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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nacht der Sünde
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seine blauen Augen wirkten wie ein Meer im Sturm. „Entschuldige uns bitte. Warte oben auf mich.“
    Seine Bitte befremdete sie. „Du willst, dass ich gehe?“
    Er nickte und deutete dann mit einer Kopfbewegung zur Tür. „Geh.“
    Sie stand nur da und sah ihn an, verwirrt und verlegen. „Wa- rum soll ich diejenige sein, die gehen muss? Sag ihr, sie soll ...“
    „Verdammt, tu nur ein Mal das, was ich dir sage!“, schrie er sie an, so laut, dass sie zusammenzuckte und ihn aus großen Au- gen anstarrte.
    „Ärger im Paradies, Liebling?“
    Als Becky noch einen Moment zögerte, wütend und verle- gen, weil er die Stimme gegen sie erhoben hatte, das Feld einer Frau zu überlassen, die entweder ein Feind war oder eine Ri- valin oder beides, ergriff Eva die Gelegenheit, Alec noch einen weiteren Stich zu versetzen. „Frag ihn, wie er es Mr. Dunmire zurückgezahlt hat, Kleine. Dann wirst du verstehen, warum ich ihn einen Widerling nenne. Denn er ist einer – und verdammt gut darin.“
    „Du Biest“, fuhr er sie an.
    „Alec?“, flüsterte Becky.
    Er drehte sich zu ihr um. „Was suchst du denn noch hier?“
    Sein finsterer Blick und Evas helles Lachen genügten, um ihr den Rest zu geben. Becky sah von einem zum anderen, fühlte sich unsicher und plötzlich unterlegen. Diese beiden mochten einander als Gegner ebenbürtig sein – oder als noch etwas an- deres, das sie sich gar nicht vorzustellen wagte –, aber sie selbst war offensichtlich ein Teil dieser Auseinandersetzung.
    Noch immer verschreckt von seinem strengen Ton, sah sie ihn einen Moment lang mit einem Blick an, der ihre Verletzung nur zu deutlich zum Ausdruck brachte, dann machte sie kehrt und verließ mit zitternden Knien den Raum.
    Obwohl er sehr verunsichert war, weil er sich fragte, wie viel Becky gehört haben mochte, konnte er es nicht fassen, dass er in Evas Gegenwart ihren richtigen Namen benutzt hatte. Dieser Fehler, sich von Eva aus dem Gleichgewicht bringen zu lassen,

machte ihn ganz krank.
    Dies war nicht der richtige Zeitpunkt für Nachlässigkeiten. Die Gefahr, die sein Versprecher möglicherweise bedeutete, machte es notwendig, dass er ein paar vielleicht sehr hässliche Maßnahmen ergreifen musste, um den Schaden, so gut es ging, abzuwenden. Er musste für Beckys Sicherheit sorgen.
    Eva sah ihr nach, wie Becky aus dem Zimmer eilte, dann wandte sie sich ihm mit einem gelangweilten Ausdruck zu. „Das kann nicht dein Ernst sein.“
    Er sah sie nur an und überlegte noch, wie weit er zu gehen be- reit war, um seine zukünftige Braut zu beschützen.
    „Du hast wirklich die Absicht, sie zu heiraten?“
    Ganz bestimmt war er bereit zu lügen.
    „Das ist unvermeidlich“, erklärte er. Weil er ein Gentleman war und weil sie ihm einmal den Hals gerettet hatte, gab er der Baroness eine letzte Chance, diese Villa zu verlassen. Einen dip- lomatischen Versuch unternahm er noch, obwohl er tief in sei- nem Innern aus Erfahrung wusste, dass grobe Gewalt das Ein- zige war, was sie verstand.
    „Ist sie in Erwartung?“, fragte Lady Campion plötzlich. „Ach, das ist der Grund, warum du so zurückhaltend bei deinen Be- mühungen am Spieltisch warst.“ Nachdenklich klopfte sie sich mit dem zusammengefalteten Fächer gegen das Kinn. „Anstatt dich einfach nur dem Spiel hinzugeben, musstest du gewinnen, um zahlen zu können. Ist es das?“
    „Ich fürchte ja.“
    „Das ist zu viel. Man muss es sich nur einmal vorstellen. Der Captain aller Londoner Dandys wird Papa! Und jetzt brauchst du Geld, nicht wahr, Liebling?“ Sie trat näher und berührte sei- ne Rockaufschläge. „Wie viel? Vielleicht kann ich helfen?“
    „Ich will deine Hilfe nicht, Eva.“ Er packte ihr Handgelenk und schob sie weg. „Ich will nur, dass du über diese Angelegen- heit Stillschweigen bewahrst.“
    „Warum?“
    „Nun – weil die junge Lady eine beachtliche Anzahl von Män- nern in ihrer Familie hat, die sie beschützen wollen und mich verfolgen werden, sobald sie herausfinden, dass ich sie in mei- nem Bett hatte, ehe sie einen Ring am Finger trug. Es wäre äu- ßerst unangenehm, einen von ihnen umbringen zu müssen.“
    Eva verzog die geschminkten Lippen zu einem Lächeln. „Ja,

man sollte seine Verwandten nicht umbringen, so gern man es vielleicht auch täte.“
    „Genau.“ Er überwand seine Abscheu, hob ihre behandschuh- te Hand an die Lippen und küsste sie. „Ich wusste, du würdest es verstehen.“
    Eva wirkte ein wenig geschmeichelt, aber sie gehörte

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