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Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Titel: Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liebe im Herzen
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Herzensbre- cher gewesen. Dev erinnerte sich sogar daran, dass Alec be- reits als Jugendlicher immer von Mädchen umschwärmt ge- wesen war, die alle ,Alexander den Großen’ hatten küssen wollen. Dann hatte es da ältere Frauen gegeben. Verheiratete Frauen. Erfahrene Verführerinnen, die alt genug gewesen wa- ren, um die Mütter ihres jugendlichen Liebhabers zu sein. Wo immer Alec hinging, lagen ihm die Frauen zu Füßen; fast war es, als wenn er eine übernatürliche Macht über sie besäße.
    Brütend nahm Dev noch einen Schluck von seinem Port- wein und überlegte, ob die unschuldige Elizabeth Carlisle

vielleicht dem Charme dieses Schurken verfallen war, als sie all die Jahre gemeinsam mit ihm unter einem Dach aufge- wachsen war.
    Die Vorstellung weckte seinen Beschützerinstinkt und ge- fiel ihm überhaupt nicht.
    Aber seine Tante schüttelte den Kopf. „Genug von Lizzie für den Moment, Liebling. Noch mehr als um sie mache ich mir um dich Sorgen“, erklärte sie und erwischte ihn damit unvorbereitet.
    Jetzt geht es wieder los, dachte Dev und unterdrückte ein Seufzen, während ihr entschlossener Blick ihm verriet, dass sie die Unterhaltung in eine Richtung lenken wollte, die ihm ganz und gar nicht gefiel.
    „Was ich über deinen wilden Lebensstil in der Stadt höre, will mir kein bisschen gefallen. Du trinkst, du spielst, du hast Frauen. Und die Gesellschaft, in der du dich neuerdings he- rumtreibst – ich habe gehört, dass die von der schlimmsten Sorte ist. Ich hoffe nicht, dass du wieder in alte Verhaltens- muster zurückfällst, Devlin. Das haben wir schon einmal er- lebt.“
    „Das ist lange her, Mylady.“
    „Kaum lange genug, um deinen früheren Ruf vergessen zu machen.“
    „Meinen Ruf?“, wiederholte er mit zynischem Lächeln. „Wann hast du dich je um die Meinung anderer gekümmert?“
    „Ich kümmere mich immer darum, wenn es dabei um dich geht. Wild und böse, sinnlich und ein Sklave seiner Vergnü- gungen – das sind die Begriffe, die den Leuten einfallen, wenn sie an dich denken, wie du früher warst, und in letzter Zeit kann ich keine Anzeichen dafür entdecken, dass du ih- nen beweist, dass du reifer geworden bist.“
    Ihr Neffe sah sie sehr lange an. Was sie da sagte, war natür- lich richtig, aber was die Gesellschaft fälschlicherweise von ihm dachte, diente seinen Zwecken bei der Verfolgung seiner Feinde. Die Jungs vom Horse and Chariot Club waren verwe- gene, tollkühne und skrupellose Burschen, die jeden Penny für ihr Vergnügen ausgaben, und Devs Vergangenheit als ein Rebell in der guten Gesellschaft ließ ihn als einen der ihren erscheinen.
    Am Boden zerstört vor Trauer war er mit achtzehn von Oxford weggegangen, ein Jahr nachdem er seine Familie ver-

loren hatte, und war nach London gezogen, wo er sich rasch in alles Vergnügliche gestürzt hatte, um seinen Kummer zu vergessen. Seine Bemühungen hatten ihm damals den Spitz- namen Devil, Teufel, eingebracht, aber als er ganz unten an- gekommen war, hatte Tante Augusta dem Ganzen mit dem brillanten Plan ein Ende gesetzt, ihn mit einem eigenen Schiff auf Weltreise zu schicken. Er zweifelte nicht daran, dass sie ihm damit das Leben gerettet hatte.
    „Oh, was soll ich nur mit dir machen?“, murmelte sie und musterte ihn liebevoll. „Wie immer rennst du mit Höchstge- schwindigkeit auf das Tor der Hölle zu. Ich halte gar nichts von solcher Selbstzerstörung. Kannst du dir nicht ein paar gesündere Gewohnheiten zulegen?“ Missbilligend betrach- tete sie sein Glas Portwein. „Weißt du, was mein Vater immer gesagt hat? ,Früh zu Bett und früh wieder raus macht einen Mann gesund, reich und weise.’„
    Dev lächelte sie mit einem spitzbübischen Funkeln in den Augen an. „Dein Vater, Mylady, gehörte zur Mittelschicht“, sagte er gedehnt. „Wir Blaublütigen, wie du es nennst, haben eine gute alte Tradition, uns in großem Stil selber zugrunde zu richten. Das kannst du nicht verstehen.“
    „Halunke“, murmelte seine Tante und schlug ihn leicht auf den Arm. „Papa war zehn von euch nutzlosen Aristokra- ten wert. Wenn unsere Fabriken nicht gewesen wären, hättet ihr Strathmores gar kein Dach mehr über dem Kopf – abge- sehen von dem halbfertigen Haus, dem Meisterstück Onkel Joshuas.“
    Dev lächelte sie schwach an. Der älteste Bruder seines Vaters, Onkel Joshua, der achte Viscount Strathmore, hatte vor sechzig Jahren die Familie an den Rand des Bankrotts gebracht, weil er in architektonischer Besessenheit

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