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Gaelen Foley - Amantea - 01

Gaelen Foley - Amantea - 01

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herrscher von Amantea
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überraschte.
    „Majestät, was Viconte Domenico Clemente betrifft“, erklärte einer der Genueser Ratsherren, „so möchten wir ein Gnadengesuch beantragen ...“
    „Abgelehnt“, sagte Lazar. „Ihr werdet ihn mir so rasch wie möglich übergeben.“
    Zu seiner Überraschung bemühten sich die Genueser nicht einmal einen Moment, ihn umzustimmen.
    Als er den Raum verließ, verneigten sich die Anwesen-

den tief vor ihm. Lazar empfand es als recht eigenartig, auf einmal so viel Ehrerbietung zu empfangen. Gar nicht so übel für einen früheren Sklaven, dachte er.
    Don Pasquale folgte ihm hinaus und eilte ihm den Gang entlang hinterher. Die beiden Männer gratulierten sich gegenseitig zu ihrem gemeinsamen Sieg.
    „Mir wurde gerade mitgeteilt, dass Enzo vor einigen Stunden aus Wien eingetroffen ist. Die Begleitung der Prinzessin Nicolette ist mit ihm gekommen“, informierte Don Pasquale ihn. „Monsignore Francisco trifft sich heute Abend mit dem Gefolge der Braut in der Kathedrale, um die morgige Hochzeit vorzubereiten. Man wird Sie brau- chen. Der königliche Zeremonienmeister wird ebenfalls anwesend sein, um allen zu zeigen, wo sie zu sitzen, zu stehen und zu knien haben.“
    Lazar seufzte tief. „Es ist wohl das Beste, wenn wir es so schnell wie möglich hinter uns bringen“, knurrte er und ging dann weiter, ohne sich noch einmal zu Don Pasquale umzudrehen. Er betrat seine Kajüte und schloss die Tür hinter sich.
    Im Raum wartete keine Allegra mehr auf ihn. Alles schien ihm so leer wie die ausgebrannten Zimmer von Schloss Belfort.
    Mutlos ließ er sich in den Sessel fallen, stützte die Ell- bogen auf den Knien ab und barg das Gesicht in den Händen. Verzweifelt und niedergeschlagen rieb er sich die Schläfen.
    Wildes Kätzchen, dachte er in unendlichem Schmerz, du wagst es, dem König zu sagen, dass er zur Hölle fahren soll.
    Keine Angst, chérie, versicherte er ihr in Gedanken. Dort bin ich bereits.
    Als sie in dem mittelalterlichen Kloster, das stark an eine Festung erinnerte, eintrafen, hatte sich Domenico bereits wieder unter Kontrolle. Sully hielt es für das Beste, keinen seiner Männer mit Domenico fortzuschicken, denn bisher hatten sie noch nichts davon gehört, ob Lazar mit seinem Anspruch auf den Thron erfolgreich gewesen war. Er wollte nicht riskieren, dass er im Notfall zu wenig Soldaten zur Hand hatte.
    Lazar hatte Allegra in das Festungskloster geschickt,

da eine gewisse Gefahr bestand, dass es doch noch zum Kampf mit den Genuesen kommen würde. Vielleicht wür- den die Schiffe eine weitere Schlacht ausfechten und Sully seine Männer zusammenhalten müssen, um Allegra zu verteidigen.
    Außerdem schien sowieso keine Eile zu bestehen, Dome- nico zum neuen König bringen zu lassen, denn der junge Gouverneur war durch das schreckliche Schicksal, dem er gerade entgangen war, noch immer so entsetzt, dass er keinen Widerstand leistete.
    Allegra war nach den nervenaufreibenden Momenten in Collina so erschöpft, dass sie sich hinlegen wollte. In den vergangenen Tagen hatte sie sich eigentlich ununterbro- chen müde gefühlt, doch diese Auseinandersetzung hatte ihr nun auch noch den letzten Rest Kraft genommen.
    Nachdem das Reisegepäck abgeladen worden war, führte sie Domenico, von Wachen umringt, in das riesige Kloster. Sie fanden sich im Speiseraum der Schwestern wieder. Es war ein düsteres, zugiges Steingewölbe, das einen gewal- tigen Kamin am anderen Ende des Raums aufwies. Doch kein Feuer brannte darin.
    Domenico betrachtete Allegra mit mehr Gefühl, als er das jemals während ihrer Verlobungszeit getan hatte. Es überraschte sie.
    „Ich werde Männer zu Ihren Wachen berufen, denen ich vertrauen kann und die Ihnen nichts antun werden“, er- klärte sie. „Lazar wird Sie verurteilen. Ich habe zwar keine Ahnung, was für eine Bestrafung er sich für Sie überlegen wird, aber er wird Sie sicher nicht verbrennen lassen. Er ist kein böser Mann.“
    Domenicos grüne Augen blitzten auf, während er Allegra gequält und gehetzt ansah. „Allegra, bitte. Ich flehe Sie an – wenn Sie irgendeinen Einfluss auf ihn haben, nutzen Sie ihn, um ihn dazu zu bringen, Gnade vor Recht walten zu lassen.“
    Sie schwieg einen Moment und betrachtete ihren frühe- ren Verlobten mit größter Nüchternheit. „Ich habe keinen Einfluss auf ihn, Domenico. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob Sie Gnade erhalten sollten. Wenn Sie wünschen, werde ich aber ein Wort zu Ihrer Verteidigung sagen, bevor er Sie

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