Gaelen Foley - Amantea - 01
dich.“
Sie sah ihn an, zwischen Zweifel und Freude schwan- kend.
„Du bist der gütigste Mann, den es gibt“, brachte sie hervor, zog ihn an sich und schloss die Augen. „Ich liebe dich auch.“
„Küss mich, chérie.“
Das tat sie voller Zärtlichkeit. Als sie den Kuss vertiefen wollte, zuckte er zusammen und zog sich zurück.
„Au“, sagte er reuevoll und berührte seinen Kiefer, der auf einer Seite vom Kampf und den Schlägen geschwollen war.
Allegra lächelte und schüttelte bei diesem Anblick den Kopf. „Wie du aussiehst, Fiore“, sagte sie und lächelte erneut, auch wenn sie es eigentlich gar nicht wollte.
„Und das sagt eine Frau, die Männerkleidung trägt.“
Mit sanften Fingern berührte sie die Platzwunde über seiner rechten Augenbraue. „Mein armer Mann, schau dich nur an“, flüsterte sie. „Ich glaube kaum, dass es heute Nacht noch mehr Küsse für dich geben wird.“
„Sie sind die Schmerzen wert“, meinte er und lächelte flüchtig. Dann beugte er sich wieder zu ihr.
Sie hielt ihn mit einem freundlich tadelnden Blick ab. „Mein Liebster, wenn wir jetzt beginnen, glaube ich kaum, dass wir damit zufrieden sein werden, einander nur zu küs- sen. Nachdem du ihn heute Abend getroffen hast – glaubst du wirklich, dass du bereits so weit bist?“
Lazar schwieg und war einen Moment wieder sehr ernst. Doch dann sah er ihr schalkhaft in die Augen.
„Du darfst es dir niemals zum Vorwurf machen“, sagte sie. „Ich habe gesehen, was für ein Mann er war. Er war nichts anderes als Dreck, und ich bin froh, dass ich ihn erstochen habe.“
Zu ihrer Überraschung lachte Lazar leise. „Wie bitte? Mein Kätzchen hat sich in eine Löwin verwandelt?“
Sie blickte ihn bedeutungsvoll an. „Das stimmt, Lazar.“
Er berührte ihre Wange, sah ihr aber dabei nicht in die Augen. „Wenn du noch immer meinen Anblick ertragen kannst, dann glaube ich selbst, dass ich die Vergangenheit begraben kann.“ Dann blickte er ihr wieder in die Augen.
„Ich muss dir gestehen, mein Freund“, flüsterte sie und küsste ihn leicht auf den Hals, „dass ich heute Nacht mehr als nur deinen Anblick ertragen könnte.“
Lazar erbebte. „Wirklich?“
Ihre Liebkosungen bekamen eine andere Bedeutung – es waren nicht mehr Tröstungen, sondern begehrliche Be- rührungen. Lazar lehnte sich auf dem Stuhl zurück und betrachtete Allegra, als sie seine Weste öffnete und ihm leicht mit den Nägeln über die Brust kratzte.
„Heute Nacht, mein Held, wirst du mir all die Stellen zeigen, wo du verletzt bist. Und ich werde sie alle küssen.“
„Das könnte einige Zeit dauern“, raunte er und zog einen Moment auf verführerische Weise die Augenbrauen nach oben.
„Das hoffe ich.“ Allegra beugte sich nach vorn und küsste seine Brust.
Ihr langsames, sinnliches Spiel wurde unterbrochen, als an die Tür geklopft wurde. Einige Männer von der Besat- zung wollten eine Wanne und die ersten Eimer mit heißem Wasser für Lazars Bad hereinbringen.
Allegra zog sich ein wenig von ihm zurück und lächelte zärtlich, während sie sein Gesicht liebkoste.
„Heute Nacht werde ich mich um dich kümmern, capi- sce?“ sagte sie leise.
Lazar stupste sie sanft mit der Fingerspitze an die Nase. „Ich stehe dir ganz zur Verfügung“, flüsterte er.
Wieder lächelte sie und seufzte glücklich, als sie von sei- nem Schoß glitt und den Männern die Tür öffnete. Lazar blieb müde auf dem Sessel sitzen, wobei er seine langen
Beine von sich gestreckt hatte und aus dunklen Augen Allegra aufmerksam beobachtete.
Die Leute erledigten rasch ihre Arbeit, indem sie die große Holzwanne in der Nähe der Heckwand aufstellten. Allegra zündete drei Kerzen an und schenkte dann zwei Gläser mit Wein für sich und Lazar ein.
Nachdem die Piraten gegangen waren, verriegelte sie die Tür hinter ihnen und warf einige getrocknete Blüten- blätter ins heiße Wasser. Dann kehrte sie zu dem Sessel zurück, wo Lazar noch immer saß.
Er hatte die Augen geschlossen und den Kopf zur Seite gedreht. Zärtlich streichelte sie seinen flachen Bauch, um ihn auf diese Weise zu wecken.
„Mein Lieber“, rief sie leise und sah ihn voller Zuneigung an.
Er wandte ihr das Gesicht zu und bedeckte ihre Hand, die noch immer auf seinem Bauch lag, mit der seinen. Dann nahm er sie, küsste ihre Innenfläche und legte sie auf seine Brust.
Wie verzaubert sahen sie sich an, und eine Ewigkeit schien dabei zu vergehen.
Allegra beugte sich herab und küsste
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