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Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Titel: Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liebe im Herzen
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zuging. Und doch spürte sie etwas wie Scham, als wenn sie einmal mehr vor einer Sache davonlief, der sie sich hätte stellen müssen.
    Wie hatte es Lady Strathmore genannt: Sie versteckte sich wieder einmal.
    Endlich waren die Reparaturarbeiten an dem Pavillon abge- schlossen. Alles war fertig, und die Antworten, die Devlin suchte, waren damit zum Greifen nahe. Heute Abend verlief alles nach Plan. Dev würde in den inneren Kreis des Horse and Chariot Clubs aufgenommen werden.
    Jetzt gab es kein Zurück mehr.
    Über den Weiden hing der Vollmond, und Dev stand drau- ßen auf der Treppe und rauchte, während er auf die Ankunft seiner Feinde wartete.
    Er wusste, wann genau sie die Eisentore passierten, denn über dem Quaken der Frösche und dem nächtlichen Rascheln im Gras hörte er das Donnern von Hufen in der Ferne. Er spürte das dumpfe Trommeln in der Brust, als die Reiter nä- her kamen.
    „Sieh zu, dass alles fertig ist“, murmelte Dev einem Diener in der Nähe zu, ohne den Blick von der mondbeschienen Auf- fahrt zu nehmen. „Und schließ die Türen.“
    „Ja, Mylord.“ Der Butler verbeugte sich, zog die Doppeltür zu und verschwand, um noch einmal in der Küche nach dem Rechten zu sehen und die Salons zu inspizieren, in denen die Prostituierten warteten.
    Aus dem Inneren des Hauses erklang ein hoher Geigenton, als einer der Musiker sein Instrument stimmte.
    Devs Augen gewöhnten sich rasch an das Mondlicht und die Fackeln, die im Hof brannten. In der Ferne konnte er das

silberne Funkeln der Themse erkennen, und ab und zu flitzte eine Sternschnuppe über den Himmel.
    Die Gruppe von Reitern sah als Erstes den hell erleuchte- ten Pavillon, der mitten in der Wildnis stand. Hinter ihnen kam der Rest der Bruderschaft mit halsbrecherischem Tem- po herangerast. Das weiße Mondlicht glänzte auf teuren Phaetons, schimmernden Kutschen, Rennwagen, exquisiten Cabriolets – allesamt von den edelsten Pferden gezogen, die für Geld zu haben waren.
    Dev verbarg seinen Hass und spielte mit seiner Reitgerte, in deren Griff ein Dolch verborgen war, als er langsam die Stufen hinunterstieg und sich für seine Rolle als Gastgeber wappnete. Es hatte ihn viel gekostet, und diese Nacht war entscheidend.
    Nach dem Besuch bei Tante Augusta hatte er aufgehört, ihr seine Rechnungen zu schicken, denn ihm war klar gewor- den, dass Lizzie alle seine Ausgaben zu sehen bekam, und er hatte seinen Ruf nicht weiter zerstören wollen, indem er ihr zeigte, dass seine Ausschweifungen weitergingen. Stattdes- sen häuften sich die Rechnungen jetzt in seinem Sekretär an und warteten auf den Tag, dass alle Papiere unterschrie- ben waren und das Vermögen seiner Tante seins wurde. In vierzehn Tagen sollte Tante Augustas Testament in Charles Beechams Kanzlei in der Fleet Street verlesen werden. So- weit Dev das beurteilen konnte, waren die Kerle vom Horse and Chariot Club aufgeregter über sein Erbe als er selbst. Am Fuße der Treppe setzte Dev sich auf das Geländer und schlang einen Arm um die Lampe, während Diener mit Fa- ckeln aus dem Haus kamen, um die Gäste zu begrüßen.
    Bald darauf war der Hof voller teurer Fahrzeuge und be- rüchtigter Schurken. Fasziniert betrachteten sie die unge- wohnte Szenerie, und Dev hob die Hand und winkte ihnen zu.
    Julian, Lord Carstairs, stieg aus seinem Rennwagen, zog seine Handschuhe aus und warf einen misstrauischen Blick auf das seltsame Gebäude. Mit dem hellblonden Haar und den scharfen Zügen sah der elegante Earl zehn Jahre jünger aus als seine vierzig Jahre. Er war schlank und muskulös, untadelig gekleidet und wurde wie so oft von seinem hüb- schen, jungen Spielzeug begleitet, das die anderen nur als Johnny kannten.

Johnny, hatte Dev bemerkt, war ein eifersüchtiger und er- gebener Liebhaber. Der Junge mit dem feurigen Blick schien die abwägenden Blicke nicht zu bemerken, die Carstairs Dev immer wieder zuwarf.
    Als Nächstes kamen Dog Berkeley, Nigel Waite und Ras- kell Bainbridge aus einer großen, schwarzen Kutsche zum Vorschein und schüttelten sich vor Lachen über etwas, das der ausgemergelte Dr. Eden Sinclair gesagt hatte, der ihnen mit seiner schwarzen Tasche in der Hand folgte. Es sah ganz so aus, als habe der gute Doktor jedem von ihnen im Hinter- zimmer des Spielsalons, aus dem sie gerade kamen, eine sei- ner besonderen Spritzen verabreicht.
    Devs scharfe Augen richteten sich sodann auf den enorm dicken Sir Tommy Fane, einen skrupellosen Finanzier, der sich durch Schenkungen bei den

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