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Gaelen Foley - Knight 02

Gaelen Foley - Knight 02

Titel: Gaelen Foley - Knight 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stürmisches Begehren
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überrascht. „Wie bitte?“
    „,Und neue Freuden proben wir

Im goldnen Sand, kristallnen Quell,
    Mit Schnur und Silberhaken hell.’„
    Er schenkte ihr ein entwaffnendes, ziemlich schlaues Lä- cheln.
    Ihre Wangen liefen ebenso rosarot an wie die Rose, die er ihr geschickt hatte, aber sie sah ihn schelmisch an. Glaubte der Schuft allen Ernstes, sie fiele darauf herein? Sie schloss die Tür und schlenderte vorsichtig auf ihn zu.
    „Andrew Marvell?“
    „Nein.“
    „Christopher Marlowe?“
    „Ignorantes Ding, das ist John Donne, ,Der Köder’.“
    Zwar mochte er ein Schuft und ein Schurke sein, aber auf seine Art war er irgendwie ziemlich amüsant.
    Lächelnd schaute sie von der Seite zu ihm auf und begeg- nete seinem Blick. Seine grauen Augen funkelten wie die Oberfläche eines windgeriffelten Sees. Sie achtete nicht da- rauf, dass sie viel zu dicht neben ihm stand, so dicht, dass sie seine Körperwärme ebenso spürte wie seine überwältigende Anziehungskraft. So dicht, dass sie einen Augenblick glaub- te, er würde den Kopf senken und sie wieder küssen. Sie hat- te gar nicht bemerkt, dass sie den Atem anhielt, bis er den Gedichtband zuklappte und sie aufschreckte.
    Er nahm ihre Hand und drückte einen flotten Kuss darauf.
    „Alice“, sagte er freundlich, „ich hoffe, Sie haben gut ge- schlafen.“ Er legte ihre Hand in seine Ellbogenbeuge und führte sie vom Fenster zum Sofa.
    „Recht gut, danke.“ Sie tadelte sich insgeheim für ihr ra- sendes Herz und die vage Enttäuschung darüber, dass er kei- nen erneuten Versuch unternommen hatte, ihr zu nahe zu treten. „Und Sie, Mylord?“
    „Lucien“, korrigierte er mit einem vertraulichen kleinen Lächeln. „Ich denke doch, dass wir die Formalitäten hinter uns gelassen haben. Möchten Sie sich setzen?“
    „Danke.“ Es schien ihr der Mühe nicht wert, ihm darzule- gen, dass sich der Gebrauch ihres Vornamens für ihn nicht schickte. Schließlich wollte sie nicht mehr lang bleiben, und mit Gottes Hilfe würde sie ihn nie wieder treffen.
    Bei dem Gedanken wurde ihr seltsam trübselig zu Mute. Nervös ließ sie sich auf die Kante des Sofas sinken, wäh- rend er die Frackschöße anhob und sich ihr gegenüber hin-

setzte. Erschöpft lehnte er den Kopf an die hohe, geschnitz- te Lehne und betrachtete sie. Sie wandte den Blick ab, da ihr eben wieder aufging, dass sie mit einem gefährlichen Mann allein war – ohne Anstandsdame, ohne Zofe, nicht einmal Caro hatte ein Auge auf sie. In London waren junge Damen schon durch weit weniger ruiniert gewesen, aber sie befand sich jetzt in Luciens Welt, wo die normalen Regeln nicht gal- ten.
    „Sie wollten mich sehen?“ begann sie.
    „Ja.“ Er legte das Kinn auf die Hand und lächelte sie an. Sittsam wartete sie darauf, dass er ihr den Grund für die- ses Treffen nannte, aber er schaute sie nur an.
    „Nun?“
    Keine Antwort. Er lächelte sie einfach nur an, wobei sein verlockender Mund hinter zwei Fingern halb verborgen war. Sein Blick machte sie nervös. Rasch sah sie weg. Was für ein rüder Kerl er doch war! Sie rang die Hände im Schoß und versuchte, sich für den elegant eingerichteten Raum zu inte- ressieren. Die Bibliothek war lang und schmal. An den Wän- den zogen sich Bücherschränke und Regale entlang, die in regelmäßigen Abständen von fast deckenhohen Fenstern und tiefen, mit Bänken ausgestatteten Fensternischen hinter scharlachroten Vorhängen unterbrochen wurden. Die Bron- zebüsten auf den Regalen schienen sie und Lucien wie die neugierigen Klatschmäuler des ton zu beobachten. Sie ließ den Blick über die Ölgemälde an den Wänden schweifen, die Tapisserie und die Holztäfelung, alldieweil Lucien sie mus- terte. Sie betrachtete das Schachtischchen, wo die Figuren mitten im Spiel im Stich gelassen worden waren, und dann das Paisleymuster des Teppichs, bis sie es nicht länger er- trug. „Mylord, Sie starren mich an.“
    „Verzeihung.“ Lässig streckte er die langen Beine aus und legte sie an den Knöcheln übereinander. „Irgendwie sind Sie noch verführerischer, als ich es in Erinnerung hatte.“
    Sie versteifte sich und reckte voll entrüsteter Tugend das Kinn, während ihr gleichzeitig die Röte in die Wange schoss. „Weswegen wollten Sie mich sehen? Verzeihen Sie bitte, aber ich bin ziemlich in Eile.“
    „Ich interessiere mich für Sie, Alice. Ich möchte unsere Be- kanntschaft fortsetzen.“
    Ihr Herz bebte. Sie starrte ihn an und senkte dann den

Kopf. „Bei allem

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