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Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Titel: Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liebe im Herzen
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nur festzuhalten und in Ruhe trauern zu lassen, dann – da bin ich sicher – wärest du sicher längst zur Ruhe gekom- men, hättest geheiratet und eigene Kinder bekommen ...“
    „Ach, bitte, nicht das schon wieder.“
    „Und du hättest die Pflichten deines Standes erfüllt“, be- harrte sie. „Unglücklicherweise war liebevolle Freundlich- keit nie meine Stärke. Verstehst du, so bin ich nicht erzogen worden.“
    „Tante Augusta, wofür auch immer du dir die Schuld gibst, hör auf damit“, erwiderte Dev ungeduldig und sank in sei-

nem Stuhl zurück. „Wirklich, damals hast du mir den besten Rat gegeben, den du mir geben konntest, und ich bin dank- bar ...“
    „Nein, Devlin, das muss gesagt werden. Ich war genauso hart wie mein Vater und unfähig, dir das zu geben, was du damals wirklich gebraucht hättest. Nämlich einfach ... Lie- be.“
    Als sie das verhasste Wort aussprach, hätte Devlin fast sei- ne Serviette hingeworfen und wäre aus dem Zimmer gelau- fen, aber weil es Tante Augusta war, die es aussprach, zwang er sich dazu, still sitzen zu bleiben. „Zunächst einmal ist an Liebe gar nichts einfach.“ Er zischte das Wort förmlich. „Es ist die verdammt komplizierteste Sache, die es überhaupt gibt, und ich will gar nichts damit zu tun haben. Zweitens hast du mich immer geliebt, und ich habe das verdammt ge- nau gewusst. Und jetzt hör bitte auf, Unsinn zu reden, und falls Miss Carlisle an dieser Veränderung deiner Persönlich- keit schuld ist, dann schicke sie verdammt noch mal zurück nach London. Ich will meine furchteinflößende alte Feuer- spuckerin wieder haben. Das Mädchen macht dich auf eine Art weichherzig, die geradezu beängstigend ist.“
    „Ich bin alt, mein Junge“, erklärte seine Tante mit einem müden Lächeln. „Es kostet zu viel Kraft, Feuer zu spucken. Das Höchste, was ich dieser Tage noch schaffe, ist ein lau- warmes Schnauben.“ Sie schwieg und schüttelte dann den Kopf. „Ich bin müde, Devlin. Geh und hol Lizzie für mich. Ich möchte mich zurückziehen.“
    Jetzt, wo sie es erwähnte, dachte Devlin auch, dass seine Tante furchtbar erschöpft aussah. Er stand auf, froh, nicht weiter über ein Thema sprechen zu müssen, das für ihn so schmerzhaft war.
    „Ach übrigens“, sagte sie, als er schon auf dem Weg zur Tür war, „Miss Carlisle hat dir nicht zufällig geschrieben, oder?“
    Dev erstarrte und drehte sich dann langsam um, unsicher, wie er ihr antworten sollte. Er wollte seine Tante nicht gern anlügen, aber er wollte das Mädchen auch nicht in Schwie- rigkeiten bringen. „Nein, Mylady“, entgegnete er. „Warum sollte sie mir denn schreiben?“
    „Hmmm. Vergiss es“, antwortete die alte Dame mit einem Funkeln in den Augen. „Ich habe gehört, dass du beim Abend-

essen deine Eltern ihr gegenüber erwähnt hast. Ist dir auch bewusst, dass du schon seit Jahren nicht mehr über sie ge- sprochen hast?“
    Dev antwortete nicht.
    Tante Augusta sah ihn lange an, dann bedeutete sie ihm mit einer Handbewegung zu gehen. „Fort mit dir, du kannst jetzt gehen.“
    Unsicher zog Dev die Stirn kraus, nicht ganz überzeugt, dass sie seine wohlgemeinte Lüge nicht vielleicht doch durch- schaut hatte, und er zögerte. „Ist sie wirklich an dem Arzt interessiert?“
    Tante Augusta lachte leise. „Nicht im Geringsten.“
    „Ah“, sagte Dev und nickte, dann verbeugte er sich vor seiner Tante und ging, um ihren Auftrag auszuführen. Als er an Mrs. Rowlands in der Küche vorbeikam und sie fragte, wo er Miss Carlisle finden könnte, wies die Haushälterin in Richtung der Waschstube. „Soll ich sie für Sie holen, Master Dev?“
    „Schon gut, Mrs. Rowlands, das macht mir nichts. Übrigens war die Nachspeise ...“ Er küsste seine Fingerspitzen. „Groß- artig!“
    Sie strahlte ihn an und werkelte dann geschäftig weiter. Devs Laune hob sich, als er sich vorstellte, gleich Miss Car- lisle wiederzusehen, und er machte sich durch die Küche auf den Weg in den angrenzenden Wäscheraum. Als er näher kam, hörte er drinnen leise Stimmen, und als er über die Schwelle in den steingefliesten Raum trat, entdeckte er das schöne Ge- schöpf tief ins Gespräch mit Ben versunken.
    Das Mädchen hatte wirklich Mut, dachte er wohlwollend. Kaum hatte es seine Vergebung gewonnen, gab es trotzdem nicht auf, denn anscheinend quetschte Miss E. Carlisle ge- rade seinen Kammerdiener Ben über Devs Vergangenheit aus. Aber die Tatsache, dass sie hier war und ganz offensicht- lich

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