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Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Titel: Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liebe im Herzen
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Oakley Park gebaut hatte, das großartige weiße Herrenhaus in Kent. Onkel Joshua war gezwungen gewesen, die Sache wieder in Ordnung zu bringen, indem er die Tochter eines Industrie- magnaten geheiratet hatte – Tante Augusta. Die Gesellschaft hatte die Ehe voller Mitleid verfolgt – dass ein so edler, alter Name gezwungen war, auf die Schicht der Kaufleute zurück- zugreifen, um sich zu retten –, aber die Gesellschaft hat- te schon bald die Erfahrung gemacht, dass die Tochter des Eisenbarons nicht mit sich spaßen ließ. Nein, wirklich nicht, dachte Dev liebevoll. Selbst jetzt noch war Lady Ironside im

hohen Alter von zweiundachtzig Jahren dazu in der Lage, die Gesellschaft vor ihrem Zorn und ihrer Verachtung zittern zu lassen. Vielleicht lag es an der Quelle ihres Reichtums – Ei- senerz –, die ihr zu solch innerer Stärke verhalf, aber selbst er fand ihren Spitznamen witzig. Auch wenn Oakley Park jetzt ihm gehörte, fuhr er nie dorthin. Da seine Familie in dem kleinen Mausoleum begraben war, das an einen griechi- schen Tempel erinnerte und auf einer Anhöhe stand, war es zu schmerzhaft für ihn, das vor Augen zu haben.
    Lady Augusta redete immer noch von ihrem vergötterten Vater. „Er hat mit nichts angefangen und starb als ein schwer- reicher Mann.“
    „Und hat alles dir hinterlassen, du glückliches Mädchen.“
    „Und ich werde alles dir hinterlassen, obwohl ich genau weiß, dass du alles verprassen wirst, wofür dieser große Mann gearbeitet hat.“
    „Unsinn. Ich werde eine Erbin heiraten und dann ihre Mit- gift verschleudern. Das Vermögen deines Vaters werde ich nicht anrühren.“
    „Oh? Und wann willst du das machen?“
    „Irgendwann“, erwiderte er mit einem achtlosen Schulter- zucken.
    „Du kannst gut lügen, nicht wahr?“ Tante Augusta warf ihm einen verschmitzten Blick zu. „Warum bleibst du nicht eine Weile hier? Du brauchst Ruhe, Liebling, das kann ich in deinen Augen sehen.“
    „Das ist es, was ich an dir liebe, altes Mädchen. Du sagst klar, was du willst und redest nicht erst lange um den heißen Brei“, murmelte ihr Neffe und trank noch einen Schluck.
    „Devlin, langsam verliere ich die Geduld mit dir. In solchen Ausweichmanövern kannst du dich an deinen Koketten in London üben. Bei deiner Tante, dem alten Drachen, funktio- niert das nicht.“
    „Wer hat dich denn einen Drachen genannt? Ich werde jeden auf der Stelle herausfordern, der so etwas zu sagen wagt.“ Dev begann, mit der Kerze zu spielen, die vor ihm stand, und fing etwas Wachs mit der Klinge seines Buttermes- sers auf.
    „Oh, ich fürchte, das ist alles meine Schuld“, bemerkte sei- ne Tante traurig.
    Erschrocken sah Dev auf. „Warum das?“

„Ich weiß, warum du so bist. Es ist meine Schuld.“ Lady Augusta legte ihre Hand auf seine, und ihr zerfurchtes Ge- sicht wurde ganz weich. „Liebling, du kannst deinen Schmerz über die Vergangenheit nicht in endlosen Vergnügungen ver- gessen. Ich hätte dir besser helfen sollen. Meine Methoden waren alle falsch. Ich hatte nie Kinder und wusste nach dem Unfall einfach nicht, was ich dir sagen sollte.“
    Bei dem Wort Unfall blitzten Devlins Augen wütend auf. So hatte der offizielle Bericht es genannt.
    „In Wahrheit hatte ich ziemliche Angst. Ich habe versucht, mir vorzustellen, was Papa dir wohl an meiner Stelle gesagt hätte, aber er war natürlich sehr streng, dickköpfig und sehr praktisch veranlagt. Schule schien mir das Beste für dich – dein Leben sollte so normal wie möglich weitergehen. Erin- nerst du dich noch, was ich dir damals gesagt habe?“
    Dev senkte den Blick. „Ich weiß wirklich nicht, warum wir das alles jetzt wieder ausgraben sollen ...“
    „Kopf hoch, Junge, habe ich damals gesagt, behalte nach außen hin die Contenance. Erarbeite dir gute Noten in der Schule! Das hätte deine Eltern stolz gemacht. Gute Noten! Als wenn das eine Rolle spielte, wo doch deine ganze Welt zu- sammengebrochen war. Was bin ich nur für ein Dummkopf gewesen“, flüsterte sie traurig. „Wie soll sich ein Junge auf Griechisch konzentrieren oder aufs Rechnen, wenn sein Le- ben in Scherben liegt? Jetzt kann ich verstehen, dass mein ge- dankenloser Rat nur dazu geführt hat, dass dein Selbsthass noch größer geworden ist ...“
    „Stopp!“, rief Devlin, und seine Stimme klang gequält, was er jedoch rasch verbarg. Sein Herz klopfte. „Bitte, Myla- dy, das ist doch alles so lange her.“
    „Ist es das? Wenn ich in der Lage gewesen wäre, dich ein- fach

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