Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut
Schweigen zu brin- gen, „habe ich eine Antwort für Sie, Dev. Sie sind drin.“
„Husssah!“, rief der junge Dudley.
„Nun, das sind verdammt gute Neuigkeiten“, erklärte Dev und stieß erleichtert die Luft aus.
„Da ist nur noch ein kleiner ... Test“, unterbrach ihn da Quint mit einem geheimnisvollen Lächeln. Dann lachte er rau auf und bedeutete zwei Männern mit einer Geste, dass sie gehen sollten. Sie gehorchten und kamen gleich darauf zurück.
Devs Lächeln erstarrte, als er sah, dass sie ein ängstliches Mädchen vom Lande hereinzerrten, das höchstens fünfzehn war.
Es wehrte sich und schrie und versuchte sich aus dem Griff der Männer loszureißen, schaffte es aber nicht. Schließlich gab es auf, ließ den Kopf sinken und weinte.
Dev spürte, wie er wütend wurde.
„Sie heißt Susanna“, informierte ihn Quint, und sein gieri- ger Blick betrachtete den Teenager. „Wir haben sie gestern Nachmittag in Hertfordshire aufgesammelt, als sie ihre klei- ne Gänseschar zum Markt getrieben hat. Ein entzückendes Exemplar, finden Sie nicht? Rund und weich und zitternd vor Angst – genauso, wie ich sie mag.“ Quint lachte. „Sie dachte, sie könnte ein bisschen mit uns flirten, aber da hast
du dir mehr eingehandelt, als du gedacht hast, nicht wahr, Susanna?“
Ihr hilfloses Opfer schluchzte.
„Sie müssen Blut vergießen, lieber Junge“, murmelte Car- stairs.
Dev sah ihn an und konnte seinen Schock nicht völlig ver- bergen.
„Nehmen Sie sie, Strathmore“, murmelte Quint und drehte sich mit einem harten Blick zu ihm um, eine unübersehbare Herausforderung in den Augen. „Nehmen Sie ihr die Jung- fernschaft.“
Dev sah sich um und traf überall auf gerötete Gesichter und glänzende Augen. Wie ein Damokles-Schwert spürte er die unausgesprochene Frage über seinem Kopf hängen: Bist du einer von uns oder nicht?
„Wie verdorben sind Sie, Dev?“, fragte Carstairs.
Wieder betrachtete Dev das verschreckte Mädchen. Es war kaum mehr als ein Kind.
Ein Mädchen entjungfern.
Aber natürlich. Das hätte er wissen müssen.
Mädchen zu entjungfern war bei Männern seines Standes genauso üblich wie die Teilnahme an Rennen in Ascot, aber normalerweise waren es abgebrühte junge Dinger aus den Elendsvierteln, die sich bereitwillig verkauften, weil sie hoff- ten, als Spielzeug reicher Männer ein besseres Leben führen zu können. Dieses arme Geschöpf vor ihm, verwirrt und ent- führt, war wahrscheinlich noch nie zuvor in London gewe- sen und hatte ganz bestimmt keine Ahnung gehabt, dass es Männer wie diese hier überhaupt gab. Himmel, wie er sie alle hasste.
Das Kinn des Mädchens zitterte, aber es hatte zu viel Angst zum Weinen. Das Mädchen – wahrscheinlich die Tochter ei- nes Farmers – war jetzt blass vor Angst, aber es war gut ge- baut mit einer Fülle rotblonder Locken, Apfelwangen und haselnussbraunen Augen, die Dev an ein panisches Kalb er- innerten, das gerade seinem Schlachter vorgeführt wird.
Verdammt! Dev wurde immer wütender, aber er beherrschte sich und besann sich auf seine Raffinesse, denn der einzige Weg, das Kind hier rauszuholen, ohne dass ihm ein Schaden zugefügt wurde, war, das Spielchen zum Schein mitzuspie- len. Falls es ihm nicht gelang, seine Rolle als Vergewaltiger
überzeugend rüberzubringen, war ihrer beider Leben in Ge- fahr.
„Nehmen Sie sie, Dev“, drängte ihn Quint flüsternd und lächelte schwach, während sein gieriger Blick lustvoll jeden Zentimeter des jungen Körpers abtastete. „Wenn Sie es nicht tun, sind Sie raus. Wenn Sie es nicht tun“, ergänzte er, „ge- hört sie mir.“
Als sie das hörte, stieß Susanna einen erschrockenen Schrei aus, und die Männer lachten über ihre Angst. Das weckte Devlin aus seiner Erstarrung. Er stieß ein boshaftes kleines Lachen aus und schlenderte auf das Mädchen zu.
„Ich wage vorherzusagen, dass ich das genießen werde. Sie haben mir erst einen Schreck eingejagt, Jungs, aber wenn das Ihre Vorstellung von einem Test ist“, er lachte, „dann le- gen Sie die Latte nur so hoch Sie wollen.“ Sanft umfasste er das runde Gesicht des Kindes. „Komm, komm, meine Klei- ne“, sagte er geduldig, „niemand wird dir etwas tun. Das hier wird dir genauso viel Spaß machen wie mir. Das verspreche ich dir.“ Mit einem scharfen Blick veranlasste er die beiden Männer, die sie festhielten, sie loszulassen.
In dem Moment, in dem sie zurücktraten, versuchte das Mädchen wegzurennen. Aber Dev fasste sie um die
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