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Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Dàvin.
    Der Anführer lachte, und seine Leute stimmten in das Lachen ein. Es war ein bitteres, freudloses Lachen. »Wo kommst du her, dass du das nicht weißt? Ist es dir nicht aufgefallen? So wie diese Leute hier werden immer mehr von uns, es greift rasend schnell um sich. Meine Truppe ist überall unterwegs, um die Ausbreitung aufzuhalten, und wir haben damit sehr viel zu tun. Also steh uns nicht weiter im Weg!«
    »Wie genau haltet ihr die Ausbreitung denn auf?«, wollte Dàvin wissen.
    Zuran bleckte die Zähne. »Indem wir das Übel ausrotten, ganz und gar, mit Stumpf und Stiel, wie Unkraut.«
    »Das könnt ihr nicht tun«, sagte Dàvin. »Diese Leute sind krank, sie brauchen Hilfe!«
    »Die geben wir ihnen!«, schrie ein Krieger und trieb der Frau, die ihm am nächsten stand, das Schwert durch den Hals, dass die Spitze auf der anderen Seite wieder austrat. Eine Blutfontäne schoss in hohem Bogen aus ihrem Hals, als er die Klinge zurückzog. Die Frau sank lautlos zu Boden. Die anderen regten sich nicht, selbst die Kinder weinten nicht.
    »Nein!«, schrie Dàvin auf, dann verharrte er in sprachlosem Entsetzen, starrte ungläubig auf die tote Frau.
    »Was du tust, ist grausam«, sagte Sansiri mit mildem Vorwurf. »Warum ermordest du uns? Wir haben dir nichts getan.«
    »Weil wir es verhindern werden!«, gab Zuran zurück.
    »Wir können dir etwas viel Besseres bieten.«
    »Achtung!«, warnte jemand. »Schnell, verschließt die Ohren, sie werfen das Netz über uns!«
    Und dann ging alles sehr schnell. Die Krieger schlossen die Helme und griffen gleichzeitig an. Mit grausamer Zielsicherheit richteten sie ein Massaker unter den Dorfbewohnern an. Mit Schwertern und Äxten hieben sie auf die wehrlosen Männer, Frauen und Kinder ein, warfen Speere auf sie und stürmten mit Spießen voran.
    »Aufhören!«, brüllte Dàvin, stieß sich ab und sprang das Pferd des Anführers an, das erschrocken zurückscheute.
    Zuran wurde abgelenkt, und Dàvin packte dessen Fuß und riss ihn aus dem Sattel des bockenden Pferdes, das heftig ausschlagend mitten in das Gemetzel hineinsprang. Der Krieger landete schwer auf dem Boden, und der Fyrgar war sofort über ihm, presste den Unterarm gegen seinen Hals.
    »Hört sofort auf!«, wiederholte er, und tatsächlich hielten die Krieger inne. »Eine Bewegung, und ich drücke dir den Kehlkopf ein«, zischte er Zuran an. »Du bist schneller tot, als du blinzeln kannst.«
    »Sei doch vernünftig«, ächzte der Mann. »Wir müssen das tun! Wir sind dieser Frau schon lange auf den Fersen, ihre mörderische Spur zieht sich durch ganz Barastie bis hierher! Wer weiß, wo sie nächsten Vollmond ist, vielleicht verbreitet sie die Seuche dann schon in Kunchava!«
    »Dann nehmt sie gefangen und knebelt sie, damit sie nicht mehr sprechen kann, und findet heraus, wie ihr sie heilen könnt!«, fauchte Dàvin.
    Der Vertreter des Anführers kam näher. »Wohin sollen wir sie denn bringen, du Narr?«, fragte er. »Es gibt keinen sicheren Ort mehr, nirgends in Luvgar, bis auf ein paar abgelegene Gebiete in der Wildnis und ein paar einsame Höfe. Aber die Städte und Herrschaftshäuser fallen nacheinander! Denkst du, wir haben nicht alles versucht? Meine Frau ist eine von denen geworden, und ich konnte nichts dagegen tun!«
    »Ein Blutbad ist keine Lösung!«, erwiderte Dàvin unbeirrt. »Es muss einen anderen Weg geben. Da sind Kinder dabei! Diese Leute haben euch nichts getan, und ihr bringt sie kaltblütig um!«
    »Pah«, machte Zuran.
    Dàvin sah, wie die Männer ihre Waffen wieder hoben. »Rührt euch, und er ist tot!«, warnte er noch einmal.
    »Na und?«, erwiderte der Stellvertreter. »Denkst du, uns bedeutet unser Leben noch etwas? Wir haben unsere Befehle, und wenn Zuran sie nicht mehr geben kann, dann tue ich es.« Er nickte den Kriegern zu.
    »Nein!«, schrie Dàvin, doch seine Stimme fiel ungehört zu Boden, zusammen mit dem Wort, und blieb zerschmettert liegen.
    Dàvin fuhr zurück und ließ Zuran los. Gelähmt vor Grauen sah er zu, wie die Krieger alle Menschen niedermetzelten, einen nach dem anderen.
    Sansiri stand aufrecht da und regte sich nicht, bis Zurans Vertreter vor ihr stand. Ein Lächeln umspielte ihren Mund, kälter als der Schnee auf dem Wolkenreiter. »Ich vergebe dir.«
    Dann wandelte sich plötzlich ihre Miene, und Angst flackerte in ihren Augen auf. »Jumin ...«, setzte sie an. Dies brachte den Mann an den Rand des Irrsinns.
    »Du bist es nicht, du aus der Höllentiefe geborener

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