Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut
ergriff ihre Hand. „Es waren immer du und ich, nicht wahr? Bitte ... versuch es.“
„Oh, Alec.“ Lizzies Herz klopfte, und ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Es hat keinen Sinn. Ich kann dich nicht heiraten, wenn mein Herz einem anderen ge- hört.“
„Aber was ist mit den Dingen, die ich dir erzählt habe? Der Horse and Chariot Club?“, fragte Alec erstaunt.
Lizzie schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Ich muss ganz einfach ... Vertrauen haben.“
„Aber mir vertraust du nicht.“
„Es tut mir Leid.“
Alec sah sie forschend an. „Du liebst ihn wirklich.“
Sie nickte, und Tränen stiegen ihr in die Augen.
„Na gut.“ Er ließ ihre Hand los, und auch seine Augen wur- den feucht. „Ich freue mich für dich. Er wird für dich sorgen, daran habe ich keinen Zweifel. Und dann ein Titel. Das Geld. Du verdienst ... nur Gutes. Ich war ein Esel, Lizzie. Himmel, was war ich nur für ein Esel. Es tut mir alles so Leid. Ich habe dich ohnehin nie verdient. Hab ich dir nicht gesagt, dass du mir eines Tages dankbar sein wirst?“, versuchte er zu scher- zen.
Lizzies Herz blutete. „Oh, Alec.“ Mit Tränen in den Augen drückte sie ihm die Hand.
„Um fair zu sein ... Dev hat eine Erklärung, warum er sich im Horse and Chariot Club engagiert. Aber es ist nicht an mir, dir das zu sagen.“
Lizzie sah ihn fragend an, aber er lächelte nur wehmütig und küsste sie auf die Stirn. „Auf Wiedersehen, Bits, und danke für alles“, flüsterte er. Dann stand er auf und ließ sie allein.
Lizzie schloss die Augen. Hoffentlich machte sie keinen Feh- ler. Sie holte tief Luft. Aber nun gab es kein Zurück mehr, sie hatte ihre Entscheidung getroffen. Doch eine Sache musste sie noch erledigen, wenn sie dies alles sauber zu Ende brin- gen wollte.
Aufgewühlt, aber entschlossen, verließ sie das Haus und nahm eine Mietdroschke zu Charles Beechams Büro in der Fleet Street.
Der Anwalt arbeitete noch, als sie klopfte, obwohl es schon spät war. Er winkte sie mit tintenbefleckten Fingern herein.
„Ah, Miss Carlisle, was für ein unerwarteter Besuch.“
„Ich sehe, dass Sie beschäftigt sind. Ich brauche nur einen kleinen Moment Ihrer Zeit.“
„Natürlich, meine Liebe. Möchten Sie sich nicht setzen?“
Lizzie schüttelte den Kopf und begann, in seinem Büro auf und ab zu gehen, während sie nervös mit den Troddeln an ih- rem Retikül spielte. „Es geht um das Testament Ihrer Lady- schaft. Ich habe ...“ Sie unterbrach sich und schluckte hart. „Ich bin gekommen, weil ich wissen möchte, ob es eine Mög- lichkeit gibt, dass Dev ... ich meine, Lord Strathmore ... von den Bedingungen des Testaments befreit werden kann.“
Der Anwalt runzelte die Stirn. „Ich weiß nicht, was ich sa- gen soll, Miss Carlisle.“
„Oh, es gibt doch bestimmt eine Möglichkeit. Das Geld ge- hört von Rechts wegen ihm. Er braucht es. Ich ganz sicher nicht. Das ist ihm gegenüber nicht fair.“
Der Anwalt sah verdutzt aus.
Lizzie beschloss, ihm auch den Rest zu erzählen. „Sie müs- sen wissen, dass seine Tante mich gebeten hatte, ab und zu nach ihm zu sehen, wenn sie nicht mehr lebt. Aber dafür brau- che ich nicht ihr halbes Vermögen.“ Lizzie senkte den Blick und errötete. „Ich will nicht, dass er zur Ehe mit mir gezwun- gen wird, nur um seine Rechnungen bezahlen zu können.“
„Sie lieben ihn also?“, fragte Charles in seiner nüchternen Anwaltsart.
„Sehr.“ Lizzie sah ihn nicht an und nickte bedauernd. „So- lange das Geld eine Rolle spielt, werde ich nie erfahren, ob Devlin mich oder das Geld liebt.“ Sie sah auf und merkte, dass Mr. Beecham sie nachdenklich betrachtete. „Sie halten mich sicher für töricht.“
„Nein, das ist es nicht.“
„Was dann?“
Mr. Beecham erhob sich, schritt um seinen Schreibtisch he- rum und begann nervös, mit den Fingern auf die Tischplatte zu trommeln. Dann räusperte er sich. „Darf ich fragen, ob Sie das schon mit Seiner Lordschaft besprochen haben?“
„Nein, das habe ich nicht. Wir hatten ... eine Auseinander- setzung.“
„Ich verstehe. Dann sollten Sie vielleicht zuerst mit ihm reden. Ich wage es nicht, außer der Reihe zu Ihnen zu spre- chen.“
„Außer der Reihe? Sir? Das verstehe ich nicht.“
Er spitzte die Lippen und senkte verlegen den Blick. „Er sollte es Ihnen selbst sagen.“
„Er hat mir gar nichts gesagt.“ Lizzie wurde unruhig. „Bit- te, Mr. Beecham, was ist? Sie müssen es mir sagen, wenn es mich betrifft. Ich
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