Gabe des Blutes
hatte den gröbsten Schmutz von ihrer Haut abgewaschen. Reule rieb mit den Fingern ihre Haut weiter sauber und hoffte, so feststellen zu können, ob sie irgendwelche Misshandlungen erlitten hatte. Doch seine vorsichtigen Bemühungen reichten nicht aus, und er griff nach einem Tuch, das in einer Schüssel mit Seifenlauge am Rand des Beckens lag. Es war ein männlicher Geruch, sein Lieblingsduft, weil er ihn an das Tal erinnerte, in dem er lebte: frisch, rein und natürlich, und bald schäumte er ihr die Arme und die Schultern mit kreisenden Bewegungen ein, bis sie sauber war …
Dunkelviolette Prellungen und hässliche Verfärbungen verbargen sich unter Dreck und Schmutz. Als er ihren Hals und den oberen Brustbereich abrieb, kamen Schnitte, Kratzer und Verbrennungen zu der Liste an Verletzungen hinzu. Eine grässliche Vorstellung nahm in seinem Kopf Gestalt an, und er setzte sie auf, sodass ihr Kopf auf seiner Schulter ruhte, während er das Tuch in die Seifenlauge tauchte. Er balancierte ihren nunmehr erwärmten Körper vor sich, um beide Hände frei zu haben, und schob ihr Haar zur Seite. Die Haut am Rücken war beinahe schwarz vor Schmutz, doch nachdem er über Schultern, Rippen und Wirbelsäule gerieben hatte, war sie bald sauber.
Reules Blick war die ganze Zeit aufmerksam, während Seife und Schmutz an ihr herunterliefen und sich ein klares Bild von den Verletzungen auf ihrem Rücken bot. Reflexartig packte er ihr Haar mit einer Faust. Noch mehr Prellungen und Schnitte, doch es gab auch breite Streifen von Hautabschürfungen auf ihren Schulterblättern und an der vorstehenden Wirbelsäule. Verbrennungen, als wäre sie geschleift worden … oder immer wieder gegen etwas geprallt.
Herrgott, dachte er grimmig, während er die Augen zusammenkniff und mit sanftem Mitgefühl die Stirn an ihr Brustbein legte. War sie von diesen Ungeheuern vergewaltigt worden? Es musste unvorstellbar brutal gewesen sein, wenn es solche Verletzungen hinterließ. Wenn das stimmte, dann waren die Bastarde einen viel zu gnädigen Tod gestorben. Reules Blut pochte vor Zorn, und er fluchte leise, während er sich mit langsamen, kontrollierten Atemzügen zu beruhigen versuchte. Es hatte keinen Sinn, dem nachzugeben; was geschehen war, war geschehen. Sie waren tot, und sie war am Leben und in Sicherheit. Nur das allein zählte.
Reule schob sie wieder ein Stück von seinem Körper weg, um sie weiter in Augenschein zu nehmen, während er sie sanft wusch und sich zwang, die Gefühlsaufwallungen zu verscheuchen, die ihm den Blick trübten. Und wieder hatte er die Formen einer voll entwickelten Frau vor sich. Auffällig waren ihre hübsch gerundeten Brüste. Er strich mit dem Tuch in der Hand über die Wölbung ihrer rechten Brust und spürte die leicht vorstehende Spitze ihrer Brustwarze unter den Fingern. Aus der leicht vorstehenden Spitze wurde eine deutlich hervortretende Erhebung, als er damit fertig war, und es war so rasch geschehen, dass er sich räuspern musste. Verwirrt bemerkte er die makellose blasse Haut und die festen rosa Knospen, die durch das Wasser zum Vorschein kamen. Wenn sie sexuell missbraucht worden wäre, hätten ihre Brüste doch bestimmt Zeichen von Misshandlung aufgewiesen, nicht wahr?
Reule seifte kreisend den schwebenden Hügel auf der anderen Seite ein, während er aufmerksam beobachtete, wie sich ihr rosa Warzenhof zu einem festen Ring zusammenzog und die Spitze der Brustwarze einladend aufzuragen begann. Er spürte, wie ihr Fleisch, glitschig von der Seife, an seiner nackten Brust rieb. Sein Puls beschleunigte sich. Doch als Ehrenmann wusste er, dass er den unangenehmen Blutstau in seiner Leistengegend angesichts einer bewusstlosen und schutzlosen Frau nicht empfinden durfte.
Sein Blick und seine Hand wanderten über die mageren Rippenbögen, ein Hinweis darauf, dass sie schon länger an Entbehrung litt. Doch ihre Hüften und ihr Hintern in seinem Schoß waren noch rund und weich. Obwohl ihre Beine schlank und für ihren Körperbau lang waren, waren sie an Knien und Waden ein wenig zu dünn, ebenso wie die Knöchel und die Handgelenke an den dünnen Unterarmen.
Reule rieb den Schmutz von ihrem leicht eingefallenen Bauch und fand noch mehr Blutergüsse, die jedoch schon im Abklingen waren. Dann wusch er ganz vorsichtig ihre blassen Oberschenkel. Ihre Hüften waren übersät von Prellungen und Schnitten, und die Haut war auf beiden Seiten aufgescheuert, doch vorn an den Oberschenkeln war kaum ein blauer Fleck.
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