Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
Vom Netzwerk:
jene Kraft, die den Regenbogen antreibt. Ich kann nicht glauben, dass er für immer fort sein soll. Wenn dort im Vulkan ein Splitter des Gottes steckt, dann wird er auch einen neuen Weg finden, die Schattenweber wieder zum Leben zu erwecken.«
    »Aber kein Gott darf sich in die weltlichen Belange einmischen ...«
    »Das ist richtig. Nur ist dieser Gott zum einen nicht am Leben, und zum anderen benutzt er die Sterblichen für seine Zwecke. Er umgeht die Gesetze.«
    Aldavinur starrte auf die Scharte in seinem Schwert. »So muss es sein ...«, wisperte er mit brechender Stimme. »Efrynn hat mich also belogen.«
    »Ich glaube nicht, dass er es besser wusste, denn es ist nicht gesagt, dass der Gott sich ihm offenbarte.«
    »Aber Gondwin wusste es. Er sagte zu mir: Einer ist viele.«
    »Dann hat er die Wahrheit verschwiegen, um dich für sich zu gewinnen. Vielleicht hatten sie dich als weiteren Träger ausersehen.«
    »Halrid, ich ... ich kann nicht noch einmal ...«
    »Du missverstehst mich.« Der Zauberer berührte sanft Aldavinurs Arm. »Ich sage nicht, dass du das Schwert weiterführen sollst. Du hast wahrhaftig genug getan, und wie ich bereits ausführte, stehe ich tief in deiner Schuld. Natürlich sollst du dein Schwert weitergeben, nur ... ich kann es nicht nehmen. Bedenke, welche Macht es in Lichtsängers Hand hatte. Ich bin ein Annatai, noch dazu mit göttlichen Wurzeln. Ich wage es einfach nicht, dieses Schwert zu führen.«
    »Aber du willst nicht sagen, dass Eírtiti ...«
    »Niemals! Deine Tochter ist keine Kämpferin, sondern etwas ganz Einzigartiges. Aber ... wenn immer noch ein Überrest des Schattenwebers existiert, ein dunkler, nie verheilter Kern der Seuche ...«
    »... wird er eines Tages von Eírtiti erfahren und mit ihr fortsetzen wollen, was er mit Efrynn begonnen hat.« Aldavinur rieb sich kummervoll die Stirn. »Es wird nie vorbei sein ...«, flüsterte er.
    »Doch, es wird enden, sobald Luvian geheilt ist. Aldavinur, ich verspreche dir, ich werde nach einem Weg suchen, dieses Schwert seiner Bestimmung zuzuführen. Es tut mir leid, dass ich dir seine Last jetzt noch nicht abnehmen kann, und bitte dich um ein wenig Geduld. Doch zuerst bringe ich dich und deine Tochter in Sicherheit, außerhalb von allem Geschehen, weit fort von hier. Du sollst Frieden finden. Einverstanden?«
    »Sicher. Ich bin so müde ...«
 
    Ein Ruck ging durch ihn. Er erwachte.
    Noch blind und taub tastete er um sich, streckte seine Fühler aus und nahm auf, was um ihn herum war. Asche und Erde, Fels und Staub, Verfall und Verwesung. Nach und nach kehrte seine Erinnerung wieder.
    Er wusste, wo er war.
    Er wusste, was er war.
    Es ist noch nicht vorbei, dachte er.
    Gut.
 
    Aldavinur fühlte sich besser und getröstet, als sie schließlich in Farnheim ankamen. Er fand sich allmählich damit ab, dass er das Schwert noch weiter bewahren musste, bis er es an den Richtigen weitergeben konnte. Die Reise mit Halrid Falkon und Fylang verlief angenehm. Der ehemalige Flammenritter erfuhr viel über das Volk der Annatai, unter anderem von Fylang, der ja alle Erinnerungen in sich trug, und über den Ewigen Krieg, der laut Halrid in eine entscheidende Phase getreten sei. Der Sturm näherte sich tatsächlich.
    »Die Schlafende Schlange ist dabei zu erwachen, sie hat sich schon geregt«, berichtete der Zauberer. »Vor allem die Götter Waldsees sind deshalb von Furcht ergriffen, denn sie sind schon sehr alt, und es besteht die Gefahr, dass sie das Chaos nicht überstehen. Der Schutz des Siebensterns kann sie möglicherweise nicht vor dem Untergang bewahren, wenn der Sturm hierherkommt. Die Neutralität zu bewahren ist eine Sache, aber die drohende Auslöschung eine andere, und der Siebenstern besitzt die Macht vielleicht nicht, das zu verhindern ...«
    »Was können wir tun?«
    »Ich denke, eines Tages werde ich ein Tor öffnen müssen, um einem Annatai-Bruder, der zur Wahrung der Ordnung ausersehen ist, mein Artefakt von Erytrien zu übergeben. Vielleicht besitzt es die Macht, die Schlange wieder in Schlaf zu versetzen. Doch bis dahin muss Waldsee unbedingt geschützt sein. Und das ist nicht zuletzt dank dir immer noch möglich. Trotzdem ist die Zukunft damit keineswegs gesichert. Dunkle Mächte mögen auch andernorts drohen.«
    »Wie gut, dass ich das nicht mehr erleben muss«, bemerkte Aldavinur trocken.
    »Aber für dich ist es noch nicht vorbei«, sagte Halrid mit warnender Stimme.
    »Das hast du schon einmal angedeutet. Worauf willst du

Weitere Kostenlose Bücher