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Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Titel: Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liebe im Herzen
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nach links. Das Leitpferd wie- herte laut, gehorchte aber. Jetzt donnerte die Postkutsche so dicht an ihnen vorbei, dass Lizzie den Fahrtwind spürte, und dann legte sich ihre Kutsche durch den abrupten Rich- tungswechsel auf die Seite und fuhr nur noch auf zwei Rä- dern.
    „Festhalten!“, schrie sie erneut, fand aber selber keinen Halt. Dann neigte sich die Kutsche vollends, und rasch sprang Lizzie, die den Sturz kommen sah, ab. Sie segelte hoch durch die Luft, während die Kutsche noch ein paar Meter auf der Seite liegend weiterrutschte.
    Mit einem Aufschrei landete Lizzie bäuchlings in einem Ge- treidefeld, während die verschlungenen Leinen die Deichsel mit einem splitternden Krachen von der Kabine rissen, die am Straßenrand liegen blieb, während die Pferde weiterlie- fen.
    Danach herrschte eine schreckliche Stille.
    Lizzies Herz hämmerte, und durch den Sturz war ihr die Luft weggeblieben. Doch jetzt versuchte sie vorsichtig, sich auf Hände und Knie aufzurichten. Sie sah an sich herunter und war erstaunt, dass sie nicht tot war. Anscheinend hatte sie sich auch nicht schwer verletzt, wenn man von einem ver- stauchten Handgelenk absah. Am liebsten hätte sie den Bo- den geküsst.
    Wahrscheinlich hatten ihr die weiche, elastische Erde und der dicke Teppich aus Getreidehalmen das Leben gerettet. Aber wie war es den anderen ergangen?
    Sorscha. Wackelig kam Lizzie auf die Beine. In wenigen Minuten würden Carstairs und seine Spießgesellen sie einge- holt haben.
    Als Lizzie sich umdrehte und mit zitternden Beinen auf die Kutsche zuging, erkannte sie erst, wie viel Glück sie ge- habt hatte. Rund um das Feld verlief eine solide Steinmauer,

und ganz in der Nähe stand eine Eiche mit einem mächtigen Stamm, und wenn sie gegen eine von beiden geprallt wäre, hätte sie nicht so viel Glück gehabt. Lizzie wollte sich nicht einmal vorstellen, wie ihr Sturz dann geendet hätte. Sie rieb sich das Handgelenk, kletterte über die Mauer und lief auf die Kutsche zu.
    „Sorscha! Mary! Sorscha!“ Langsam und voller Angst ging Lizzie auf die umgestürzte Kutsche zu, als sich plötzlich die Tür, die jetzt zum Himmel zeigte, öffnete.
    Ein lockiger Kopf erschien in der Öffnung. „M...miss Car- lisle?“
    „Oh, Sorscha, Liebes“, rief Lizzie erleichtert und trat nä- her, um ihr beim Aussteigen zu helfen. „Geht es Ihnen gut? Können Sie laufen?“
    „Ich glaube schon. Mama? Ich glaube, sie ist verletzt.“
    „Mary? Mary, kommen Sie zu sich!“ Lizzie half Sorscha rasch beim Aussteigen und kletterte dann in die Kutsche, wo die Witwe zum Glück gerade stöhnend das Bewusstsein wie- dererlangte.
    „Uh, ich habe mich am Kopf gestoßen. Und mir die Schul- ter verrenkt. Ein Glück, dass Sie uns gewarnt haben. Was ist passiert?“
    „Eine Postkutsche hat uns von der Straße gedrängt. Es tut mir sehr Leid. Aber kommen Sie, wir müssen weg. Die Män- ner werden gleich da sein.“
    Mary holte tief Luft und nickte, ehe sie sich suchend in der Kutsche umsah. „Meine Tasche! Wo ist meine Tasche?“
    „Vergessen Sie die Tasche! Wir müssen uns verstecken!“
    „Darin sind die Fahrkarten!“
    „Sie können neue kaufen. Nun kommen Sie schon.“
    Gemeinsam mit Sorscha half Lizzie der zitternden Frau, aus der umgekippten Kutsche zu steigen. Lizzie sah sich ängstlich nach allen Seiten um. Sie spürte bereits die Er- schütterung des Bodens, weil Carstairs’ Kutsche nahte.
    „Was sollen wir tun?“, schrie Sorscha.
    „Dort!“ Lizzie deutete auf eine Baumgruppe. „Da hinten ist ein Gasthaus. Vielleicht finden wir dort Hilfe oder können uns unter die Gäste mischen. Beeilung!“
    Sorscha zwischen sich, rannten die Frauen auf das Gast- haus zu, und Lizzies Handgelenk schmerzte bei jedem Schritt, der es erschütterte.

Der Nachtwind strich raschelnd durch die Blätter der Bäume, als sie durch den Torbogen traten und die Auffahrt zum Gasthaus hinaufliefen. Eine einzelne Laterne hing über der Tür und bot ihnen ein flackerndes Willkommen. Lizzie erkannte in ihrem Schein ein schäbiges Dach, Putz, der von den Wänden platzte, und ein paar morsche Balkone. Ohne nachzudenken, drehte sie den Türknopf und schrie dann auf vor Schmerz, als ihr verletztes Handgelenk protestierte.
    Mary öffnete die Tür und trat ein. Sorscha und Lizzie folg- ten ihr, und Lizzie fragte sich verzweifelt, wie sie sich ver- teidigen sollte, wenn sie ihre rechte Hand nicht benutzen konnte. Rasch drehte sie sich um und drückte die Tür mit der Hüfte ins

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