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Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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zum Gastraum, geht hinein und lasst Euch bewirten. Habt Dank, mein Freund. Und gute Reise.«
    Der Mann schubste Dàvin über die Schwelle und knallte die Tür hinter ihm zu.
 
    Dàvin sah sich ein wenig verloren um. Die verwinkelte Gaststube erstreckte sich über mehrere Ebenen, und sie war gut besucht. Die Luft war stickig und voller Unterhaltungen, sodass kaum mehr Platz blieb zum Atmen.
    Da kam eine Schankmaid mit mehreren Krügen in den Händen auf ihn zu.
    »Folgt mir bitte, mein Herr«, forderte sie ihn auf.
    Dàvin gehorchte. Sie führte ihn an mehreren freien Nischen vorbei, hinauf in das zweite Stockwerk, an einen Tisch, der bereits besetzt war.
    »Verzeihung«, sagte Dàvin höflich. »Es sind doch noch Tische frei, kann ich mich nicht an einen einzelnen Platz setzen?«
    Die Schankmaid sah ihn streng an. »Das ist Euer Platz«, sagte sie in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete, und knallte einen Bierkrug so heftig auf den Tisch, dass der Schaum vor Schreck emporhüpfte, zurückfiel und mit einem Pfluff in sich selbst versank. »Euer Bier. Das Essen kommt gleich.«
    »Aber ich habe doch gar nichts ...«, setzte Dàvin an, doch die junge Frau eilte bereits weiter.
    »Mögt Ihr etwa kein Bier?«, fragte einer der Männer am Tisch.
    »Doch, schon«, antwortete der Fyrgar und setzte sich verstört. Tatsächlich hatte er überlegt, dieses Getränk zu versuchen, nachdem ihm der Bergwein gestern gemundet und Hargred ihm empfohlen hatte, unbedingt von dem selbst gebrauten Bier des Freien Hauses zu kosten. »Ich hatte allerdings noch nichts bestellt, und wegen des Essens ...«
    »Macht Euch keine Gedanken, es wird Euch munden.«
    Dàvin hob ungeschickt den Krug und prostete den beiden zu. Das hatte er auf dem Weg durch die Stube hierher schnell gelernt. »Verzeihung, ich hoffe, ich störe nicht allzu sehr. Aber wie es scheint, darf ich nicht anderswo Platz nehmen.«
    »Jeder erhält den richtigen Platz«, erwiderte der Mann schmunzelnd und hob seinen Weinpokal.
    »Dann seid Ihr wohl nicht zum ersten Mal hier?«
    »Oh nein, ich besuche gern die Freien Häuser. Nicht allzu oft, doch es ist jedes Mal ein Vergnügen.«
    Das kühle, frische Bier schmeckte gut. Dàvin nahm nun unauffällig, während er trank, seine Tischnachbarn in Augenschein.
    Beide Männer waren sehr alt, und einer von ihnen war ein Dämon.
    Dàvin verschluckte sich, stellte den Krug hastig ab und hustete in die vorgehaltene Hand.
    Die beiden taten so, als hätten sie nichts bemerkt, und unterhielten sich leise weiter.
    Der Dämon wirkte von seiner Gestalt und von seinem Gesicht her sogar ein wenig menschenähnlich, bis auf die großen Ohren und die mächtigen Widderhörner. Er war blind; auf beiden Augen lag ein milchweißer Schleier. Sein Begleiter war schmal, fast hager, das lange weiße Haar umrahmte ein faltenreiches, aber immer noch edles Gesicht. Seine Augen waren auffallend hell strahlend. Eine ätherische Erscheinung, ganz anders als der Dämon.
    In diesem Augenblick wurde das Essen gebracht, und Dàvin sah seine unausgesprochenen Wünsche erfüllt. Rohes Fleisch. Aber nicht so, wie er es kannte, sondern viel feiner. Von verschiedenen Tieren, die er noch nie gekostet hatte. Zartes Muskelfleisch mariniert, Kräuterleber, und sogar ein Stück Herz. Dazu gab es Dörrpilze und Beeren. Dàvin aß mit wachsendem Genuss.
    Der alte Mann wandte sich ihm zu und lächelte verschmitzt. »Habe ich es nicht gesagt?«
    Dàvin nickte. »Ich bin wirklich überrascht. Ich kenne natürlich die Freien Häuser und deren Besonderheiten, aber damit hätte ich doch nicht gerechnet.«
    »Ihr sagt das so, als wäre Euer Wissen theoretischer, nicht praktischer Natur.«
    »Nun ... ja. Ich ... bewege mich noch nicht lange in diesen Gefilden.« Und in diesem Körper, sollte er hinzufügen.
    »Vom Berg herabgestiegen«, sagte der Dämon mit tiefer, rauer Stimme. Obwohl der Gehörnte gedämpft gesprochen hatte, klingelte es in Dàvins Ohren von seiner Stimme.
    »Ihr wart noch nie hier unten?«, sagte der weißhaarige Mann überrascht.
    Dàvin schüttelte den Kopf. »Um ehrlich zu sein, ich kenne mich noch nicht einmal mit dieser Daseinsform aus.« Er deutete auf sich.
    »Was meint Ihr damit?«, fragte der Mann.
    »Er ist ein Fyrgar«, antwortete der Dämon an Dàvins Stelle. »Die mit dem Feuer.«
    »Oh«, machte der alte Mann und betrachtete Aldavinur unverhohlen neugierig. »Ich habe von Eurem Volk gehört, bin aber noch nie einem Fyrgar begegnet. Nun ja, Eure

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