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Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Titel: Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liebe im Herzen
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Schloss.
    „Wir brauchen Hilfe!“, rief Sorscha mit hoher, kindlicher Stimme, aber Lizzies Herz sank, als sie sich im Schankraum umsah.
    Es gab keine Gäste, unter die sie sich hätten mischen kön- nen, gab niemanden, den sie um Hilfe bitten konnten, nur ein paar alte Männer, die trunken und mit Zigarre im Mund über einem Schachbrett stritten. An der Wand hing ein mottenzer- fressener Hirschkopf, und ein fast blinder Spiegel warf das Licht einer rostigen Laterne zurück.
    Es roch nach fettigem Schweinefleisch und altem Talg.
    Hinter dem Tresen stand ein ungepflegter Mann mit einem Bierbauch – der Wirt, vermutete Lizzie – und trocknete mit fleischigen Armen und hochgerollten Hemdsärmeln Bier- krüge ab.
    „Wir haben geschlossen“, stieß er hervor.
    „Die Tür war offen!“, protestierte Sorscha.
    „Das Schloss ist kaputt.“ Der Wirt sah sie misstrauisch an. „Was wollt ihr?“
    Lizzie trat aufgeregt vor. „Ich fürchte, es liegt ein Notfall vor. Wir werden von Männern verfolgt ...“
    „Da sind sie“, keuchte Mary, als Hufgeklapper und das Rol- len von Rädern im Hof ertönten.
    „Gibt es einen Hinterausgang?“, wollte Lizzie mit zittern- der Stimme von dem Wirt wissen, während die alten Trunken- bolde sie mit stumpfer Neugier anstarrten.
    „Warum wollen Sie das wissen?“, gab der Wirt zurück und legte sein Tuch weg.
    Schritte knirschten über den Kies vor der Tür. „Du gehst

hinten rum“, hörte Lizzie Carstairs’ Stimme, „Johnny, du kommst mit mir.“
    „Was zum Teufel geht hier vor?“, rief der Wirt, aber Lizzie achtete nicht auf ihn.
    „Komm“, rief sie, packte Sorscha am Arm und zog sie zu einer wurmstichigen Holztreppe, während Mary dicht hinter ihnen blieb. „Wir müssen uns sofort verstecken.“
    Johnny trat die Tür auf und stürmte herein, die Mündung sei- ner speziell angefertigten Donnerbüchse auf die Männer im Schankraum gerichtet. „Keine Bewegung!“
    Hinter ihm betrat Carstairs das Haus, beide Pistolen auf die zerlumpten Alten am Schachbrett gerichtet.
    „Himmel, was für ein Loch“, stieß der Earl verächtlich her- vor und sah dann den fleischigen Wirt an, der wahrscheinlich eine Waffe unter der Bar versteckt hatte. „Hände hoch, wenn du nicht sterben willst!“ Er ging auf ihn zu und nahm dem Mann die erstaunlich teure Schrotflinte ab, nach der er ge- rade hatte greifen wollen.
    Wahrscheinlich hat er die zum Wildern benutzt, dachte Carstairs. „Keine Mätzchen“, warnte er den Mann kühl, brachte die Waffe zu Johnny hinüber und lehnte sie hinter ihm neben die Tür. „Die können wir vielleicht gut brau- chen.“
    „Danke“, antwortete der junge Mann und ließ die Männer im Raum nicht aus den Augen.
    „So ein altes Ding habe ich seit der Schlacht bei Kopen- hagen nicht mehr gesehen“, wunderte sich einer der alten Veteranen und betrachtete mit zusammengekniffenen Augen die Donnerbüchse.
    „Keine Sorge, Alter, das hier ist ein neues Modell. Ich habe es extra anfertigen lassen“, warnte Johnny ihn mit zusam- mengebissenen Zähnen und wich bis zur Tür zurück. „Sein Streufeuer kann euch alle auf einmal in den Sarg schicken. Lasst eure Hände da, wo ich sie sehen kann.“
    „Wo sind die Frauen, die eben hier reingekommen sind?“, fragte Carstairs herrisch.
    Keiner antwortete.
    „Verdammt, wir haben sie doch reinkommen sehen. Wenn ihr sie versteckt, wird das euer armseliges Leben kosten. Du da!“ Er ging zum Tresen und hielt dem Wirt die Mündung sei-

ner Pistole zwischen die Augen. „Wo sind sie?“
    Der Wirt, der wie befohlen die Hände über den Kopf geho- ben hatte, deutete mit einem dicken Finger auf die Treppe. Carstairs versicherte sich, dass Johnny im Schankraum alles unter Kontrolle hatte, und huschte immer zwei Stufen auf einmal nehmend leise die Treppe hoch.
    Oben kam er auf einen dunklen Flur, mit feuchten Flecken an den Wänden und einem abgetretenen Teppich auf dem Bo- den. Ein paar Laternen, die in unregelmäßigen Abständen von den Balken an der Decke hingen, warfen ein trübes Licht in den Flur. Mit gezogener Waffe schlich Carstairs an rund zwanzig geschlossenen Türen vorbei, hinter denen die Gäs- tezimmer lagen. Aus den Geräuschen zu schließen, schienen die meisten leer zu sein, nur aus einem hörte er eine Frauen- stimme, die einen Mann namens Mortimer nörgelnd drängte, doch seine Kleidungsstücke zusammenzufalten.
    Verdammt, die beiden Weiber konnten überall sein.
    Als er Schritte am Ende des Flurs hörte,

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