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Gaelen Foley - Knight 02

Gaelen Foley - Knight 02

Titel: Gaelen Foley - Knight 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stürmisches Begehren
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brauchen. Und plötzlich sah sie es – in der Ferne flackerte Licht.
    „Da ist ein Licht! Da unten im Tal!“ Aufgeregt zeigte sie hinunter.
    „Ja!“ rief die Zofe und klatschte in die Hände. „Ach, Miss Alice, endlich, das muss Revell Court sein!“
    Plötzlich munter geworden, verständigten die beiden Frauen den Kutscher. Der war ebenfalls hocherfreut, als er bemerkte, dass unten im Tal das Feuer flackerte.
    „Bei Zeus, in zehn Minuten sind wir da!“ rief er aus.
    Selbst die Pferde zogen wieder an; vielleicht witterten sie die nahen Ställe. Alice spürte neue Lebenskraft. Hastig kramte sie nach ihren Kämmen und mühte sich, das Haar sauber aufzustecken. „Ach, wie ich mich nach einem war- men Bett sehne“, sagte sie glühend. „Ich könnte bis morgen Mittag durchschlafen!“
    Am Talgrund erreichten sie eine Holzbrücke, die sich über ein munteres Flüsschen spannte. Überrascht sah sie, dass das Wasser direkt aus dem Felsen sprudelte und in mehreren Rinnen weiß schäumend herabstürzte.

„Da ist das Haus!“ rief Nellie plötzlich aus und wies aus dem Fenster.
    Eifrig schaute Alice hinaus. Im Vordergrund ragten hohe schmiedeeiserne Tore auf. Im Hof dahinter tummelten sich Dienstboten in gelbbrauner Livree, um die zahlreichen Kut- schen zu versorgen, die dort aufgereiht standen. Anschei- nend findet auf Revell Court eine Gesellschaft statt, dachte Alice beunruhigt. Ein paar der Kutschen glaubte sie schon unterwegs gesehen zu haben. Bei dem Haus handelte es sich um einen efeuüberwucherten dreiflügeligen Backsteinbau aus der Tudorzeit. In den Stabwerkfenstern der Giebelflügel spiegelte sich das Feuer, das inmitten des gepflasterten Ho- fes in einem großen eisernen Fackelständer loderte.
    Das war das Licht, das sie in der Ferne hatten leuchten se- hen, und als sie in die tanzenden Flammen blickte, die in den samtschwarzen Himmel leckten, erfüllte sie plötzlich eine seltsame Ahnung, dass das, wonach sich ihr Herz sehnte, ganz in der Nähe war. Ihre Verwirrung verwandelte sich in Furcht, als ein halbes Dutzend Wachen – große, bedrohliche Männer in langen schwarzen Mänteln – aus den Schatten auftauchten und auf ihre Kutsche zuhielten, jeder mit einem Gewehr unter dem Arm. Rau forderten sie den Kutscher zum Halten auf.
    Mitchell hatte ebenfalls nicht mit bewaffneten Wachen ge- rechnet, doch je länger Lord Luciens Männer ihn anschrien, desto größer wurde Alices Zorn, bis er sie schließlich ihre Furcht vergessen ließ. Abrupt sprang sie aus dem Wagen und eilte ihrem Kutscher wütend zu Hilfe. Sie war viel zu erbost, hungrig und erschöpft von der anstrengenden Reise, als dass sie sich von irgendwelchen Dienstboten ein derart unver- schämtes Verhalten hätte bieten lassen. Sie ignorierte die kaum verhüllten Befehle, sofort wieder im Wagen zu ver- schwinden, und begann sich mit den Männern in der Kälte herumzustreiten. Anscheinend gab es eine Gästeliste, und ihr Name stand natürlich nicht darauf. Aber dies war nur der Anfang. Als sie von ihr ein Passwort verlangten, lachte sie nur verächtlich.
    „Jetzt hören Sie mal zu“, schimpfte sie, die Hände in die Hüften gestemmt, „Sie brauchen mir gar nicht mit irgend- welchen Parolen und Geheimzeichen zu kommen. Liebe Gü- te, ich will nur Lady Glenwood abholen, weil ihr Kind krank

ist. Lassen Sie es mich ganz unverblümt ausdrücken – Lady Glenwood ist Lord Luciens Geliebte, und wenn Sie mir nicht erlauben, sie zu holen, wenn Sie mir die Tür weisen, wird sie fuchsteufelswütend sein. Sie wird Ihrem Herrn Vorwürfe machen, und der wird dann wiederum Sie zur Verantwor- tung ziehen. Wollen Sie das? Ich habe gehört, dass er nicht gern Ärger hat.“
    „Aye, Miss, genau das macht uns auch Sorgen. Kommt, Jungs“, murmelte der Anführer, und dann traten die Wach- leute beiseite, um sich zu beraten.
    Alice spürte, wie Mitchell und Nellie sie ängstlich an- schauten, konzentrierte sich jedoch ganz darauf, etwas von den Beratungen der Wachen aufzuschnappen. Sie hatte nicht vor, ohne Caro abzuziehen.
    „Mutiges kleines Ding, was?“ meinte der erste Torhüter.
    „Die gehört nicht zu den anderen. Hab sie noch nie gese- hen.“
    „Natürlich nicht. Guck sie dir doch an. Die ist harmlos. Ich finde, wir sollten sie reinlassen.“
    „Aber er bringt uns um, wenn wir jemanden reinlassen, der die Parole nicht kennt.“
    „Aber sie ist mit seiner Geliebten verwandt! Wenn wir sie wegschicken, bringt er uns eben wegen der Blamage

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