Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut
„Ich denke, Sie werden darin alles finden, was Ihren Drang nach ... Stimula- tion und Entzücken am ehesten anspricht.“
„Hört, hört“, murmelten einige und lachten leise, und die Gesichter heiterten sich bei der Aussicht auf eine Orgie auf.
„Erlauben Sie mir also, Gentlemen, Ihnen Ihre neue Vergnü- gungshöhle zu präsentieren, ein Paradies der Freuden ...“ Er gab ganz den brillanten Geschäftsmann. „Geschätzte Mit- glieder des Horse and Chariot, ich präsentiere Ihnen ... die neuen Räume Ihres Clubs!“ Mit einem Stoß seiner Reitgerte öffnete er die Türen.
Mit offenem Mund sahen sie in den Pavillon hinein.
Keiner rührte sich, keiner sprach.
Quint war der Erste, der das Schweigen brach, indem er laut loslachte und ihn begeistert ansah: „Devil, Sie Hunde- sohn.“ Er tätschelte Dev die Wange und stolzierte dann an ihm vorbei durch die offene Tür nach drinnen.
Die anderen folgten ihm vorsichtig und suchten in den üp- pigen Wandgemälden und den restaurierten Zuckerstangen- säulen nach einer Orientierung. Das Orchester begann jetzt, eine schnelle Melodie zu spielen, die über die Weiden hallte, aber das Fest begann erst ernsthaft, als die Huren herbeika- men, um die Männer zu begrüßen, nur spärlich in die Kos- tüme von Waldnymphen gekleidet mit silbernen Gazeflügeln und Efeukronen im Haar.
Die kichernden Mädchen boten den Männern Gläser mit Wein an und lockten sie tiefer in den Pavillon hinein. Oben bot jeder Salon je nach Thema passend kostümierte Frauen
zu Dschungel, Ägypten oder dem alten Rom – eine nette Idee, dachte Devlin, die Mutter Iniquity ihm vorgeschlagen hatte, die erfahrenste unter Londons Lieferanten für schöne Frau- en.
Dev lächelte den Mädchen wohlwollend zu. Er ging den anderen nach, die Hände auf dem Rücken verschränkt, und lächelte zynisch, als er Big Toms Freude angesichts eines üp- pig gedeckten Tisches mit Fleisch, Pudding, dampfenden Ter- rinen, exotischem Käse, Obst und Süßspeisen beobachtete. Eine ganze Wand des Speisesaals diente nur dazu, Sherry und Cognac aller Güteklassen darzubieten.
Etwas später kam Quint in das Esszimmer und begrüßte Dev mit einem Lachen.
„Ah, da sind Sie ja, Sie schlauer Hund.“ Er legte Dev den Arm um die Schultern und steuerte ihn in Richtung des Alko- hols. „Ich muss zugeben, Strathmore, dass das Leben wesent- lich interessanter geworden ist, seit Sie dabei sind. So etwas hier wäre den anderen nie in den Sinn gekommen. Das sind solche Langweiler. Aber Sie, mein Junge, Sie sind gut.“ Quint schlug ihm auf den Rücken. „Ich möchte fast sagen, Sie erin- nern mich an mich selbst, als ich ein junger Mann war.“
„In der Tat?“, antwortete Dev keineswegs erfreut, auch wenn er sich zu einem Lächeln zwang.
Quint gab dem Diener hinter der Bar ein Zeichen, ihnen beiden einen Drink einzuschenken.
„Und wann werde ich die Entscheidung des Clubs hören?“, drängte Dev.
„Nicht so schnell, alter Junge“, erwiderte Quint mit einem unmoralischen Funkeln in den Augen. „Noch haben Sie die dritte Bedingung nicht erfüllt.“
„Welche besagt?“
Quint lachte und warf ihm einen lüsternen Blick zu.
Fragend erwiderte Dev den Blick.
„Sie werden es bald herausfinden, nicht wahr? Prost.“
„Prost“, murmelte Dev ein wenig unsicher, dann stürzten sie beide in einem Zug ihren Scotch hinunter.
Eine Stunde später hatte Quint die anderen im größten Sa- lon versammelt. Hier war der Teppich tiefrot, und die Decke war mit goldenen Vorhängen wie ein arabisches Zelt drapiert. Als alle da waren, stellte sich Quint in die Mitte des Zimmers und betrachtete den Rest Scotch in seinem Glas. „Gut“, rief
er. „Wollen wir die Versammlung eröffnen?“
Die anderen jubelten und klopften mit ihren Gläsern auf den Tisch.
Grinsend drehte Quint sich zu Dev um.
Dem fielen das Grinsen und die kichernden Bemerkungen auf, die die Männer tauschten, und langsam fragte er sich, was Quint wohl ausgeheckt hatte.
„Wir haben über die Jahre schon viele Mitglieder gehabt“, fing Quint an. „Wie Sie wissen, gehört zu den Aufnahmebe- dingungen eine bleibende Gabe an den Club. Das haben Sie heute mit Bravour gemeistert, Strathmore. Auf Sie“, und er hob sein Glas in einem Toast auf Dev.
Die anderen hoben ebenfalls ihre Gläser.
„Hört, hört. Ein guter Mann!“
„Auf Strathmore!
Dev hob eine Braue.
„Nachdem ich habe abstimmen lassen“, fuhr Quint fort und hob die Hand, um die anderen zum
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