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Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Titel: Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liebe im Herzen
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keinen Zweifel daran ge- lassen, wen sie für diesen Jemand hielt. Traurig schüttelte Lizzie den Kopf. Ob es ihr gefiel oder nicht, der verstörte Mann war ihr wichtig genug, um es auf einen weiteren Ver- such ankommen zu lassen. Vielleicht hatte er sie nur deshalb so kalt behandelt, weil er vor Trauer nicht mehr hatte klar denken können. Falls er bereit war, sich zu entschuldigen, be- schloss sie, wäre sie auch bereit, seine Entschuldigung anzu- nehmen.
    Weiter und weiter führte sie die Fahrt durch hellgrüne Frühlingsfelder und frisches Gras, das nach Erde roch und einen schönen Tag versprach. Ab und zu sah sie ein paar Kü- he auf den Weiden rund um London, aber schon bald wich die ländliche Einfachheit den ersten Häusern und Fahrzeu-

gen Londons.
    Das Pony trottete unbeeindruckt weiter, als Lizzie den klei- nen Korbwagen durch die geschäftigen Straßen lenkte. Sie kamen an Straßenhändlern vorbei, die ihre Waren in mono- tonem Singsang anpriesen, überholten Lieferwagen, die fri- sche Ware brachten und Postkutschen, die hier losfuhren, um in alle Ecken des Landes zu kommen. Es gab einen Moment des Schreckens, als ein paar unachtsame Kinder sich vor die Hufe des Pferdes warfen, weil sie ihrem Ball hinterherjagten, aber schließlich kam ihre abenteuerliche Fahrt in der Fleet Street zum Ende, wo sie schon von Weitem das Schild der Kanzlei Charles Beecham, Esquire, hängen sah.
    Der Name des Anwalts war in großen Goldbuchstaben auf dunkelgrünen Grund gemalt worden. Lizzie lenkte das Pony über die belebte Straße und sah sich besorgt nach einer Stel- le um, wo sie ihr Fahrzeug lassen könnte. Wie als Antwort auf ihre Gebete trat da Bennett Freeman aus Mr. Beechams Büro und begrüßte sie mit einem herzlichen Lächeln.
    „Wie ich sehe, haben Sie es geschafft, Miss Lizzie!“
    „Ja, noch dazu in einem Stück. Wissen Sie zufällig, wo ich hier parken kann, Mr. Freeman?“
    „Gleich um die Ecke. Soll ich Ihren Wagen dort hinbrin- gen? Es ist vielleicht am besten, wenn Sie sofort hineingehen. Es sind schon alle da.“
    „Oh, Sie sind ein Engel, würden Sie das tun?“
    „Aber gerne.“ Ben lachte über ihre Dankbarkeit, als sie die Handbremse anzog und auf den Bürgersteig hinunterstieg, um sich ihr Retikül über den Arm zu hängen. Nach der wa- gemutigen Fahrt zitterten ihre Knie ein wenig, aber sie hätte das graue Pony umarmen können, weil es ein so tapferer klei- ner Soldat war. Ben stieg in den Wagen und löste die Bremse. Dann schnalzte er leicht mit der Zunge und fuhr davon.
    Lizzie drehte sich um und betrachtete die Tür zum Büro des Anwalts. Ihr Herz hämmerte, als sie all ihren Mut zu- sammennahm, um Devlin erneut gegenüberzutreten. Dann straffte sie die Schultern und betrat mit rosigen Wangen und leicht windzerzaust das Gebäude.
    Während sie ihren Mantel aufknöpfte, wurde sie von einem Sekretär begrüßt, der ihr den Mantel abnahm. Rasch strich sie sich ihr lavendelblaues Kleid glatt, an dem nur die schwar- zen Handschuhe und ihr Halstuch gleicher Farbe ihre Trauer

zeigten. Es wäre ihr unpassend vorgekommen, Schwarz zu tragen, wo sie kein vollwertiges Mitglied der Familie war.
    Der junge Sekretär führte sie zu einem nüchternen, holzge- täfelten Raum. „Hier hinein bitte, Miss.“
    Lizzie folgte ihm und nahm den vertrauten Rosmarinduft von Devlins Parfüm wahr. Nichts hatte sie auf die plötzliche Sehnsucht vorbereitet, die sie nun dabei durchfuhr. Dann sah sie ihn. Er stand konservativ gekleidet in einer Ecke am Bücherregal und unterhielt sich leise mit dem adretten Mr. Beecham.
    Als Lizzie hereinkam, unterbrach sich Devlin mitten im Satz und sah sie an. Lizzie nickte ihm mit äußerster Würde und sehr reserviert zu und setzte sich dann auf einen der schweren, geschnitzten Stühle vor dem Schreibtisch, den der Sekretär ihr anbot. „Danke.“
    Nach einem diskreten Blick in die Runde erkannte Lizzie, dass Devlin und sie nicht die einzigen Nutznießer waren, die zur Testamentseröffnung gekommen waren. Mrs. Rowland und die Köchin nickten ihr zu, und beide wirkten nervös. Sie hatten sich auf zwei Stühle an der Wand gesetzt. Neben ihnen saß mit einer hübschen Spitzenhaube auf dem Kopf Margaret. Sie trug ihr bestes Sonntagskleid und lächelte Lizzie strahlend an.
    Außerdem waren drei respektabel aussehende Fremde dabei, eine Frau und zwei Männer. Lizzie vermutete, dass dies die entfernten Cousins und die Cousine waren, die Lady Strathmore bisweilen erwähnt hatte, aber sie

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