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Gaelen Foley - Amantea - 03

Gaelen Foley - Amantea - 03

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Lady mit der Maske
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und ihre Degen auf den großen, schlanken Reisenden gerichtet hielten. Selbst von fern wirkte der Mann durchaus fähig, sich zu verteidigen.
    Zum Glück hatten ihm die Männer die Waffen abgenom- men. Er hielt die Hände hoch, und zwei Pistolen lagen vor ihm im Straßenstaub. Die Bande würde niemals einen Un- bewaffneten angreifen, aber Mateo war ein Hitzkopf, der bei jeder Beleidigung sogleich einen Streit vom Zaun brach. Und Rocco kannte seine eigene Stärke nicht. Beide fühlten sich als Danielas Beschützer, und sie wollte um jeden Preis vermeiden, dass jemand verletzt wurde.
    Daniela richtete ihre schwarze Maske und die Kapuze, un- ter der sie ihr Gesicht und ihr Haar verbarg. Dann lenkte sie ihren Wallach auf die Landstraße zu der Kutsche und ihren Männern. Sie war neugierig zu erfahren, was für ein aufge- blasener Pfau ihnen diesmal ins Netz gegangen war und wie reich ihre Beute ausfiel.
    Hoffentlich reichte es, um die unverschämt hohen Steu- ern für ihr Gut bezahlen und ihre Leute trotz der Dürrezeit ernähren zu können.
    Sie zog ihren leichten Degen, als sie ihr Pferd zu der Gruppe der drei Männer lenkte. Mateo und Rocco rückten beiseite, um sie durchzulassen.
    „Alles in Ordnung?“ fragte Mateo, ihr ältester Freund aus Kindertagen.
    Daniela schüttelte das Gefühl der Bewunderung ab, das sie beim Anblick des großen, kräftig gewachsenen Gefangenen empfand. Obgleich ihr Herz heftig klopfte, zwang sie sich dazu, sich wie immer tollkühn zu zeigen. „Es geht mir . . . mir ausgezeichnet“, erwiderte sie mit heiserer Stimme. Sie legte die Degenspitze unter das Kinn des Mannes und brachte ihn so dazu, den Kopf zu heben. „Nun, was haben wir denn da?“
    Es war zu dunkel, um viel sehen zu können. Doch das sil- berne Mondlicht ließ die goldenen Strähnen im braunen Haar des Gefangenen verführerisch schimmern. Er hatte eine im- posante Nase und einen zornig verzogenen Mund. Den Blick hatte er auf Daniela gerichtet, doch vermochte sie die Farbe der Augen nicht zu erkennen.

„Sie haben mich angeschossen“, sagte sie verärgert und beugte sich etwas zu ihm herab. Auf keinen Fall durfte sie ihm ihre Furcht zeigen. „Sie haben noch Glück gehabt, dass es nur ein Streifschuss war.“
    „Wenn ich dich hätte töten wollen, wärst du es jetzt auch“, erwiderte er mit gefährlich leise klingender Stimme.
    „Eine Ausrede! Sie sind ein schlechter Schütze“, verspot- tete sie ihn. „Es tut nicht einmal weh.“
    „Und du, Junge, bist ein schlechter Lügner.“
    Daniela richtete sich im Sattel auf und betrachtete ihn aufmerksam. Ein würdiger Gegner, dachte sie widerstrebend. Während sie seine Gestalt – die eines Kämpfers – musterte, verspürte sie sowohl Respekt als auch Besorgnis. Ihr Gefan- gener war über sechs Fuß groß und anscheinend sehr musku- lös. Warum wehrte er sich also nicht mehr? In seinen Augen funkelte etwas Bedrohliches, so dass sie überlegte, was er wohl vorhatte.
    Welcher der nutzlosen Kriecher aus Rafaels Gefolge mochte er wohl sein? Sie hätte sich sicher an ihn erinnert, wenn sie ihn schon einmal gesehen hätte. Die Stimme der Vernunft flüs- terte ihr zu, sofort zu verschwinden. Doch sie brauchte das Geld und war auch viel zu fasziniert von ihrem Gegenüber, um das Ganze jetzt abzubrechen.
    Mateo hatte seinen Bruder abgelöst und hielt nun den Kut- scher in Schach. Der kalte Blick des Gefangenen folgte Alvi, als er mit einem leeren Sack in den Landauer stieg. Daniela wiederum fühlte sich von dem Mann vor ihr auf seltsame Weise angezogen und zugleich auch abgestoßen.
    Sie hasste diese Art Mann – seine hochnäsige, gelassene Art und die Eleganz, die sich in der perfekten Garderobe aus- drückte. Sein dunkelgrüner Frack allein kostete wahrschein- lich genauso viel wie ihre Steuern für ein halbes Jahr. Sie schaute auf seine gepflegten Hände, die er nun herabhängen ließ, als ob er Daniela für keine Bedrohung hielt.
    „Ihr Ring“, sagte sie. „Geben Sie ihn mir.“
    Er ballte die Hand zur Faust. „Nein“, knurrte er.
    „Warum nicht? Ist es Ihr Ehering?“ fragte sie ironisch.
    Er kniff die Augen zusammen und funkelte sie so zornig an, als hätte er Daniela gern das Herz aus dem Leib gerissen, wenn er nur die Gelegenheit dazu erhielt.
    „Du wirst deine Unverschämtheit noch bereuen, Junge“, sagte er mit befehlsgewohnter Stimme. „Du hast keine Ahnung, mit wem du es zu tun hast.“

Er schien es nur schwer zu ertragen, in der schwächeren Position zu

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