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Gaelen Foley - Knight 02

Gaelen Foley - Knight 02

Titel: Gaelen Foley - Knight 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stürmisches Begehren
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Sie zu diesem Tanz auffordern?“
    Sie hörte, wie Caro nach Luft schnappte, und schaute zu ihrer Schwägerin hinüber, gerade als diese den Mund wieder zumachte.
    Misstrauisch musterte Alice dann den Colonel. Lucien hat- te ihr eingeschärft, dass sie niemandem von ihrem Aufent- halt auf Revell Court erzählen sollte, doch seinen Zwillings- bruder hatte er offensichtlich eingeweiht. Wieso sollte Da- mien ihr sonst vorgestellt werden wollen? Sie zweifelte nicht daran, dass Damien sie nur deswegen zum Tanz aufforderte, um sich an Lucien zu rächen, weil der ihm Caro ausgespannt hatte.
    Sie zögerte, da sie wusste, wie verletzlich Lucien war, was seinen berühmten Zwillingsbruder betraf. Wenn Lucien sie wirklich von oben beobachtete, wäre er außer sich vor Zorn.
    „Ich weiß nicht so recht“, meinte Alice leise. Es war ihr un- angenehm, einer so einschüchternden Person etwas abzu- schlagen.
    „Miss Montague“, erwiderte er knapp. „Ich möchte mit Ih- nen sprechen.“ Das war ein Befehl, keine Bitte. Gebieterisch streckte er ihr die Hand entgegen.
    Na, so was, dachte sie empört, noch ein herrischer Knight- Bruder! Andererseits hatte Lucien Strafe verdient, weil ihm die Verfolgung seines Feindes wichtiger als sie gewesen war.

Soll er doch mit den Zähnen knirschen, entschied sie schließlich.
    Sie lächelte den steinern dreinblickenden Helden reizend an, legte ihre Hand leicht in die seine und ging mit ihm zur Tanzfläche.
    Der Streit hinter ihr, der eben noch in eine Rauferei auszu- arten gedroht hatte, löste sich in Wohlgefallen auf. Ihre drei Verehrer, Luciens fünf junge Burschen und selbst Caro sahen geknickt zu, wie Alice und Damien sich zum Menuett auf- stellten.
    „Das ist eine höchst unerwartete Ehre“, sagte Alice.
    „Es überrascht mich selbst“, entgegnete er. „Normalerwei- se tanze ich nicht gern, aber ich wollte mit Ihnen sprechen.“ „Ach ja?“
    Ihr entging nicht, dass viele Blicke auf ihnen ruhten. Die Damen, die um Lord Damiens Aufmerksamkeit gewetteifert hatten, schauten ebenso eifersüchtig zu wie Alices beleidig- te Verehrer. Sie interessierte sich allerdings nur dafür, ob Lu- cien sie beobachtete. Es tat weh, Damien zu betrachten, denn er glich seinem Bruder aufs Haar, und sie vermisste den Schuft doch so sehr. Sie entdeckte nur zwei kleine Unter- schiede: Lucien trug sein Haar ein wenig länger als Damien, dessen Haar extrem kurz geschnitten war, und Damiens Au- gen waren metallisch grau, während Luciens eher silbern funkelten.
    Als sie im Menuett wieder zusammentrafen, legte sie die Hand auf Damiens und warf ihm einen argwöhnischen Sei- tenblick zu.
    Zögernd versuchte er sich an freundlichem Geplauder. „Lady Glenwood erwähnte einmal, dass Master Harry Sie sehr ins Herz geschlossen hat.“
    Alice lächelte unwillkürlich. „Ich ihn auch.“
    „Sie mögen Kinder also?“
    „Die meisten“, antwortete sie und vollführte eine Dre- hung. Er musterte sie mit einem Glitzern in den Augen, das sie schmerzlich an Lucien erinnerte.
    „Wie geht es Harry?“
    „Er erholt sich gerade von den Windpocken.“
    „Der Arme.“
    „Ach, da müssen wir wohl alle durch.“
    „Miss Montague, bitte gestatten Sie, dass ich bei Ihnen zu

Hause vorspreche“, sagte Damien abrupt und umfasste ihre Hand fester. „Wir haben viel zu bereden, aber hier ist nicht der rechte Ort. Dürfte ich Sie morgen besuchen?“
    „Warum?“ fragte sie freimütig.
    Sie wurden wieder durch den Tanz getrennt, bevor er Ge- legenheit hatte zu antworten, doch sie konnte sich fast den- ken, was er wollte. Lucien mit einem einzigen Tanz zu ärgern war eine Sache, auf einer privaten Unterredung mit ihr zu bestehen deutete auf etwas ganz anderes hin.
    Sie wurde bleich, als sie sich unwillkürlich vorstellte, wie Lucien seinem Bruder erzählt hatte, er habe eine Jungfrau verführt und völlig verdorben. Würden sämtliche Knight- Brüder sie nun als Freiwild betrachten?
    „Sie haben nichts von mir zu befürchten“, meinte Damien rasch, als er ihr kreidebleiches Gesicht bemerkte.
    „Nicht?“ erwiderte sie kalt. Sie hatte das Gefühl, von Lu- cien noch einmal verraten worden zu sein.
    „Miss Montague, Sie haben keinerlei Grund zur Panik. Ih- nen wird nichts mehr zustoßen, darauf gebe ich Ihnen mein Wort. Morgen will ich Ihnen erklären ...“
    Sie entriss ihm die Hand. „Sie brauchen mir nichts zu er- klären, Mylord. Glauben Sie mir, ich verstehe Sie nur zu gut.“ Sie wirbelte herum und ging davon, gerade als

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