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Gaelen Foley - Amantea - 01

Gaelen Foley - Amantea - 01

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herrscher von Amantea
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nicht so gewesen“, fügte er mit leiser Stimme hinzu.
    „Das dürfen Sie nicht sagen“, bemerkte sie sanft und wollte seine Schulter berühren. Doch er wich ihr aus und schaute nach Osten. Verzweifelt schüttelte sie den Kopf, da sie nicht wusste, was sie glauben sollte. „Wie sehr wünsche ich, dass ich etwas für Sie tun kann.“
    „Teilen Sie das Bett mit mir“, erwiderte er, ohne sich zu ihr umzudrehen.
    „Das ist keine Antwort.“
    „Für mich schon.“
    „Schauen Sie sich doch einmal an!“ stieß sie unvermit- telt hervor. „Wer immer Sie sein mögen – Sie sind eine verlorene Seele. Warum suchen Sie nicht eine passende Antwort auf Ihr Leiden? Sie sind stark und klug und tap- fer. Weshalb geben Sie sich mit so wenig zufrieden? Sie könnten so viel mehr haben ...“
    Sein leises kaltes Lachen schnitt ihr ins Herz. „Die kluge Signorina Monteverdi mit ihren hochfliegenden Ideen. Da ist schon wieder diese Verachtung. Allmählich erkenne ich sie.“
    „Verachtung? Wovon sprechen Sie?“
    „Von Ihrer Verachtung für mich, meine hochmütige Gefangene. Deshalb wollen Sie sich mir nicht hingeben.“
    Allegra schluckte verblüfft. „Sie sind ein unmöglicher Mann! Ist das also Ihre Schlussfolgerung? Was soll ich Ih- nen darauf erwidern? Ich empfinde keine Verachtung für Sie, sondern ich habe Angst vor Ihnen.“
    Endlich sah er sie an.
    „Angst?“ schalt er sie. „Nein!“
    „Doch, Sie machen mir große Angst. Sie müssen mir ver- zeihen, wenn ich mich nicht einem Mann hingebe, dessen Absichten mich betreffend zwischen Mord und Verführung schwanken. Vielleicht wollen Sie mich, der Niederkunft nahe, an einem fremden Ort, wo ich niemand kenne, zurücklassen.
    Ich bin mir sicher, dass der Moment, in dem wir zusam- men wären, sehr angenehm sein würde, aber einer von uns muss vernünftig bleiben. Ja, Sie machen mir Angst“, fuhr sie aufrichtig fort, „weil Sie so selbstsüchtig und wild sind und weil man Ihnen so schwer widerstehen kann.

Ich bin kein Spielzeug, mit dem Sie sich amüsieren können. Ich habe Gefühle, Rechte – ich habe ein Herz!“
    „Sie haben mir Ihr Wort gegeben“, gab Lazar zu beden- ken.
    „Ja, aber Sie ließen mir auch keine Wahl. Was hätte je- mand anders in meiner Lage getan?“ wollte Allegra wissen. „Was hätten Sie getan?“
    „Ich wäre weggelaufen, chérie“, sagte er schmerzerfüllt. „Ich hätte meine Familie sterben lassen und mich selbst gerettet.“
    „Nein, das hätten Sie nicht.“
    Seine Stimme klang erregt. „Aber genau das habe ich getan! So war es. Genau so hat sich Ihr Prinz verhalten. Hier haben Sie Ihren Prinzen!“
    Entsetzt riss sie die Augen auf.
    Lazar blickte wieder auf das Meer hinaus. „Nein, Sie haben keine Angst vor mir. Sie fürchten sich davor, etwas für mich zu empfinden. Und ich kann nicht behaupten, dass ich Ihnen das vorwerfe. Menschen, die mich lieben, sterben meist frühzeitig. Aber ich werde Ihnen trotzdem keine Wahl lassen. Sie gehören zu mir – ob Sie es wollen oder nicht.“
    „Ich will es überhaupt nicht!“
    „Versuchen Sie doch zu fliehen“, schlug er kühl vor. „Probieren Sie es nur. Dann werden Sie sehen, was pas- siert. Geben Sie mir einen Grund, mir das zu nehmen, wo- nach ich mich verzehre – selbst wenn es gegen Ihren Willen ist. Ich begehre Sie so sehr. Viel zu sehr.“
    Er stand auf und küsste sie so rasch, dass Allegra keine Zeit blieb, zu protestieren. Leidenschaftlich drängte er sie gegen den Schiffsmast.
    Allegra war vor Angst wie erstarrt. Sie wusste, dass sie jeden Moment in den Tod stürzen und sich das Genick auf dem Deck hundert Fuß unter ihnen brechen könnte. Und alles nur wegen dieses Kusses, der ihr die Sinne schwinden ließ.
    Lazar war das anscheinend gleichgültig. Mit gnadenlo- ser Begierde presste er den Mund auf den ihren.
    „Haben Sie jetzt Angst, Signorina Monteverdi?“ fragte er mit rauer Stimme, gestattete ihr jedoch nicht zu ant- worten. Seine zornigen Küsse drängten sie immer wei- ter auf einen inneren Abgrund zu. Sein Verlangen ließ

eine Sehnsucht in ihr erwachen, die sie zu unterdrücken versuchte.
    Sie wollte sich ihm nicht hingeben. Verzweifelt fasste sie nach dem Geländer, und ihr wurde schwindlig. Begierde breitete sich in ihr aus, und sie wünschte sich so sehr, seine feste Haut unter ihren Fingern zu fühlen. Doch sie widerstand dem Drang, ihn zu berühren.
    Wie widersinnig das doch ist, dachte sie hitzig. Der vollkommene Ritter ihrer Fantasie hatte sich in

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