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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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mörderischer Wut, denn nach ein paar Schritten zügelte er sein Pferd und drehte um. Der Mann warf einen letzten spöttischen Blick auf Blake und ritt hin- ter Jacinda her. Blade blieb zurück und fragte sich, ob er Ja- cinda wohl auf den Geschmack gebracht hatte. Hatte ihr das Spielchen mit ihm so gefallen, dass sie jetzt Lust be- kommen hatte, auch andere Männer zu kosten? Schließlich hatte sie ihn gewarnt, dass ihre Mutter ein Flittchen gewe- sen war. Ein Mann musste verrückt sein, wenn er sich in so eine Frau verliebte.
    „He, du da!“
    Blade schaute sich finster um und entdeckte einen Polizis- ten, der ihn beobachtete.
    „Mach, dass du weiterkommst!“
    Blade fielen die vielen Prämien ein, die auf seinen Kopf ausgesetzt waren, und er schlenderte langsam davon.
    Kurz darauf saß er in einer Mietdroschke, die ihn im Eil- tempo zurück nach St. Giles brachte. Auch so ein Ort, wo ich nicht hinpasse, überlegte er verbittert. Er stützte sich

auf die Armlehne. Dann schloss er die Augen und dachte be- schämt an den niederen, schmierigen Schuft, der er gewor- den war. Zu dem er sich gemacht hatte.
    Vergiss sie.
    Das war leicht. Zum Teufel mit ihr und ihrem süßen, wil- ligen Körper, ihren feinen Freunden und der brillanten Ehe. Er brauchte sie nicht. Er brauchte niemanden.
    Wenn die Dinge anders lägen, hätte er sie haben können. Dann würde sie darum betteln, dass er sie nahm, aber dafür hätte er vor fünfzehn Jahren einen anderen Lebensweg ein- schlagen müssen. Es gab kein Zurück. Er wollte nicht zu- rück, weder für sie noch für sonst jemanden.
    Sein alter Herr hatte es nicht verdient, so leicht erlöst zu werden. Jetzt, wo Blades großer Bruder Percy tot war und es keine anderen Erben gab, war die Aussicht, dass die Linie der Truros aussterben würde, eine höchst passende Strafe für Truro den Schrecklichen.
    Es stimmte schon, was der Dichter sagte: Lieber in der Hölle regieren als im Himmel dienen. Er war jetzt Blade von den Firehawks. Während sich die Kutsche durch die engen Straßen seines Viertels quälte, dachte Blade an die einfa- chen Leute, die seine Familie geworden waren. Sie waren von ihm abhängig und vertrauten darauf, dass er sie be- schützte. Ein Blick aus dem Fenster zeigte ihm Kinder, die in der Gosse spielten, und mit neuer Entschlossenheit schwor er sich, seinem einmal gewählten Leben treu zu blei- ben.
    Jacinda hatte eine Katastrophe im Park nur knapp abwen- den können, und als sie jetzt aufgewühlt durch die Eisento- re auf den Hof von Knight House ritt, erinnerte sie sich an den verletzten und wütenden Blick Blades, als sie ihn ge- schnitten hatte. Aber er hatte ihr keine andere Wahl gelas- sen! Rasch sprang Jacinda vom Pferd und übergab das Tier mit zitternden Knien einem Reitknecht.
    Als sie mit großen Schritten auf die Eingangstür zulief, wappnete sie sich innerlich für den Urteilsspruch Roberts, aber noch wichtiger war es ihr, sich Lizzy endlich anzuver- trauen. Wie von Zauberhand erschien der Butler Mr. Walsh genau in dem Moment an der Tür, als Jacinda hatte eintre- ten wollen, und sie ging ins Haus.

„Guten Tag, Mr. Walsh. Ist Lord Griffith noch hier? erkun- digte sie sich flüsternd.
    „Nein, Mylady“, erwiderte der Butler förmlich.
    „Ein Glück! Wo finde ich bitte Miss Carlisle?“
    „Im Salon.“
    „Danke.“ Jacinda hängte sich die Schleppe ihres Reit- rocks über den Arm und eilte die Treppe hoch, wobei sie sich die Handschuhe abstreifte.
    Die gute, liebe, weise Lizzie war ein Fels in der Brandung und immer bereit, Jacinda zuzuhören oder ihr eine Schulter zum Ausweinen anzubieten. Lizzie würde wissen, was zu tun war.
    Lizzie und Jacinda waren zusammen aufgewachsen, und Jacinda betrachtete sie nicht nur als ihre beste Freundin, sondern fast schon als Schwester. Lizzies Vater war der Ver- walter auf Hawkscliffe Hall gewesen, wie auch sein Vater und dessen Vater zuvor. Aber Mr. Carlisle war gestorben, als Lizzie erst vier Jahre alt gewesen war, und die kleine Waise war als Mündel dem Herzog zugefallen. Damals hatte man beschlossen, sie als Gesellschaft für die dreijährige Jacinda in den Haushalt aufzunehmen, und das gleichfalls verwais- te kleine Mädchen hatte sich gefreut, endlich eine Spielka- meradin neben ihren Kindermädchen und den aristokrati- schen Brüdern zu haben.
    Als Jacinda das obere Stockwerk fast erreicht hatte, hör- te sie plötzlich Tumult.
    Erst dachte sie, dass man immer noch ihre Untat disku- tierte, und verärgert

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