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Gaelen Foley - Amantea - 01

Gaelen Foley - Amantea - 01

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herrscher von Amantea
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auffordert.“
    Domenico musste seine Belustigung ob dieser Zurecht- weisung unterdrücken, während Brigitta den Befehl aus- führte. Die Männer zeigten sich verärgert über diese Hochnäsigkeit.
    „Welches Verbrechen wird Ihnen zur Last gelegt, guter Herr?“ fragte die schöne Prinzessin.
    „Der König hasst mich“, sagte Domenico sanft. „Ich war einmal mit seiner Geliebten verlobt.“
    „Signorina Monteverdi?“ fragte sie mit einem höhni- schen Lächeln.
    „Ja. Er hat sie mir geraubt. Alles, was ich möchte, ist, in Frieden mit ihr von dannen zu ziehen. Aber er liebt sie noch immer und will sie mir nicht zurückgeben.“
    „Er liebt sie?“ wiederholte Nicolette ungläubig. „Sie?“
    „O ja, das tut er, Königliche Hoheit. Er überschüttet sie mit Geschenken, die ich ihr mit meinem geringen Vermö- gen nicht bieten kann. Ich befürchte, dass Seine Majestät den halben Staatsschatz von Amantea darauf verwenden wird, ihr weiterhin den Hof zu machen.“
    Die Prinzessin verschränkte die Arme und sah ihn offen an. „Nun, das werden wir sehen.“
    Sie ist leicht zu durchschauen, dachte Domenico. Er glaubte fast, ihre Gedanken lesen zu können: Er wird si- cher nicht meine Mitgift darauf verwenden, diese Frau zu verwöhnen!
    Domenico war sich nun sicher, dass sein Plan gelingen würde. Er hätte eine Wette darauf abschließen können, dass die Prinzessin Brigitta oder eine andere ihrer Hof- damen vorgeschickt hatte, um herauszufinden, wie Fiore aussah. Zweifelsohne hatte sie dadurch erfahren, dass ihr zukünftiger Gatte ausgesprochen gut aussah. Wenn Nico- lette von Schönburg auch nur einen Anflug von Eifersucht

verspürte, würde er diesen für seine Zwecke zu nutzen verstehen.
    „Edle Dame“, erklärte er betrübt. „Wenn ich doch nur diesen Ort verlassen dürfte und Signorina Monteverdi mit mir nehmen könnte! Mein Leben wäre vollkommen. Doch stattdessen muss ich für meine Liebe sterben.“
    Die Damen hinter der Prinzessin seufzten mitleidig.
    „Der König“, sagte Domenico voller Trübsal, „weigert sich, von ihr Abschied zu nehmen. Er behauptet, dass Al- legra Monteverdi die schönste Frau seit Helena von Troja sei, die den schärfsten Verstand und das entzückendste Wesen besitze.“
    Nicolette blickte ihn einen Moment an. „Noch ist nicht das letzte Wort gesprochen.“ Sie trat einen Schritt näher. „Vielleicht ist es mir möglich, Ihnen zu helfen, mein Herr“, vertraute sie ihm voller Ernst an, der bei ihren vielleicht siebzehn Jahren sehr kindlich wirkte.
    Domenico sah sie ungläubig und voller Dankbarkeit an. „Ach, edle Dame, würden Sie das wirklich? Ich könnte Ihnen das niemals vergelten.“
    Ihr vollkommenes, blasses Gesicht wirkte nun wild ent- schlossen. Diese kleine blauäugige Viper wird das Leben des Königs zur Hölle machen, dachte Domenico schaden- froh.
    „Seine Königliche Hoheit darf nichts davon wissen, aber ich glaube daran, was die Dichter stets verkünden: Wahre Liebe sollte niemals unterbunden werden“, flüsterte sie. „Heute Abend werde ich mit meinem Gatten speisen, und in dieser Zeit sollen Wachen Sie und Signorina Monte- verdi zur Küste bringen. Von dort dürfen Sie segeln, wohin Sie wollen. Aber bringen Sie diese Frau niemals hierher zurück. Niemals!“
    „Meine edle, strahlend schöne Dame“, hauchte er hin- gebungsvoll.
    Nicolette sah unglaublich zufrieden aus, als sie ihm die Hand reichte.
    Domenico kniete sich nieder und küsste ihre Finger, bis die Prinzessin errötete.

22. KAPITEL
    Einen Tag vor der Hochzeit wurde geprobt. Lazar ging mit langsamen Schritten auf den Altar zu, damit er seine Braut mit ihrer trippelnden Gangart nicht zu weit hin- ter sich ließ. Die Kathedrale wurde von Kerzenlicht hell erleuchtet, und es herrschte eine feierliche Atmosphäre.
    Die einzelnen Mitglieder der Hochzeitsgesellschaft prägten sich ihre Verhaltensweisen ein, die ihnen vom alten königlichen Zeremonienmeister mitgeteilt wurden. Sogar Don Pasquale lächelte, als er sich mit seinem österreichi- schen Gegenüber an eine Reise in ihrer Jugend über die Alpen austauschte.
    Jetzt stand Lazar mit den Händen in den Taschen seiner dunkelblauen Hose vor der Kirche und zwang sich dazu, freundlich und gelassen auszusehen. Schließlich war er kurz davor, all das zu bekommen, was er sich angeblich so sehr ersehnt hatte: Amantea, das er regieren sollte, die Wiederherstellung der Herrschaft der Fiori, zwei Millio- nen Golddukaten und eine Gattin, die er gewiss

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