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Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Titel: Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liebe im Herzen
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interessierte Fragen nach ihm stellte, war schmeichel- haft genug, um seinen Puls schneller schlagen zu lassen.
    Dev verschränkte mit spöttischem Lächeln die Arme vor der Brust und lehnte sich in den Schatten der Tür, um scham- los zu lauschen, solange ihn noch niemand entdeckt hatte. Miss Carlisle trug jetzt wieder ihr Baumwollkleid – obwohl die langweilige Haube glücklicherweise fehlte – und hatte die Arme auf den Rand des Beckens gestützt. Ihr schönes

Gesicht war voller Anteilnahme, als sie zutiefst gefesselt Bens Berichten über ihre abenteuerlichen Reisen lauschte, während er den Satin ihres Kleides bearbeitete. Schockiert hörte Dev, wie Ben ihr von seinen Jahren als Sklave in Ame- rika berichtete, denn das war keine Geschichte, die der Mann oft erzählte. Der exzellente Kammerdiener zog es vor, für sei- ne perfekten Schleifen bekannt zu sein, nicht wegen seiner Hautfarbe. Dev nahm an, dass auch Ben, genau wie er, spürte, dass das Mädchen vertrauenswürdig war und er sich deswe- gen ihm gegenüber öffnen konnte.
    „Mama war die Hebamme auf der Plantage“, erzählte Ben gerade, „und deshalb war sie eine Frau, die respektiert wur- de. Ich war von Anfang an dafür ausersehen, zum Kammer- diener ausgebildet zu werden. Ich wurde immer gut behan- delt, aber ich war auch nicht der Typ, der Ärger machte. Die Herrin hat mir sogar so weit vertraut, dass sie mir Lesen und Schreiben beigebracht hat. Die meisten Schwarzen werden nämlich unwissend gelassen. Meistens muss man verstecken, was man kann.“
    Lizzie schüttelte mitfühlend den Kopf. „Das ist unglaub- lich, Mädchen müssen es ganz genauso machen.“
    „Das stimmt“, gab Ben ihr Recht, und sein Südstaatenak- zent war jetzt, wo er über die Vergangenheit sprach, deutli- cher zu hören. „Mama hat mir alles über die Heilkraft von Kräutern beigebracht und wie man Wunden behandelt – und es ist gut, dass sie das gemacht hat, wenn man bedenkt, wie oft Seine Lordschaft in irgendeine Patsche gerät.“
    Dev hob eine Braue, als die beiden kicherten, aber dann wurde Bens Ton geheimnisvoll.
    „Ein Sommergewitter hat die Ernte in Brand gesetzt, und die Plantage ist dann abgebrannt. Der Herr war ruiniert und sagte, dass er uns alle verkaufen müsse. Das waren schlim- me Tage, Miss Lizzie, sehr schlimme Tage.“ Er schüttelte den Kopf, und selbst nach all diesen Jahren spürte man, wie sehr ihn dieses Unglück getroffen hatte und sich in schar- fen Linien in seinem freundlichen, klugen Gesicht zeigte. „Familien wurden auseinandergerissen, alle ihres Heims be- raubt, und die größte Erniedrigung: Wir wurden zum Skla- venmarkt nach Charleston gebracht, um dort versteigert zu werden.“
    „Wie schrecklich“, sagte Lizzie sanft.

„In jener Nacht haben wir uns eine Zelle mit ein paar armen, verzweifelten Brüdern geteilt, die gerade erst aus Afrika herge- bracht worden waren. Sie müssen wissen, dass seit 1806 keine Sklaven mehr ins Land gebracht werden durften. Sie können darauf wetten, dass das schreckliche Geschäft noch bis zum letzten Tag blühte. Jene armen Männer, Frauen und auch Kin- der kamen gerade erst vom Schiff. Einige waren krank oder verletzt. Mama und ich haben geholfen, wo wir konnten, aber wir haben kein Wort von dem verstanden, was sie sagten, und sie haben uns auch nicht verstanden.
    „Sollten sie auch am Morgen verkauft werden?“
    Ben nickte. „Aber so kam es nicht. Nein, Miss.“ Er lächelte sie an. „Wir wussten nicht, dass Lord Strathmore damals ge- rade auf der Katie Rose in den Hafen gesegelt kam. Sie müs- sen wissen, dass er dem Sklavenhändler seit Westindien ge- folgt war. Damals war er ein junger Kapitän von gerade mal zweiundzwanzig, aber er hatte vor nichts Angst, vor allem dann nicht, wenn ihn etwas in Wut versetzt hatte. Tatsache ist, dass er beim Überqueren der Karibik etwas Schreckli- ches gesehen hatte.“
    „Was war das?“, murmelte Lizzie, völlig versunken in die Geschichte.
    Ben zögerte unsicher, und Dev vermutete, dass er nicht ge- nau wusste, was man einer jungen Lady zumuten konnte. Dann senkte er die Stimme. „Als der Sklavenhändler an der Katie Rose vorbei kam, hat er gesehen, dass sie gerade einen Mann über Bord geworfen haben – der noch lebte. In Ket- ten gefesselt. Hatte wahrscheinlich Fieber bekommen, und die Besatzung wollte nicht, dass er alle ansteckt. Master Dev und seine Männer haben noch versucht, den Mann zu errei- chen und ihn zu retten, aber sie kamen zu spät. Das

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