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Gaelen Foley - Knight 03

Gaelen Foley - Knight 03

Titel: Gaelen Foley - Knight 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Graf und die schöne Waise
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här- testen, zähsten Mann, den er kannte, den furchtlosen Colo- nel seines Regiments.
    Damien Knight, seit kurzem Earl of Winterley. Beschüt- ze sie ...
    Verzweifelt schickte er diese Botschaft durch die Lüfte an seinen Soldatenfreund. Er wusste, dass er die richtige Wahl getroffen hatte. Damien Knight war schließlich ein Held.
    Um den Mann hatten sich immer schon Legenden ge- rankt – ein merkwürdiger Glanz, als hätten ihm die Götter ihre Gunst geschenkt, als wäre er nur zu dem Zweck gebo- ren worden, für seinen König zu kämpfen, die Schwachen zu verteidigen und die Unschuldigen zu beschützen. Wie die Ritter aus uralten Zeiten war er ebenso rein im Geist wie wild in der Schlacht. Jason hatte ihm Miranda anver- traut, weil er um die unanfechtbare Ehre des Mannes wusste – er hatte nicht damit gerechnet, dass Damiens er- schreckende, fast übermenschliche Kräfte im Kampf eben- falls ins Spiel kommen könnten.
    Während er allmählich das Bewusstsein verlor, empfahl er seine Nichte seinem Freund, denn er selbst konnte nun nichts mehr tun. Er schloss die Augen, da ihm klar war, dass er machtlos gegen die bleierne Schwere war, die seine Glieder überkam.
    „Jason?“ erklang Algernons energische Stimme noch einmal verschwommen, als käme sie aus weiter Ferne und wie durch einen leuchtenden Nebel.
    Sieh dich vor ihm vor, Knight. Das Einzige, was dir etwas anhaben kann, ist ein Feigling. Und dann löste sich das Be- wusstsein auf, und tiefer Friede umfing ihn. Vor ihm leuch-

tete ein Licht von unbeschreiblicher Schönheit auf. Machtlos, müde und verletzt, ließ er sich davon einhüllen. Tatsächlich kam der Tod als Erleichterung. Der Krieg hat- te ihn zerstört, seinen Körper und seine Seele verstümmelt, aber nun verspürte er keine Schmerzen mehr. Er schloss die Augen. Endlich.
    Er kehrte heim.

1. KAPITEL
    Berkshire
    Mit hartem Blick schwang Damien Knight, der Earl of Winterley, die Axt über dem Kopf und spaltete das Holz- stück dann mittendurch. Wie ein Gewehrknall tönte der scharfe Axtschlag über die verschneiten Felder und scheuchte die schwarzen Krähen auf, die dort herumpick- ten. Damiens Bewegungen waren flüssig und seine Gedan- ken herrlich frei, als er die Axt hinlegte, einen seiner di- cken Lederhandschuhe zurechtzupfte und dann die beiden Hälften des Holzstückes aufnahm und auf den Haufen sta- pelte, der in den letzten Wochen zu beinahe übermächtigen Proportionen angewachsen war – als könnte es für das Feuer, das ihn einmal wärmen sollte, gar nicht genug Brennstoff geben. Schließlich rückte er das nächste Holz- stück auf dem Baumstumpf zurecht und versetzte auch ihm den tödlichen Schlag.
    Dieses Ritual wiederholte er wieder und wieder, konzen- trierte sich voll auf seine Aufgabe, gab sich ihr ganz an- heim, bis er plötzlich merkte, dass etwas die Aufmerksam- keit seines Hengstes erregt hatte.
    Sein weißes Schlachtross war hier draußen sein einziger Gefährte. Das Pferd hatte müßig im Schnee herumge- scharrt und an allem Essbaren geknabbert, doch nun hob es den Kopf und drehte die eleganten Ohren zur Auffahrt hin. Damien wischte sich den Schweiß von der Stirn, legte die Hand auf die Axt und blinzelte in das grellweiße De- zemberlicht.
    Der Hengst stieß ein angriffslustiges Wiehern aus und trabte zum Zaun, wobei der elfenbeinweiße Schweif wie eine Standarte hinter ihm herflatterte. Einen Augenblick

betrachtete Damien sein Pferd voll Freude. Bestimmt war es schon einen Monat her, seit Zeus zum letzten Mal einen Sattel getragen hatte. Anscheinend drängt es uns beide mit Macht zurück zur Natur, dachte er, während er sich den kurzen schwarzen Bart kratzte, der ihm in den letzten Wo- chen gewachsen war. Wenig überrascht, nur ein wenig be- sorgt beobachtete er, wie sein Zwillingsbruder Lord Lu- cien Knight auf seinem andalusischen Rappen die Auffahrt heraufkam.
    Zeus trabte auf der anderen Seite des Zauns neben ihnen her und schnaubte dem schwarzen Eindringling Drohun- gen zu. Zum Glück war Lucien ein sehr guter Reiter und behielt immer die Kontrolle über sein Tier.
    Damien stieß einen lauten Seufzer aus, der in der fri- schen, kalten Luft sofort zu weißem Hauch wurde. Er nahm an, dass sein Bruder gekommen war, um nach dem Rechten zu schauen.
    Der Gedanke, jemand könne ihn in seinem augenblickli- chen Zustand sehen, behagte ihm gar nicht, aber zumin- dest brauchte er seinem scharfsichtigen Zwillingsbruder gegenüber nicht so zu tun, als wäre er noch richtig

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