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Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Titel: Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liebe im Herzen
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dass es Ihnen nicht gut geht – oh, was habe ich nur getan?“, rief Liz- zie mit verstörtem Gesicht aus. „Ich hätte sicher nichts tun können, um ihn schlimmer zu verletzen. Aber ich wusste das ja nicht!“
    „Jetzt wissen Sie es.“ Augusta lächelte freundlich, als sie Lizzies Kummer sah, und tätschelte ihr die Hand. „Fassen Sie sich wieder, mein Kind. Sie sind aus härterem Stoff ge- macht, und das ist auch der Grund, warum ich Sie so mag. Aber egal, vor welchem Herzeleid Sie sich hier verstecken wollen, lassen Sie es nicht an Dev aus. Wie Sie jetzt wissen, ist er nicht so unverwundbar, wie er sich gerne gibt. Tatsäch- lich möchte ich Sie sogar um einen Gefallen bitten.“
    „Natürlich, Mylady, was ist es denn?“, murmelte Lizzie. Sie hatte sich noch nicht wieder beruhigt und spürte ihr schlech- tes Gewissen, aber die Bitte Ihrer Ladyschaft erstaunte sie, denn normalerweise bat Lady Strathmore nie jemanden um einen Gefallen.
    Die Witwe betrachtete nachdenklich das offene, ehrliche Gesicht ihrer jungen Gesellschafterin. „Würden Sie immer mal nach ihm sehen, wenn ich gestorben bin? Und dafür sor- gen, dass es ihm gut geht?“
    „Mylady, so dürfen sie nicht reden ...“
    „Würden Sie das tun ... ja oder nein?“
    Lizzie sah sich hilflos um und überlegte. „Aber ... wie kann ich das tun? Es würde sich nicht gehören. Und bei seinem Ruf ...? Mylady, es tut mir sehr Leid, das tut es mir wirklich ... aber ich bin sicher, dass ich Ihnen so etwas nicht versprechen kann.“
    „Rührt seine Geschichte Sie denn nicht?“
    „Doch, natürlich tut sie das ...“
    „Er hat sonst niemanden.“
    „Er hat Sie.“
    „Ich werde nicht mehr lange hier sein. Miss Carlisle, Sie wollen einer alten Dame doch sicher nicht ihren letzten Wunsch abschlagen?“
    „Himmel, Sie liegen doch nicht auf dem Sterbebett! Ich lasse das nicht zu!“ Erschüttert sprang Lizzie von Lady Augustas Bett auf. „Natürlich fällt es mir schwer, Ihre Bitte abzulehnen, Lady Strathmore. Sie wissen, wie dankbar ich

Ihnen dafür bin, dass Sie mir diese Stellung hier gegeben haben. Ich bin hier glücklicher, als ich je erwartet habe wie- der zu sein, aber jetzt will ich nicht mehr über so traurige Dinge sprechen. Ich schwöre Ihnen, hier wird noch lange kei- ner sterben, und das ist mein letztes Wort!“
    Augusta ließ das Mädchen nicht aus den Augen, drängte es aber nicht. „Sie sind ein sehr störrisches Geschöpf, nicht wahr?“
    „Ja, aber ich bin auch nicht jemand, der Dinge verspricht, die er dann nicht halten kann. Und jetzt brauchen Sie Ihren Schlaf, Mylady. Wir sehen uns morgen früh.“ In ängstlicher Eile durchquerte sie das Schlafzimmer, blieb an der Tür aber noch einmal stehen und drehte sich schuldbewusst zögernd um. „Es ist nicht so, dass ich nicht gerne helfen würde ... es ist nur, dass ... er würde auf jemanden wie mich niemals hö- ren, wissen Sie? Wenn ich hübsch wäre oder adelig oder reich, wäre es vielleicht anders, aber ich bin ich und er ist er, und damit ist die Sache entschieden.“
    Die Witwe lächelte. Noch nicht endgültig entschieden, mei- ne Liebe. Der Schuft würde sehr wohl zuhören – wenn er richtig motiviert war. Aye, steck sie zusammen, dann wird die Natur schon den Rest erledigen.
    „Denken Sie nicht weiter darüber nach, Miss Carlisle, ich verstehe Sie vollkommen.“ Sie werden Ihre Meinung schon noch ändern, dachte sie fröhlich. Ich kenne Sie, mein Mäd- chen. Ihr Gewissen wird Ihnen gar keine Wahl lassen.
    „Danke, Mylady. Und es tut mir wirklich Leid“, ergänzte sie niedergeschlagen.
    „Gute Nacht, Miss Carlisle.“
    „Mylady.“ Das Mädchen knickste und zog sich dann res- pektvoll aus dem Schlafzimmer der alten Dame zurück.
    Im dunklen Flur schloss Lizzie die Augen und lehnte sich einen Moment gegen die Wand. Sie verspürte Übelkeit, weil ihr klar wurde, dass sie mit ihrem Brief an Devlin zu weit gegangen war, und sie verachtete sich selbst dafür, dass sie ihre eigenen moralischen Ansprüche nicht erfüllt hatte. Als Christin und als Helferin, die sich in der Welt durchschlagen musste, war es undenkbar, dass sie so etwas Grausames ge- tan hatte und einem innerlich leidenden Mann mit seiner größten Angst gedroht hatte. Kein Wunder, dass er so schnell gekommen war. Kein Wunder, dass er selten kam.

Aber so sehr Lizzie sich auch Vorwürfe machte, weil sie ihn verletzt hatte, so froh war sie andererseits, dass Lady Strathmore es trotz ihrer Schuldgefühle nicht

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