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Gaelen Foley - Knight 01

Gaelen Foley - Knight 01

Titel: Gaelen Foley - Knight 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die schöne Kurtisane
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Auftritt, der Sarah Siddons am Covent Garden alle Ehre gemacht hätte.
    Schon deswegen hebte Dolph sie.
    „Miss“, sagte er mit einer demütigen Verbeugung, wobei er sich das Lachen verbiss, „gestatten Sie.“
    „Oh, mein lieber Sir, ich kann Ihre Freundlichkeit doch un- möglich ausnutzen ...“
    Doch Dolph streifte sich mit einem galanten Lächeln den Rock ab und watete in den Teich hinein, um ihren teuren Tand zurückzuholen. Das Wasser reichte ihm schon bis zu den mus- kulösen Schenkeln, als er das Ding endlich zu fassen bekam; allerdings verbarg er seinen Ärger darüber, dass er seine guten Stiefel ruiniert hatte. Wenn er sich dafür an Hawkscliffe rä- chen könnte, wäre ihm das die siebzig Guineen schon wert. Er wandte sich um und sah sich seinem strahlenden, errötenden Opfer gegenüber.
    „Leider ist er ein wenig mitgenommen“, meinte er, während er aus dem Schlamm herausstapfte und ihr den Schirm über- reichte.
    Sie ließ ein perlendes Lachen hören. „Danke, Mr. ...?“
    „Sir Dolph Breckinridge, zu Ihren Diensten, Mademoiselle.“
    „Hallo. Ich heiße Jacinda Knight“, wisperte sie und schaute sich vorsichtig um.
    Ihre Freundin stand ein paar Fuß entfernt und machte ein finsteres Gesicht. Eine Schulmamsell in Schürze war unter- wegs.
    „Sie sind so schön“, flüsterte er. „Darf ich Ihnen schreiben?“ Aufgeregt riss sie die Augen auf. „Das gehört sich doch be- stimmt nicht!“
    „Es gehört sich auch nicht, dass eine junge Dame ihren Son- nenschirm in den Teich wirft“, neckte er sie. „Sind Sie denn so

auf Anstand und Sitte erpicht?“
    „Jacinda!“ rief ihre Freundin. „Miss Alverston kommt.“
    „Halt sie auf, Lizzie.“
    „Fahren Sie gerne aus? Ich würde Sie gern in meine Kutsche einladen.“
    „Sir Dolph!“ rief sie, wobei sie ebenso schockiert wie inte- ressiert aussah.
    „Ich werde Ihnen beibringen, wie man einen Phaeton lenkt. Wäre das nicht ein Spaß? Ich kann Ihnen alles beibringen“, flüsterte und betrachtete ihre rosigen Lippen.
    „Lady Jacinda! Hören Sie sofort auf, den Herren zu belästi- gen!“ kläffte die Aufseherin, die soeben auf den Plan getreten war.
    „Sie hat nur ihren Sonnenschirm fallen lassen, Miss Alver- ston“, versuchte das altbackene junge Mädchen zu erklären. Jacinda beachtete sie beide nicht, sondern starrte Dolph im- mer noch mit ihren weit aufgerissenen samtbraunen Augen an, fasziniert und verstört ob seiner verführerischen Worte.
    Die ältere Frau kam herüber und packte sie am Handgelenk. „Guten Tag, Sir, Sie halten sich auf Privatgelände auf. Sie wer- den Ihre Zeitung wohl anderswo lesen müssen.“
    „Oh, dessen war ich mir nicht bewusst. Ich bitte um Verzei- hung“, erwiderte er ausdruckslos und musterte die Lehrerin von oben herab.
    „Danke, dass Sie meinen Sonnenschirm gerettet haben!“ rief Jacinda noch, während die Schulmamsell sie fortzog. Dann wandte sich die Schönheit um und eilte mit den anderen da- von.
    Doch ihre vorsichtigere Freundin, die sie mit Lizzie ange- sprochen hatte, blieb stehen, stemmte die Hände in die Hüfte und schaute ihn erbost an. „Ich erinnere mich an Sie“, verkün- dete sie. „Sie sind der ekelhafte Mann, der schuld daran ist, dass man unsere Lieblingslehrerin entlassen hat. Halten Sie sich bloß von hier fern!“
    „Wie wollen Sie das denn fertig kriegen?“
    „Ich werde Sie melden!“
    „Ach herrje, und dann wird mir die Schulleiterin wohl ein paar auf die Finger geben?“
    „Der sage ich es ja nicht, Sie ... Sie unverschämter Mensch. Ich erzähle es Lady Jacindas Brüdern, und zwar allen fünfen! Die machen Hackfleisch aus Ihnen!“

„Lizzie!“ rief jemand.
    „Ich komme schon.“
    „Sie halten lieber den Mund“, knurrte Dolph.
    „Und Sie lassen lieber meine beste Freundin in Ruhe“, gab sie zurück, drehte sich um und rannte zur Schule zurück. Dolph sah ihr höhnisch nach, doch ihm war klar, dass seine Pläne höchstwahrscheinlich durchkreuzt waren.
    So süß diese spezielle Rache auch gewesen wäre, Jacinda Knight weiter nachzustellen wäre Selbstmord gewesen. Hawkscliffe allein war als Gegner schon schlimm genug – nicht auszudenken, wenn er es auch noch mit diesem Schurken Jack aufnehmen müsste oder mit dem Kriegshelden Damien, der si- cher bald von der Iberischen Halbinsel zurückkehren würde. Er spuckte ins smaragdgrüne Gras und stolzierte dann zum Phaeton zurück.
    Vielleicht bin ich ja voreingenommen, überlegte Hawk, doch als das Orchester am

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