ishgalad von den anderen drei Königreichen trennte. Ja, er war es, der die Trennung von Ishgalad herbeiführte, der die Umschließende See zwischen die Länder brachte! Es war ein Donnerschlag, der die Welt verdunkelte, der beinahe das Ende herbeiführte, und das Meer füllte das entstandene Loch mit einer gewaltigen Flut. Das folgende Beben gebar neue Vulkane und Inseln und ließ andere untergehen. Der Bruch der Vier Königreiche war so entsetzlich, dass der Hochkönig Ishgalads auf der Stelle starb, und die anderen, als wäre ein Stück von ihnen mit in den Untergang gerissen worden, folgten ihm bald darauf im Kampf, weil sie nicht mehr genug Stärke und ... ja, auch Lebenskraft hatten.
Nach Nachtfeuers Sturz wurde Lichtsänger trotz seiner Wunde von ungeahnten Energien durchströmt, und er nutzte den Moment, solange alle Seiten zutiefst erschüttert waren über dieses unerhörte Ereignis. Schwer verwundet, vom Tode gezeichnet, wie er wusste, dachte er nur noch an eines: die Finsternis auf Waldsee zu vernichten. Er war einer, der mit Lúvenor sprechen konnte, der durch seine Lieder erleuchtet war und dem Gott so nah, wie es vielleicht nur noch die Fyrgar dort oben in ihrer Höhe sein konnten.
Noch während die Erde zitterte und bebte, während gewaltige Fluten das Land überschwemmten und noch mehr Leid und Tod brachten, während alle um ihr Gleichgewicht rangen, nahm Lichtsänger also Luvian, um ihm das zu geben, wofür es geschmiedet war, und stürzte nicht nur den mächtigsten aller Dämonen, sondern auch einen Gott der Finsternis, dessen Name dabei verlorenging. Niemand kann ihn mehr nennen.
Lichtsänger stieß das Schwert in ihn hinein und verwundete ihn tödlich. Ja, er löschte einen Gott aus!
Und während der Finstere Gott dem Dämon nachfolgte und stürzte, zog er einen Feuerschweif hinter sich her, und brennend fiel er aus den Sphären zu Boden, und dort schlug er ein und versank, und niemand fand ihn je wieder. Die Welt wurde dunkel.
»Damit endete die Schlacht, weil endlich allen bewusst wurde, was sie getan hatten. Millionen Tote und ein Meer von Blut. Die Welt würde nie wieder sein, wie sie gewesen war.«
Aldavinur legte die Fingerspitzen aneinander und formte die Hände zu einem Dach. Dann legte er die Finger an die Stirn und schloss die Augen. »Lúvenor sei mit mir, er stürzte einen Gott der Finsternis ...«
»Und der Schlafende Vulkan birgt das Geheimnis«, vollendete der Annatai. »Der Gott wurde nie gefunden, man nahm an, dass er über die ganze Welt verstreut wurde. Ein Teil von ihm, das glaube ich, vergiftet seither den Atem des Vulkans. Und ich bin sicher, mit Efrynns Tod ist es nicht getan. Er war ein Finsterer. Er ist
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