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Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Euch, junger Freund von den Fyrgar?«
    Das riss eine kaum verheilte Wunde auf. Dàvin schob seinen Bierkrug herum. »So jung bin ich gar nicht mehr«, sagte er leise. »Lange Zeit war ich unsterblich. Ich trug einen Ehrennamen - Aldavinur. Das bedeutet alter Freund.« Mit feuchten Augen sah er Rowarn an. »Doch ich habe kein Recht mehr, diesen Namen zu tragen. Ab jetzt bin ich nur noch der sterbliche Mensch Dàvin.«
    »Das muss nicht das schlechteste Schicksal sein«, meinte der alte König. »Seht meinen Freund Noïrun dort draußen an.«
    »Doch es ist meine Schandgestalt«, murmelte Dàvin. »Der Fürst wurde so geboren, ich aber nicht. Ich habe mein Baiku verloren.«
    »Und wie hängt das mit den Schattenwebern zusammen?«
    »Ich muss die Antwort finden, wie Euer Vater gesagt hat. Ich hoffe, dieses kurze Leben reicht dafür, denn ich habe den Eindruck, als hätte ich meine Lebensmitte schon erreicht.«
    »Oh, die Menschen verstehen sich bestens darauf, ihre wenigen Jahrzehnte mit mehreren Leben zu füllen. Erzählt mir Eure Geschichte, Aldavinur. Wir haben noch ein wenig Zeit, und ich möchte gern etwas mitnehmen, bevor wir am Ziel sind. Ich habe Geschichten immer geliebt, seit meine Muhmen sie mir als Kind erzählten. Bei allen Göttern, das ist lange her, doch ich erinnere mich immer noch daran.«
    Dàvin tat dem alten Mann den Gefallen, und es war eine Wohltat, sich jemandem vorbehaltlos anvertrauen zu können. Dem legendären König von Ardig Hall und seinem Dämonenvater zu begegnen, hätte er sich nie erträumt. Obwohl er nicht verwundert sein sollte, nachdem er die Statue dort draußen gesehen hatte, denn Noïrun hatte schließlich den jungen Rowarn einst ausgebildet und zum Ritter geschlagen, bevor er König von Ardig Hall wurde. Durch diese drei war der Siebenstern entstanden, der Waldsee vor allen Mächten abschirmte.
    »Ich muss das Kind Efrynn zurückholen«, schloss Dàvin.
    »Ich bin sicher, dass die anderen Länder und Reiche diese Vorgänge beobachten«, sagte Rowarn nachdenklich. »Wir alle erhielten eine Warnung. Doch es ist nicht möglich, Hilfe zu schicken, weil die Befürchtungen groß sind, dass die Schattenweberseuche dann noch schneller um sich greift.«
    »Das habt Ihr sehr vorsichtig ausgedrückt, Herr«, sagte Dàvin bitter. »Kurz gesagt: Luvgar ist abgeschnitten, denn Valia und Nerovia haben die Grenzen geschlossen und lassen niemanden aus meinem Land mehr hinein. Der Weg zu uns hingegen ist noch offen, für jeden, der sich hierher begeben mag. Oder vielmehr, der mit den Schattenwebern Geschäfte macht. Sei es Sklaverei oder Waffen und Rüstungen.«
    »Auch Nahrung wird gebracht, denn das Volk hat einen sehr harten Winter hinter sich und musste hungern. Es gibt Händler in Eurem Land, die die Waren an der Grenze in Empfang nehmen, nachdem sie hindurchgeschickt wurden. Das kann nur ohne Bezahlung geschehen, doch Ardig Hall und einige andere Verbündete, wie Farnheim, kommen dafür auf.«
    »Soll das ein Trost sein?«
    Rowarn stieß einen leichten Seufzer aus. »Zu Zeiten der Vier Königreiche wäre Hilfe keine Frage gewesen, aber heutzutage sind die Länder zersplittert in Hunderte kleiner Reiche. Ich fürchte, Ihr seid tatsächlich auf Euch gestellt, Aldavinur. Ihr seid um Eure Aufgabe nicht zu beneiden.«
    »Sie ist vielleicht nicht halb so schwer, wie es die Eure war«, erwiderte der Fyrgar. »Die Schattenweber werden es nicht leicht haben mit dem Jungen, denn er hat einen sehr starken Willen und geheime Kräfte. Efrynn bedeutet nicht umsonst ›das stolze Kind‹. Wenn ich die Antwort gefunden habe, wer die Schattenweber sind, kann ich auch weitergeben, wie sie zu besiegen sind.« Und dann konnte er nach Hause und zurückfinden zu seinem Baiku. Seine Hand strich über eine der Federn in seinem Haar.
    Rowarn nickte. »Meine besten Wünsche werden Euch begleiten.«
    Dàvin deutete kurz mit dem Daumen auf Nachtfeuer, der immer noch reglos dasaß wie eine Statue. »Was ist mit Eurem Vater?«, flüsterte er.
    »Es geht zu Ende mit ihm«, antwortete Rowarn. »Wir sind unterwegs ins Dämonenland. Ein Freund will uns hier abholen und dorthin bringen, auf dem schnellsten Wege.«
    »Aber Ihr seid weit weg von Eurem Ziel ...«
    »Nein, wir sind durch eine andere Tür hereingekommen. Entfernungen spielen in den Freien Häusern keine Rolle.« Rowarn lächelte ein wenig verloren. »Für weite Reisen sind wir beide nicht mehr geschaffen. Auch ich bin alt und müde ... und einsam. Für mich gibt

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