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Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Dämon!« Mit einem hasserfüllten Schrei schwang er das Schwert und schlug Sansiri mit einem mächtigen Hieb den Kopf ab. »Für meine Frau!«
    »Bei Lúvenors Licht, du Wahnsinniger, was hast du getan?«, schrie Dàvin voller Entsetzen auf.
    Da schlug irgendetwas gegen seinen Schädel, und er wusste nichts mehr.
 
    Jemand schien mit einem Hammer auf seinen Kopf einzuschlagen, es dröhnte fürchterlich, und er sah Sterne vor den Augen tanzen, als er langsam die Lider hob. Er wollte sich mit den Händen an die pochende Stirn greifen und musste feststellen, dass er gefesselt war, unfähig, sich zu bewegen.
    Dàvin versuchte ein Stöhnen zu unterdrücken, er hatte Angst, dass sich sein Magen dabei umstülpen könnte. Er hing quer über dem Rücken eines Pferdes, alles schaukelte, und das Blut staute sich in seinem nach unten hängenden Kopf. Er hatte keine Kraft mehr, ihn zu drehen, und er sah nur rauen Steppenboden, der unter ihm verschwommen dahinwischte.
    Sie ritten wohl nach Nordosten, den Schatten nach zu urteilen, und die Sonne bereitete sich langsam darauf vor, unterzugehen. Immerhin war das die Richtung, in die Dàvin wollte.
    Während er noch darüber nachdachte, was er tun sollte, hielt der Tross an.
    »Er ist wach«, sagte jemand, dann wurde er von kräftigen Händen vom Pferd gerissen und zu einer Senke geschleift, in der ein kleiner Teich lag, umgeben von Büschen. Daneben wuchsen schlanke Bäume in einem kleinen Hain. Die Berge waren ein wenig näher gerückt.
    Zuran hatte sich bereits auf einer ausgebreiteten Decke niedergelassen, den Rücken an einen Findling gelehnt.
    Dàvins Gesicht landete im Staub, als der Mann ihn losließ, und er drehte sich hustend und spuckend auf die Seite, soweit die Fesseln es zuließen.
    »Du wunderst dich wahrscheinlich, warum du noch am Leben bist«, sagte Zuran.
    »Ich wundere mich über gar nichts mehr«, erwiderte Dàvin in verhaltenem Zorn. »Aber es wäre besser gewesen, wenn ihr mich dasselbe Schicksal hättet erleiden lassen wie die anderen.«
    »Das wäre Verschwendung, denn du scheinst ein kräftiger Bursche zu sein, und wir können jeden Kämpfer gebrauchen, der nicht befallen ist. Andernfalls werden wir unser Land nicht befreien können. Und ich spreche hier von ganz Luvgar, denn die Seuche setzt sich weiter fort. Mit Sansiris Tod ist uns ein entscheidender Schlag gegen die Schattenweber geglückt, doch es wird sich schnell Ersatz für sie finden.«
    »Und wieso seid ihr nicht befallen?«
    »Die einen sind empfänglicher als die anderen, und seit wir das mit dem magischen Einfluss der Stimme herausgefunden haben, verschließen wir unsere Ohren mit Wachs oder etwas Ähnlichem. Dann tritt die Wirkung verlangsamt ein, auch wenn einen das Netz selbst erfasst.« Zuran beugte sich vor. »Und jetzt erzähl mir mal, wieso du nicht befallen bist. Du warst doch im Gasthaus, und ich nehme an, du bist Sansiri ziemlich nah gekommen.«
    »Sie war gerade dabei, mich zu bekehren, als ihr gekommen seid.« Dàvin ließ den schmerzenden Kopf sinken. Alles tat ihm weh. Aber sein Zorn loderte immer noch.
    »So.« Zuran sah nicht recht überzeugt aus. »Das ist der zweite Grund, warum du noch am Leben bist - wir wollen wissen, wie du das gemacht hast.«
    »Das liegt vermutlich daran, dass ich kein richtiger Mensch bin. Oder werden die Alten Völker gleichermaßen befallen?«
    »Die haben als Erste die Flucht ergriffen und sind, solange es noch möglich war, über die Grenze abgehauen und haben uns unserem Schicksal überlassen. Es sind sicher noch einige hier, aber, Mann, die sollten mir besser nicht über den Weg laufen, sonst mache ich mit denen ebenfalls kurzen Prozess, befallen oder nicht. Dafür, dass sie uns im Stich gelassen haben.«
    Das konnte Dàvin ihm nicht verdenken. Dieses Verhalten war den Alten Völkern eigen; sie zogen sich zurück, wenn sie die Möglichkeit dazu hatten. Seit der Titanenschlacht war das so, nachdem sich das Gesicht Waldsees völlig gewandelt hatte, die Menschen sich überall ausbreiteten und die Bündnisse der Alten Völker zerfielen und sie sich überallhin zerstreuten. Es war daher besser, nicht zu erwähnen, dass er ein Fyrgar war, der in der sterblichen Hülle eines Menschen gefangen war.
    »Damit habe ich nichts zu tun«, sagte er. »Ich war auf dem Weg nach Barastie. Und bevor du fragst: Das geht dich nichts an.«
    »Wir werden sehen. Darüber unterhalten wir uns noch.« Zuran erhob sich. »Werde mal nachsehen, wie weit die Faulpelze mit dem

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