Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut
cham wieder hereinrufen“, stieß er hervor, „und ich erwarte, dass du alles beichtest.“
„Ich weiß nicht, wovon du sprichst!“
„Dann muss ich es dir wohl erklären, meine kluge Miss Carlisle! Du hast meine Tante manipuliert, damit sie ihr Tes- tament ändert und ich gezwungen bin, dich zu heiraten – gib es zu!“ Lizzie keuchte auf, aber er achtete nicht auf sie. „Ihr beide habt euch gegen mich verschworen! Sie wollte mich schon seit Jahren an die Kette legen, und du bist hinter
einem Titel her – vielleicht, um es Alec heimzuzahlen!“
Lizzie starrte ihn an, aber dann gewann ihre Wut die Oberhand. „Du grässlicher Egoist! Das habe ich nicht ge- tan. Denkst du im Ernst, ich will dich so verzweifelt haben? Hältst du dich für so einen Treffer? Du? Ein Mann, der es zulässt, dass sein Name in allen Klatschblättchen erscheint? Der völlig dekadent lebt? Dich heiraten? Mein lieber Lord Strathmore, ich würde dich selbst dann nicht haben wollen, wenn du mich auf den Knien darum bitten würdest! Einen guten Tag noch, Sir!“
Ihre Worte verblüfften Devlin für einen Moment. Lizzie machte auf dem Absatz kehrt und ging zur Tür, aber da kam er ihr nach.
„Komm zurück!“, brüllte er und holte sie ein. „Ich bin noch nicht fertig mit dir!“
„Oh doch, das bist du“, murmelte Lizzie und griff nach ih- rem Mantel.
Devlin packte nicht allzu sanft ihren Arm.
„Rühr mich nicht an!“, schrie sie und fuhr zu ihm herum. „Wie kannst du es wagen, mir so gemeine Dinge zu unterstel- len? Ich hatte mit den verrückten Plänen deiner Tante nichts zu tun. Ich wusste nichts davon! Das beweise ich dir, indem ich gehe. Das kann ich tun. Es kostet mich nichts. Du dage- gen, mein lieber Devlin – ich kann es kaum abwarten zu se- hen, wie sie dich in den Schuldturm werfen!“ Sie riss sich los und stolzierte zur Tür.
„Verdammt, sie klingen, als wären sie schon verheiratet“, bemerkte der Sekretär leise.
Lizzie warf ihm einen wütenden Blick zu, knallte die Tür ins Schloss und marschierte zu ihrem Ponywagen.
Dev schloss die Augen und versuchte, seinen Zorn in den Griff zu bekommen. Dann gab er auf, fluchte leise und ging ihr nach. Außer ihr mitten auf der Straße eine Szene zu ma- chen, konnte er wenig tun. Lizzie lief schnell den Gehweg entlang, und bei jedem ihrer ärgerlichen Schritte schwang der Rock ihres hübschen, lavendelfarbenen Kleides um die Beine. Sie hielt sich sehr aufrecht und hatte die Hände in den schwarzen Seidenhandschuhen zu Fäusten geballt. Dann warf sie einen Blick über die Schulter, als könnte sie seinen zornigen Blick spüren. Ihr Blick war so scharf wie ein Pfeil. Dev sah sie entrüstet an, und das Blut rauschte ihm vor
Wut und auch vor Lust in den Ohren. Dann bog sie um eine Ecke und verschwand in Richtung der Ställe. Plötzlich merkte Dev, dass die Cousins seiner Tante und der Sekretär ihn vom Fenster des Büros aus beobachteten. Dev murmelte einen Fluch und kehrte um. „Hol die Kutsche“, rief er Ben zu, der ruhig neben der Tür stand. Dev marschierte zurück in die Kanzlei – ein Mann auf dem Kriegspfad.
Kaum betrat er den Raum, kam Bewegung in das Publi- kum, und jeder tat so, als wäre er mit etwas anderem beschäf- tigt.
„Charles!“, brüllte Devlin.
Der Anwalt schluckte. „Ja, Mylord?“
Dev sah den adretten, kleinen Mann scharf an, und sofort bildeten sich Schweißperlen auf dessen Stirn.
Als Devlin näher kam, wich Mr. Beecham zurück.
„Das“, knurrte Devlin, „kann unmöglich legal sein.“
„Doch, Mylord, das ist es“, stammelte der Mann und wischte sich nervös die Stirn trocken. „Lady Strathmore konnte alleine über ihr Vermögen verfügen, so, wie sie es für richtig hielt.“
„Holen Sie mich da raus, Charles. Finden Sie einen Weg.“
„J...ja, Sir. Ich werde mein Bestes tun.“
„Das erwarte ich.“
„Es wird eine Weile dauern ...“
„Ich habe keine Weile!“, donnerte Devlin und entriss dem Sekretär ärgerlich seinen Mantel. „Erinnern Sie sich an den Pavillon? An die Reparaturen? An das Haus in der Portman Street? Ich habe Rechnungen, Charles. Die Rechnungen sta- peln sich bis an die verdammte Decke! Sie werden das Pro- blem lösen, verstanden?“
„Ja, Sir.“
„Gut.“ Devlin stürmte hinaus und zog seinen Mantel hin- ter sich her. Im Nu saß er in seiner Kutsche. „Nach Hause!“, fuhr er den Mann auf dem Bock an. Ben schaffte es kaum, noch zu seinem Herrn in die Kabine zu springen.
Noch ehe das
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