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Gaelen Foley - Amantea - 01

Gaelen Foley - Amantea - 01

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herrscher von Amantea
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sogleich zu Allegra lief und an ihr schnüffelte. Diese gab ihm mit dem Fuß einen Tritt, so dass er zu knurren begann.
    „Der Stall?“ Endlich sagte auch Darius etwas. Er schien sich nicht länger zurückhalten zu können. „Capitán würde das nicht zusagen!“
    Die Prinzessin und ihre Damen schauten in seine Rich- tung und entdeckten zum ersten Mal den schönen Jüngling.
    Sie begutachteten ihn voller Interesse, während er sie mit einem wilden Blick gefährlich anfunkelte. Allegra konnte sich gerade noch zurückhalten, nicht mit den Augen zu rollen, als die Frauen Darius von oben bis unten musterten.
    Doch die Vorstellung, wie sie auf Lazar reagieren wür- den, wenn sie bereits Darius so gut aussehend fanden, ver- ursachte geradezu eine Übelkeit bei ihr. Wahrscheinlich würden sie vor Entzücken in Ohnmacht fallen.
    Zweifelsohne würde auch der König seine vollkommene kleine Braut hinreißend finden. Allegra fragte sich, ob Lazar Prinzessin Nicolette ebenfalls schon bald ins Ohr flüstern würde, dass er sie liebe.
    Als Allegra schließlich von der Mutter Oberin in ihr zugiges, kaltes Zimmer geführt worden war, ging sie zum Fenster, um die Aussicht zu begutachten. Sie schlang die Arme um sich und betrachtete den schönen Innenhof des Klosters.
    In der Ferne sah man am Horizont statt des Meeres eine endlos lange Kette grüner Hügel. Die Bäume begannen bereits herbstliche Farben zu bekommen, und von ihrem Fenster aus konnte sie den letzten übrig gebliebenen Turm des zerstörten, verlassenen Schlosses Belfort erkennen, der sich zwischen den Bäumen erhob.
    Ihr wurde schwer ums Herz, als sie daran dachte, wie sie gemeinsam mit Lazar geplant hatte, das neue Belfort zu bauen. Es sollte ihre Stadt – Allegras und Lazars – werden. Die neue Hauptstadt von Amantea.
    Nun jedoch würde es nichts mehr mit ihr zu tun ha- ben. Lazar und Nicolette würden sich austauschen und

ihre Ideen und Vorstellungen miteinander teilen. Sie wür- den ihr Leben zusammen verbringen, Freuden und Leid gemeinsam durchstehen, ihre Kinder heranwachsen sehen.
    Verräter, dachte sie.
    Die beiden verdienten einander.
    Domenico stand in der kalten, von Fackeln erleuchteten großen Halle des Klosters und beobachtete die leise, aber umso heftigere Auseinandersetzung zwischen Allegra und der Wiener Prinzessin. Ihre Feindseligkeit zeigte ihm auf einmal eine Möglichkeit für seine Flucht auf. Es mochte weit hergeholt erscheinen, doch wenn Allegra tatsächlich keinerlei Einfluss auf Fiore besaß, konnte es sich als seine einzige Hoffnung herausstellen. Wenn Domenico Clemente etwas beherrschte, dann war es die Fähigkeit, Frauen mit seinem Charme für sich zu gewinnen.
    Er blickte die schöne Prinzessin voll zärtlicher Bewun- derung an. Auf die Wachen, die ihn umringten, achtete er nicht weiter. Als die Damen die Treppe herabkamen, er- blickte Nicolette von Schönburg den jungen Gouverneur. Mit leicht geöffneten Lippen sah er sie an, hob seine Hand und ließ sie in der Gegend seines Herzens auf der Brust ruhen. Dann senkte er rasch die Lider und schaute gespielt unsicher zu Boden.
    Sogleich spürte er ihre Neugier. Er war überzeugt, ihre weibliche Eitelkeit angesprochen zu haben, auch wenn sie sich noch sehr zurückhaltend gab. Die Hofdamen begannen, untereinander zu flüstern.
    „Wer ist der Mann?“
    „Er ist groß.“
    „Er strahlt wahre Männlichkeit aus, nicht wahr?“
    „Was für schönes blondes Haare er doch hat!“
    Die Frauen kicherten, und Domenico blickte zögernd zur Prinzessin. Ihre Blicke trafen sich. Sie hob den Kopf und ging dann auf ihn zu. Mit einem würdevollen Nicken veranlasste sie die Wachen, beiseite zu treten. Die rauen Männer wirkten durch ihre Schönheit so geblendet, dass es fast schien, als ob sie noch nie eine Frau in ihrem Leben erblickt hätten. Doch auch Domenico Clemente musste zu- geben, dass Nicolette von Schönburg möglicherweise das bezauberndste Wesen war, dass er jemals getroffen hatte.
    Er hielt den Kopf gesenkt.

„Mein Herr, wie heißen Sie?“ fragte die Prinzessin. „Sind Sie einer der Männer des Königs?“
    „Nein, Hoheit.“
    „Königliche Hoheit, halten Sie sich fern von ihm. Er ist ein Gefangener“, begann einer der Männer zu erklären, verstummte jedoch, als sie ihm einen zornigen Blick aus ihren eisblauen Augen zuwarf.
    „Brigitta“, sagte sie ungeduldig. „Teilen Sie diesen Krea- turen mit, dass sie nicht zu sprechen haben, bevor man sie ausdrücklich dazu

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