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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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rasch zur Auf- gabe, Jacindas Laune wieder zu heben. Da sie nichts nach Hause zog, ließ sie sich nur zu gern zu einem Wettrennen die Rotten Row hinunter überreden. Hinterher schmollte George Winthrop, weil sie ihn trotz ihres Damensattels ge- schlagen hatte. Jacinda saß mit rosigen Wangen hoch auf ih- rem stampfenden Pferd inmitten ihrer Gruppe von Bewun- derern, etwas abseits des jetzt gut gefüllten Parks. Acer, ein großer, gut aussehender dunkelhaariger junger Mann, zü- gelte seinen herrlichen Braunen neben ihr. Er trug einen fla- schengrünen Reitrock zur hellen Hose, und seine schwarzen Stiefel waren auf Hochglanz poliert.
    „Sehen Sie jetzt nicht hin“, murmelte er ihr zu, „aber ich glaube, unter den Zuschauern, die sich dahinten versam- melt haben, ist eine Journalistin von La Belle Assemblée, die sich Notizen über Ihr Reitkostüm macht.“
    „Vielleicht sollte ich einmal an ihr vorbeireiten, damit sie einen besseren Blick hat“, erwiderte Jacinda trocken.
    „Das würde ich nicht empfehlen, es sei denn, Sie wollen, dass jede Verkäuferin in London es nächste Woche auch an- hat.“
    „Wo ist sie?“
    „Hallooo! Lady Jacinda! Hallooo, Euer Ladyschaft! Hier drüben!“
    Acer nickte ironisch in die Richtung, aus der der Ruf kam. Doch dann runzelte er plötzlich die Stirn. „Gute Güte, was ist bloß dieses wilde Ding neben ihr?“
    Als Jacinda sich umwandte, erblickte sie eine Frau in ei- nem großen Strohhut, die ihr wild zuwinkte, aber Jacinda erstarb das amüsierte Lächeln auf den Lippen, als sie er-

kannte, wer neben ihr stand.
    „Schau dir nur diesen langhaarigen Kerl an, Winthrop“, meinte Acer amüsiert. „Kommt der etwa auf uns zu?“
    „Das wollen wir nicht hoffen“, erwiderte George, „der er- innert einen ja an einen entflohenen Mörder.“
    Sie lachten, aber Jacinda saß wie erstarrt und mit wild schlagendem Herzen da. Himmel, was suchte er hier?

6. KAPITEL
    Jacinda konnte ihren Blick nicht von ihm losreißen. Billy Blade stützte sich mit einer Hand auf das Geländer und sprang dann leichtfüßig hinüber. Ohne auf den Verkehr auf dem belebten Rotten Row zu achten, suchte er sich seinen Weg durch die donnernden Hufe, knirschenden Wagenräder und den Qualm vieler Zigarillos. Ein paar Leute schickten ihm Flüche hinterher, aber er kümmerte sich nicht darum, sondern hielt mit erschreckender Zielstrebigkeit auf Jacin- da zu.
    „Ich wette zehn Pfund, dass er unter die Hufe kommt, ehe er es auf die andere Seite geschafft hat!“ rief Acer.
    „Die Wette gilt“, antwortete George.
    Jacinda beobachtete mit einer Mischung aus Staunen und Entsetzen, wie Blade die andere Straßenseite erreichte. Dort bückte er sich unter dem Geländer hindurch und schlender- te über den Rasen, wobei er sich den Staub von der Jacke klopfte.
    „Nun, zum Teufel, da geht unsere Wette.“
    „Rück das Geld raus, Loring. Beim Jupiter, man möchte fast meinen, der Strolch hält direkt auf uns zu.“
    „Ich ... ich glaube, du irrst dich“, stammelte Jacinda, der plötzlich klar wurde, dass eine Katastrophe sich anbahnte, wenn sie nicht schnell etwas unternahm.
    „Keine Angst, Mylady“, murmelte Acer. „Wir werden Sie beschützen.“
    Mit großen Augen blickte Jacinda von dem Dandy und zum Anführer der Bande. Sie machte sich nicht um sich, sondern um Blade Sorgen. Falls er es wagte, sich ihr zu nä- hern, würden ihre heißblütigen aristokratischen Freunde vor nichts zurückschrecken, und der wilde Kampf, der da- raufhin ganz sicher entbrannte, würde sofort die Polizei auf

den Plan rufen, die im Park Streife ging. Blade stand allein gegen alle und hatte keine Chance. Wenn ihr nicht schnell etwas einfiel, würde er hinter Gittern enden und bei der lan- gen Liste seiner Verbrechen bald am Galgen baumeln. Ja- cinda zermarterte sich mit klopfendem Herzen das Hirn, wie sie ihm entkommen oder ihre Verehrer abwimmeln könnte.
    „Was zum Teufel will er denn?“
    „Sicher um einen Shilling betteln oder uns die Kehle durchschneiden.“
    „Was für eine interessante Kombination“, meinte Acer und ließ seinen Blick über die staubige schwarze Jacke und die braunen Hosen bis zu Blakes zerkratzten Stiefeln wan- dern. Statt eines Krawattentuchs hatte Blade sich ein hell- blaues Tuch lose um den Hals geknotet. „Ob er uns seinen Schneider verrät? Vielleicht Captain Blaubart?“
    „Ach, seien Sie doch still, Acer!“ fuhr Jacinda ihn an. „Er ist ganz offensichtlich arm. Lassen Sie uns gehen. Ich lang-

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