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Gaelen Foley - Amantea - 01

Gaelen Foley - Amantea - 01

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herrscher von Amantea
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er zu seinen Männern. „Geht wieder an die Arbeit.“
    Mit einem Aufschrei warf sich Allegra an seine Brust und legte die Arme um ihn. Sie betrachtete ihn forschend, um festzustellen, ob es noch ein Anzeichen gab, dass er weiterhin sich selbst gefährdende Gedanken hegte.
    Fest erwiderte er ihren Blick, und sie las darin die Antwort, die sie suchte.
    Ich danke dir, Gott. Sie drückte ihre Wange an seine Brust und lauschte auf sein pochendes Herz. Vor Erleich- terung fühlte sie sich ganz schwach, als ihr klar wurde, dass sie wohl überreagiert hatte.
    Sie drehte sich zu den Männern um, die noch immer dastanden, und murmelte beschämt eine Entschuldigung.
    Misstrauisch ließen die Piraten ihre Blicke von Alle- gra zu Lazar schweifen, nickten dann jedoch und gingen wieder zu ihrer Arbeit zurück. Der Vikar schaute seinen Freund einen Moment durchdringend an, drehte sich, ohne ein Wort zu sagen, um und verschwand ebenfalls.
    Allegra stand noch immer mit den Armen um Lazar in der Kajüte. Als ein Mann von der Besatzung gerade daran vorbeiging, hielt sie ihn auf.
    „In der Kombüse soll man Wasser für den Kapitän heiß machen. Er braucht ein Bad“, befahl sie, ohne auch nur ein bisschen zu erröten. „Sag Emilio, dass er ihm etwas zu essen machen soll – etwas, was sich leicht beißen lässt“, fügte sie hinzu und warf einen Blick auf Lazars blau ge- schlagenen Kiefer. „Dann bestelle dem Schiffsarzt, dass der Kapitän einen heißen Breiumschlag und Verbandszeug für seine Wunden benötigt.“
    Der Mann nickte und eilte davon, um ihre Befehle sogleich auszuführen.
    Lazar schwieg. Seine Miene wirkte maskenhaft starr, als wäre sein Gesicht aus Stein gemeißelt. Er hatte sich nicht bewegt und auf ihre Umarmung nicht reagiert.

Allegra vermutete, dass er noch immer zornig auf sie war, weil sie das Schiff ohne seine Erlaubnis verlassen hatte. Außerdem musste er sich zutiefst gedemütigt fühlen. Gleichzeitig jedoch tat er nichts, um sie von sich wegzu- schieben oder ihr auf andere Weise zu verstehen zu geben, dass er ihre Nähe nicht wollte.
    Sie nahm ihn an der Hand und führte ihn ein Stück von der Tür weg ins Innere des Raumes. Dann schloss sie sie und hielt einen Moment inne. Fragend sah sie ihn an. Einen Moment später geleitete sie ihn zu dem großen, bequemen Sessel und bat ihn, sich hinzusetzen. Er tat es.
    Misstrauisch beobachtete er Allegra, wie sie das dunkle Tuch abnahm, das sie sich wie ein Seemann um den Kopf gebunden hatte. Sie hielt es in der Hand, verschränkte die Arme und stellte sich ihm gegenüber hin. Von dort aus be- gutachtete sie eingehend jeden sichtbaren Schnitt, Kratzer und blauen Fleck.
    Als sie den flehenden Ausdruck in seinen Augen sah, kamen ihr die Tränen. Sie trat näher und legte ihre Hand an seine Wange. Sanft drückte er sein Gesicht dagegen und schloss völlig erschöpft die Augen.
    „Warum bist du gekommen? Das hättest du nicht tun sollen“, sagte er mit brüchiger Stimme.
    Sie betrachtete sein schönes Gesicht und die langen schwarzen Wimpern. Ihr mutiger, stolzer Piratenkapitän – ihr Prinz – war nicht nur verletzt, sondern zutiefst beschämt. Und sie litt mit ihm.
    „Lazar di Fiore“, flüsterte sie. „Ich liebe dich mehr als mein Leben.“
    Er öffnete die Augen und runzelte die Stirn, als er Allegra ansah.
    Eine Weile herrschte Schweigen. Er löste sich von ihr und schaute in die Ferne.
    „Ich will dein Mitleid nicht“, presste er mühsam he- raus. „Lass mich allein. Ich weiß, dass dich mein An- blick anekelt. Du musst dieses falsche Spiel nicht länger aufrechterhalten ...“
    „Mein Liebster“, unterbrach sie ihn sanft. „Schau mich an.“
    Mit zusammengebissenen Zähnen sah er sie beinahe trotzig an. „Weshalb?“
    „Schaue ich etwa angeekelt aus?“ Sie blickte ihn aus gro-

ßen Augen voller Wärme an. „Du bist der tapferste, groß- herzigste Mann, dem ich je begegnet bin, und deine Stärke, die dich ein solches Martyrium hat überleben lassen, lässt mich vor Bewunderung verstummen.“
    Sein verletzter Ausdruck kehrte zurück. „Quäle mich nicht“, flüsterte er und senkte die Lider. „Es ist schon schlimm genug, dass ich es nicht geschafft habe ...“
    „Das stimmt nicht. Du hast nur ein bisschen Hilfe ge- braucht.“ Sie griff in ihre Hosentasche und zog den Sie- gelring heraus. Lächelnd reichte sie ihn Lazar. „Du hast es geschafft, mein Prinz. Du hast dein Versprechen, das du deinem Vater gegeben hast, gehalten.“
    Langsam

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