Gaelen Foley - Knight 02
Arm. „Kommen Sie, meine Liebe. Dieser Kretin hat keinerlei Gefühl für die zar- te Empfindsamkeit einer Dame.“
„Ja, laufen Sie, Miss Montague. Wenn Sie vorhaben, ihn zu heiraten, sollten Sie sich lieber gleich daran gewöhnen, das zu tun, was er sagt“, riet Lucien ihr bitter. In seinem Blick mischten sich zornige Verachtung und Begehren.
„Wie können Sie es wagen, sie anzusprechen?“ bellte Ro- ger und ließ sie los. Schützend trat er vor sie hin, Lucien ge- genüber, worauf jener ihn bei den Rockaufschlägen packte und hochhob.
„Sie erbärmlicher Wicht, am liebsten würde ich Sie durchs Fenster werfen“, knurrte Lucien, seine höfliche Fassade fah- ren lassend.
„Lucien, nein!“ schrie Alice.
Sofort ließ er Roger los, der Alice seinerseits fassungslos ansah. „Sie kennen diesen Mann?“
Es war der Moment der Wahrheit.
Unfähig, auch nur einen Ton von sich zu geben, starrte sie Roger an. Was er in ihrem Blick in diesem Augenblick las, sollte sie nie erfahren, aber er schüttelte zornig und scho- ckiert den Kopf, drehte sich abrupt um und stolzierte nach drinnen, die Tür hinter sich zuschmetternd. Sie zuckte zu- sammen und ging dann auf Lucien los.
„Du Schuft“, schrie sie ihn an. „Du Schlange! Was tust du da, spionierst du jetzt etwa mir nach?“
„Ach, habe ich dich etwa bei deiner neuen Romanze ge- stört, Alice? Tut mir schrecklich Leid! Was hättest du ihm denn geantwortet, wenn ich mich nicht eingemischt hätte? Hättest du seinen Antrag angenommen?“ erkundigte er sich, außer sich vor Zorn und plötzlich auch gar nicht mehr be- trunken – eine weitere List.
Verächtlich schüttelte sie den Kopf. „Das geht dich über- haupt nichts an.“
„Von wegen! Du gehörst mir! Ich warne dich, wenn du glaubst, du kannst hinter meinem Rücken einen anderen hei- raten, dann hast du damit das Todesurteil dieses Mannes un- terzeichnet.“
Seine besitzergreifende Wildheit erregte sie, doch sie ver- barg ihre Reaktion. „Noch mehr Blutvergießen, Lucien? Ist das deine Lösung für alles?“
„Was machst du eigentlich hier in London? Ich habe dir doch gesagt, dass du nicht herkommen sollst! Und wo zum Teufel ist McLeish?“
„Ich weiß nicht, wo er ist, und es ist mir auch egal. Und was mich betrifft, nun, so ist ja wohl offensichtlich, dass ich mein Leben weiterführe – ohne dich.“ Sie stieß sich von der Balustrade ab und ging zurück zur Terrassentür, doch er packte sie am Arm und riss sie zurück.
„Lass mich sofort los!“
Er zog sie hart an seine Brust und bemächtigte sich in ei- nem fast rachsüchtigen Kuss ihrer Lippen. Ihr Körper küm- merte sich nicht um ihren Zorn, reagierte auf ihn wie mit ei- nem eigenen Willen, doch sie wehrte sich gegen seinen Zau- ber, wollte sich seiner dunklen Anziehungskraft nicht erge- ben.
„Du begehrst mich immer noch“, flüsterte er. „Ich spüre es doch ganz genau.“
Sie wich heftig vor ihm zurück, stemmte sich mit den Hän- den gegen seine Brust, um ihn abzuwehren. „Wie kannst du es wagen, mich zu küssen?“ zischte sie ihn mit wogendem Busen an.
„Vielleicht wäre es dir lieber, Damien täte es“, knurrte er. „Möchtest du dich heute Abend jedem Mann an den Hals werfen oder nur meinen Verwandten? Ansonsten – warum bei meinen Brüdern aufhören? Es gibt ja auch noch Damiens Regiment.“
Mit einem Wutschrei schlug sie ihm ins Gesicht, bevor sie überhaupt nachdenken konnte.
Das leise, zornige Lachen, das er ausstieß, war mehr ein animalischer Schmerzenslaut. „Ist das alles? Schlag mich noch mal, Alice. Stärker.“
Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
Lucien betrachtete sie einen Moment lang, dann trat er ei- nen Schritt zurück und schleuderte die halb volle Weinfla- sche mit einem wilden Schrei über die ganze Terrasse. Die Flasche zersprang – wie ihr Herz. Der rote Wein ergoss sich über den grauen Stein, breitete sich aus, tropfte wie Blut vom Geländer. Er drehte sich zu ihr um, und in seinen Augen glitzerten Zorn und Schmerz.
„Glaubst du, ich will das so haben?“ meinte er harsch. „Glaubst du, ich träume nicht jede Nacht von dir?“
Warum hast du dann nicht mich gewählt, wäre sie beinahe herausgeplatzt, so tat ihr das Herz weh, aber ihr Stolz verbot es ihr. Stattdessen starrte sie ihn nur wütend an.
„Verlass London“, befahl er und stählte sich für die Ausei- nandersetzung.
„Ich brauche nicht auf dich zu hören. Soweit es mich be- trifft, existierst du gar nicht.“
„Hass
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