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Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Titel: Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liebe im Herzen
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Vergangenheit abzuschütteln und die Bürde des Hasses abzulegen. Sie brachte ihn dazu, endlich zu leben und glück- lich sein zu wollen.
    Zu schade, dass ich das nicht verdient habe.
    6. Kapitel
    An diesem Abend zwangen sich Dev und Lizzie zu einer fröh- lichen Stimmung beim Abendessen, um Lady Strathmore aufzuheitern, aber beide dachten unablässig daran, dass am nächsten Tag der Tag war, an dem sie Abschied nehmen muss- ten. Dieses letzte Abendessen war das üppigste, das die Kü- che je zubereitet hatte. Als Auftakt gab es eine dampfende Sauerampfersuppe gefolgt von Austern und einem Gang aus Schweinekoteletts mit Sauce, Lachs, schottischem Lamm, Krabben und Aalpastete. Der nächste Gang war genauso reichlich mit Hase, Wild, geröstetem Mais, Hummer, Artischo- ckenböden, Erbsenpastete und Pfirsichtarte.
    Der Wein floss reichlich, das Silber blitzte, und die Stuck- decke leuchtete im Kerzenschein, als wenn die ganze Welt ei- nen verzauberten Schleier trüge, zu dem die Kerzenflammen wie Elfen tanzten. Lizzie hatte ihr Lieblingsabendkleid ange- zogen und alle altjüngferlichen Überzeugungen von vor ein paar Tagen über Bord geworfen – das kam ihr jetzt wie eine Ewigkeit vor, und sie war inzwischen ein anderer Mensch. Offene Bewunderung glühte in Devlins Blick, als er sie von oben bis unten betrachtete und voller Begehren ihre schmale Taille in dem meerblauen Samtkleid mit dem engen Mieder bemerkte. Lizzie wusste, dass ihr das Kleid besser stand als alles andere, was sie im Schrank hatte. Aber warum es auf einmal so wichtig war, was er von ihr hielt, war ein Thema, über das sie jetzt nicht weiter nachdenken wollte.

Immerhin war er noch immer der Viscount und sie nur die Tochter eines Verwalters. Wenn schon der jüngste Sohn eines Herzogs ohne jeden Titel weit außerhalb ihrer Reichweite ge- wesen war, dann war ein Viscount mit Titel das noch zehn Mal mehr. Sie war nicht die Frau, die ihren Kopf wegen eines Mannes verlor, den sie nicht haben konnte. Aber niemand konnte ihr verbieten, seine Gesellschaft zu genießen. Und seine Küsse.
    Der Nachtisch bestand aus einem wunderbar gewürzten Käsekuchen mit Mandeln und einer Komposition aus Bis- kuitteig, Honig, Nüssen und Schokosplittern, die in einem feinen Likör eingelegt waren und anschließend mit Sahne- creme und Zuckerperlen bestreut wurden, das Ganze in eine Schüssel geschichtet, die mit Blüten verziert war.
    Nach dem Essen zogen sie sich ins Wohnzimmer zurück. Dort trank Devlin einen Portwein und plauderte mit seiner Tante über Politik, während Lizzie sich ans Klavier setzte und im Hintergrund für Stimmung sorgte, indem sie ein paar der fröhlichen Stücke des irischen Komponisten John Field spielte. Doch viel zu früh schlug die Uhr zehn. Lady Strath- more, die den Besuch ihres Neffen auskosten wollte, war entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit schon eine Stunde län- ger aufgeblieben. Noch einmal arbeiteten die beiden jungen Leute Hand in Hand, um die alte Dame ins Bett zu bringen.
    Oben setzte Devlin seine Tante wieder in ihren Rollstuhl, während Lizzie nach den Griffen fasste. Als Tante Augusta ihre Röcke glatt strich, wechselten Lizzie und Devlin einen Blick. Sie zwang sich zu einem Lächeln, als sie merkte, wie ernst ihr Gesicht im Moment des Abschieds geworden war. Seine Augen lasen in ihr wie in einem Buch, dann beugte er sich hinunter und gab seiner Tante einen Kuss.
    Die alte Dame tätschelte ihm die glatt rasierte Wange. „Es war wunderbar, dich hier zu haben, mein Liebling. Warte mit dem nächsten Besuch nicht zu lange.“
    „Das werde ich nicht. Pass gut auf dich auf.“ Er küsste seine Tante noch einmal auf die Stirn und richtete sich dann auf, um Lizzie unsicher anzusehen und sich vor ihr zu verbeu- gen. „Miss Carlisle.“
    „Lord Strathmore.“ Sie streckte ihm die Hand hin. „Ich wünsche Ihnen eine gute Reise.“
    Statt ihr die Hand zu schütteln, führte er sie an die Lip-

pen und küsste zärtlich ihre Knöchel. „Nun dann, meine Da- men“, erklärte er und ließ Lizzie schließlich los, „dann sage ich auf Wiedersehen.“
    „Komm jetzt, Lizzie“, bat Tante Augusta.
    „Ja, Mylady“, murmelte sie, drehte den Rollstuhl herum und begann, Lady Strathmore in Richtung ihres Zimmers zu schieben. Dabei konnte sie nicht widerstehen und warf noch einmal einen Blick über die Schulter zurück. Er stand noch immer da, wo sie ihn verlassen hatten, ein Bild adeli- ger Eleganz in seiner schwarzen Abendkleidung, die Hände in

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