Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
Vom Netzwerk:
umgab und der den Drachen immer weiter abtreiben ließ.
    »Das ist ein Sphärensturm, Halrid!«, rief Fylang. »Ich komme nicht dagegen an, er ist stärker als ich!«
    Der Drache wurde umhergeschleudert wie ein welkes Blatt, während sich der geballte Zorn des Himmels über ihm zu entladen schien, und der Zauberer hob die Hand. Er schloss die Augen und sprach ein Wort, und seinen Fingern entsprangen violette Blitzstrahlen.
    Es gab einen gewaltigen Donnerschlag, dann bildete sich eine Art Blase um den Annatai und den Drachen, der seinen Absturz endlich aufhalten konnte. Während draußen der Sturm um ihn tobte, sank er mit kräftigen Schlägen langsam weiter nach unten.
    »Ganz ruhig«, sagte der Zauberer angestrengt. »Wir müssen es schaffen ...« Trotz des Schutzbanns spürte er, wie seine Kräfte aus ihm herausflossen. Zu schnell, viel zu schnell, der Boden war noch weit entfernt.
    Obwohl der Morgen gerade erblühte, wurde der Himmel über ihnen dunkler und überzog sich mit seltsamen Schlieren. Halrid hatte das Gefühl, als würde sich etwas zusammenziehen um ihn und ihm seine Macht entreißen.
    »Halrid, was ist das?«, schrie Fylang auf. »Ich komme nicht mehr tiefer!« Er schlug heftig mit den Schwingen, doch es ging nicht weiter hinab. Er verharrte auf der Stelle, und die Schutzblase um ihn begann zu flackern.
    »Wir sind in eine Falle geraten«, stellte der Annatai unbewegt fest.
    »Wie kannst du da so ruhig bleiben?«
    »Ich kann nichts mehr tun, Fylang. Das ist vielleicht das Ende.«
    »Nein!«, donnerte der Drache in wütendem Gebrüll und kämpfte heftig gegen den unsichtbaren Gegner an. »So endet es nicht, niemals! Das lasse ich nicht zu!«
    Halrid Falkons Gesichtszüge waren verzerrt vor Erschöpfung, seine Muskeln versteiften sich, und er spürte, wie Starre ihn erfasste. Gleichzeitig legte sich die Dunkelheit des Himmels über seinen Verstand und fing an, ihn zu lähmen. »Es ... tut mir leid, Fylang«, stieß er mit letzter Kraft hervor. »Es ist meine Schuld, ich hätte ... vorbereitet sein sollen, dann hätten ... wir ...«
    Als die Starre ihn vollends lähmte, brach die schützende Blase zusammen, und der Drache wurde von den Gewalten mit voller Wucht gepackt wie von einer riesigen Faust, die sich um ihn schloss und ihn zusammenpresste. Vom Himmel herab fiel ein Gespinst, das aus Schatten gewoben schien, und zog sich zusammen über dem Drachen und über dem Zauberer wie das Netz eines Fischers. Dann wurden beide mit gewaltiger Kraft in eine Schlucht in den Bergen geschleudert, in den Schlund eines Abgrunds, und verschwanden in lichtloser Tiefe.
 
    Kundor der Händler wunderte sich, weshalb er so lange zur Einreise nach Barastie anstehen musste. In den dreißig Jahren, seitdem er seine Waren nach Luvgar brachte, hatte es nie Schwierigkeiten gegeben, die Straßen zwischen den Reichen waren immer offen gewesen. Doch nun hatte sich auf der breit ausgebauten, gut gepflasterten Hauptstraße eine lange Schlange von Karren, Fuhrwerken, Reitern und Reisenden zu Fuß gebildet, die nur stockend vorankam.
    Am meisten verwirrte ihn, dass niemand entgegenkam. Hier gab es nur Reisende auf dem Weg hinein. Und so hatte es keinen Sinn, herumzufragen, was der Grund für die Verzögerung war.
    Er drehte sich um, als er Hufschlag auf trockenem Boden hörte, und sah einen Reiter herannahen. Die übrigen Reisenden um ihn herum fingen sofort zu zetern an, weil der Mann sich offensichtlich vordrängeln wollte.
    Kundor erkannte ihn. »Zurim!«, rief er überrascht und winkte. »He, Zurim, hierher!«
    Der Mann zügelte das Pferd, entdeckte den Händler in seinem offenen Reisewagen und hielt auf ihn zu. Die Proteste der anderen Reisenden beachtete er nicht. »Ahi, Kundor, du auch hier? Und mindestens eine Stunde voraus! Ich wollte einmal nachsehen, was da vorn los ist, weil ich sonst einen anderen Weg nehme. Ich habe schließlich verderbliche Ware!«
    »Sie ist haltbarer als die meine, möchte ich annehmen«, erwiderte Kundor naserümpfend.
    Zurim verhielt neben Kundors Wagen und beugte sich mit ausgestrecktem Arm herüber, und sie drückten sich die Hand.
    »Was machst du hier, Zurim? Du bist doch Sklavenhändler, und dieses Gewerbe ist in Barastie streng verboten.«
    »Nicht mehr«, erwiderte Zurim. »Es gibt eine neue Herrscherin und eine neue Gesetzgebung.«
    »Was sagst du da?«, fuhr Kundor auf. »Wieso habe ich davon keine Kenntnis?«
    »Fürstin Nansha hat jetzt das Sagen im Reich«, bekräftigte Zurim. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher