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Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Titel: Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liebe im Herzen
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er meinte: „Oper! Die Hochzeit des Figaro.“
    Dann war Lizzie an der Reihe, und Augusta sah lächelnd

zu, wie ihr Junge mit stummem Entzücken an jeder kleinen Bewegung des Mädchens hing.
    Es war ein fröhlicher Abend.
    Am dritten Tag war der Himmel klar und blau, so dass Devlin die Damen zu einer Ausfahrt einlud, denn er wollte unbedingt, dass seine Tante einmal aus dem Haus kam, ehe er sie am nächsten Tag wieder verließ – viel zu früh, wie Tante Augusta bedauernd dachte. Aber die vergangenen Tage wa- ren schon viel mehr gewesen, als sie zu hoffen gewagt hatte. Sie wusste es besser, als ihn zu bitten, noch länger zu blei- ben.
    Sie sahen zu, wie die weiß verschneite Landschaft vorü- berflog, während die Glöckchen am Geschirr der Pferde leise klingelten. Die Fahrt führte sie durch das Dorf an einer Schar spielender Kinder vorbei und dann in einem großen Bogen zurück zum Haus. Lizzie und Devlin halfen Lady Strathmore beim Aussteigen und setzten sie zurück in ihren Rollstuhl, aber sobald die alte Dame wieder behaglich in ihrem Wohnzimmer saß, bot Devlin Lizzie an, ihr eine Fahr- stunde mit seiner schwarzen Kutsche zu geben, die bei sei- ner Tante stand.
    „Oh, das wage ich nicht“, lehnte Lizzie ab.
    „Ach, nun komm ...“
    „Das Ding ist riesig! Ich habe bisher nur einmal einen Ein- spänner gelenkt, geschweige denn einen Wagen mit zwei Pfer- den, und der hier hat vier!“
    „Dann wird es höchste Zeit, dass du es mal versuchst!“ Mit einem verwegenen Lachen ergriff Devlin Lizzies Handge- lenk und zog sie wieder nach draußen, wo es bereits dunkel wurde.
    Lady Strathmore saß an ihrem Schreibtisch und sah den beiden lange nach, wobei sie sich gedankenverloren mit der Schreibfeder an die Lippen tippte.
    Die Reitknechte beobachteten mit einer Mischung aus Belus- tigung und Angst, wie Devlin Lizzie auf den Fahrersitz hob. Dann kletterte er hoch und setzte sich neben sie, um ihr zu demonstrieren, wie sie die Doppelzügel mit der linken Hand halten musste.
    „Lass den Arm ganz locker an der Seite hängen und beu- ge den Unterarm so, dass er einen rechten Winkel zum Ober-

arm bildet. Und jetzt gerade hinsetzen – na siehst du, es geht doch. Deine Hand muss immer auf der Höhe des untersten Westenknopfs bleiben.“
    „Welche Weste?“, neckte sie ihn.
    „Das sieht doch schon gut aus.“ Rasch streckte er die Hand aus und umfasste einen Knopf ihres Mantels in Taillenhöhe. „Nimm das als dein Zeichen. Und jetzt musst du dein Hand- gelenk etwas nach innen biegen ... ja, so.“ Lizzie war sich sei- ner Finger sehr bewusst, als er ihre Hand zurechtbog. „Deine Knöchel müssen nach außen zu den Pferden hin zeigen. Da hast du eine lockere Verbindung zu ihren Mäulern, so dass du sie besser lenken kannst. Sie sind sehr empfindsam, ein leichter Zug am Zügel genügt, aber pass auf, dass du die Zü- gel nie lose hängen lässt, sonst wissen die Tiere nicht, was du willst. Um die Peitsche brauchst du dich jetzt noch nicht zu kümmern. Ein leichtes Schnalzen mit den Zügeln dann und wann sorgt dafür, dass sie aufpassen. Fertig?“
    Als Lizzie entschlossen nickte, löste er die Handbremse.
    Die ersten Meter war Lizzie noch ein bisschen unsicher, und die Kutsche schaukelte und ruckte am Anfang noch, aber als die vier schwarzen Pferde mit ruhigen Schritten auf der Straße liefen, wurde die Fahrt langsam gleichmäßig und weicher.
    „Ich schaffe es!“, rief Lizzie begeistert, während der Wind ihre Haube zurückblies.
    „Ja, du schaffst es“, murmelte Devlin zufrieden. „Langsam jetzt, langsam durch die Kurve.“
    Lizzie zog sacht die Zügel an und kam genau vor dem Tor zu einem sauberen Halt, ohne die weichen Mäuler der Pferde zu verletzen.
    „Ausgezeichnet, meine Liebe. Und jetzt dreh sie nach rechts.“ Geduldig brachte er ihr alles bei und ließ sie Dinge üben, die ihr gewagt vorkamen, für die Pferde aber ein alter Hut waren.
    Je gleichmäßiger die vier Rappen vor ihr hertrabten, des- to zuversichtlicher wurde Lizzie. Es waren erschreckend große Tiere, aber sie schienen ganz gehorsam zu sein und machten alles so, wie sie es wollte – hauptsächlich, wie sie vermutete, weil sie ihren Herrn auf dem Kutschbock hörten und rochen. Nach einer kurzen Fahrt von vielleicht einem Kilometer wendeten sie an einer Stelle, wo eine alte Ulme in

einer Kehre stand.
    Lizzie wollte ihr Glück nicht herausfordern und über- gab die Zügel jetzt lieber an den ausgezeichneten Kutscher Devlin, so dass sie

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