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Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Titel: Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liebe im Herzen
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sellschaftsdämchen, das Wachs in den Händen des hübschen Schurken wäre. Nein, Lizzie war die Einzige, der man die große Aufgabe anvertrauen konnte, darauf zu achten, dass Devlin nicht in Dunkelheit versank.
    Es war nicht leicht für ein Mädchen aus bürgerlichen Ver- hältnissen, in die Aristokratie einzuheiraten, das wusste Au- gusta. Sie hatte das als junge Frau am eigenen Leib erfahren, hatte den Snobismus der guten Gesellschaft zu spüren be- kommen, aber wenn sie das geschafft hatte, würde Lizzie es auch schaffen.
    Lady Strathmore ließ sich nicht dadurch stören, dass ihr Neffe und ihre Gesellschafterin einander erst ein paar Tage kannten. Sie hatte schließlich Augen im Kopf. Sie sah doch, was zwischen ihnen vorging. Außerdem traute sie ihrem Kupplerinstinkt. Auch ihre eigene Ehe war schließlich von ihrem Vater arrangiert worden. Sie hatte Jacob erst ein paar Tage vor der Hochzeit das erste Mal gesehen. Entschlossen tauchte sie ihre Feder in die Tinte und schrieb ein neues Tes- tament.
    Als es an der Tür klopfte, sah sie auf. „Herein.“
    Mrs. Rowland kam ins Zimmer. „Guten Abend, Mylady. Margaret sagte, dass Sie das Essen für morgen besprechen möchten?“
    „Nein.“
    Die Haushälterin sah verwirrt aus. „Mylady?“
    „Kommen Sie rein, Mildred, und schließen Sie die Tür.“
    Sie gehorchte. „Stimmt etwas nicht, Mylady?“
    „Ganz im Gegenteil“, erwiderte die alte Dame. „Jetzt wird

endlich alles in Ordnung kommen.“ Sie wandte sich an die verdutzte Haushälterin. „Meine liebe Mildred, Sie sind jetzt seit dreißig Jahren bei mir angestellt. Es gibt niemanden, dem ich mehr vertraue. Deshalb übertrage ich Ihnen eine Auf- gabe von allergrößter Bedeutung.“
    „Mylady?“
    „Kommen Sie und unterschreiben Sie dieses Dokument.“
    Die Haushälterin sah sie skeptisch an, trat aber näher und wischte sich die Hände an der Schürze ab. Augusta reichte ihr die Feder.
    „Was ist das?“, fragte die Dienerin unsicher.
    „Eine leichte Änderung meines Testaments. Mit Ihrer Un- terschrift bezeugen Sie, dass ich bei klarem Verstand bin und dass dies wirklich meine Unterschrift ist.“
    „Beides stimmt.“
    „Dann unterschreiben Sie hier.“
    Die Haushälterin gehorchte, ohne weitere Fragen zu stel- len, und schrieb ihren Namen sorgfältig auf den unteren Rand.
    „Ausgezeichnet. Und jetzt, Mildred, müssen Sie ganz früh los und das zu meinem Anwalt Charles Beecham in London bringen.“
    „London, Mylady?“, rief sie aus.
    „Er hat seine Kanzlei in der Fleet Street. Oh, ich weiß, das ist eine große Unbequemlichkeit für Sie, aber Sie müssen das für mich tun. Sie sind die Einzige, der ich einen so wichtigen Auftrag anvertrauen kann. Sie müssen dieses Dokument per- sönlich Mr. Beecham übergeben und es auch die Köchin noch unterschreiben lassen, ehe Sie gehen. Ist das klar?“
    „Ja, Mylady, aber ...“
    Lady Strathmore drückte ihr eine Börse mit Goldstücken in die Hand. „Nehmen Sie das für Ihre Mühe, meine Liebe. Los jetzt – und seien Sie sich bewusst, dass Ihr Auftrag von größter Bedeutung für die Zukunft der Familie ist.“
    Mrs. Rowland blickte sie ernst an, nickte dann entschlos- sen und machte sich auf den Weg, um ihren Auftrag ohne wei- tere Fragen zu erfüllen.
    Augusta humpelte leichten Herzens zurück in ihr Bett. Als sie die Kerze ausblies, stieß sie einen zufriedenen Seufzer aus und lachte leise auf.
    Papa wäre stolz auf sie.

Dev ging unruhig in der eichengetäfelten Bibliothek auf und ab, nippte ab und zu an einem wunderbaren Cognac und gab vor, in einem großformatigen Atlas zu blättern, den er auf dem Unterarm balancierte. Wo zum Teufel blieb sie denn?
    Er war sich ganz sicher, dass sie kommen würde. Fast hätte er das Rendezvous vorgeschlagen, aber er hatte es nicht ge- wagt, vor seiner Tante darüber zu sprechen – und dann war es zu spät gewesen. Wider alle Hoffnung wartete er nun da- rauf, dass sie von selber kam, denn er glaubte nicht, dass dieser vollkommen unzureichende Abschied im Flur Lizzie mehr zufriedengestellt hatte als ihn. Mit wachsender Unge- duld blies er sich eine Haarsträhne aus den Augen. Die große Standuhr in der Ecke, die mit Sonne und Mond bemalt war, zeigte gleich elf Uhr, und noch immer war keine Spur von ihr zu sehen. Dann erstarrte er, als er Schritte in der Halle hörte. Endlich.
    Er machte auf dem Absatz kehrt, und sein Herz setzte ei- nen Schlag aus, aber dann fiel ihm gerade noch rechtzeitig ein, dass er

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