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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nacht der Sünde
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Nashs Armee von Hand- werkern aus dem Seepavillon des Regenten machten.
    Sie hatten Seiner Königlichen Hoheit den Respekt erwiesen und waren herzlich empfangen worden. Der korpulente Regent, der in jüngeren Jahren so schneidig gewesen war, hatte eine Schwäche für die Gruppe gut aussehender junger Taugenichtse, die noch immer in der Manier eines Don Juan lebten, was ihm im Laufe der Jahre abhandengekommen war. Doch ihre Audi- enz beim zukünftigen König war kurz.
    Der arme George war getrieben von den unausweichlichen alltäglichen Staatsgeschäften – wenn es letztlich auch nur we- nig war, was die Minister ihm anvertrauten. Er hatte die jungen Männer gebeten, sich den Pavillon anzusehen, um seinen be- rühmten Architekten zu würdigen, und genau das taten sie jetzt auch.
    Die Krempe seines Zylinders schützte seine Augen vor der Sonne, als Alec mit seinen Freunden und ein paar anderen Män- nern über das Gelände schlenderte. Er bildete mit einigen von ihnen den Schluss der Truppe, sagte wenig zu den überraschten Ausrufen seiner Freunde über die außergewöhnliche Bauweise des Pavillons im indischen Stil.
    Dass es noch einen lichten Punkt gab in den Tiefen seiner Ver- zweiflung, lag daran, dass es ihm gelungen war zu erfahren, was aus dem echten „Rose of Indra“ geworden war. Das war eigent- lich der Grund gewesen, warum er dem Regenten die Ehre er- weisen wollte. Ehe die Katastrophe eingetreten war, hatte er ge- glaubt, der Rubin wäre ein großartiges Hochzeitsgeschenk für seine Braut.
    Alec hatte den Regenten unter vier Augen gefragt, ob er je et- was gehört hatte von dem Edelstein der Talbots, und fasziniert

hatte er vernommen, wie Seine Königliche Hoheit mit einem jungenhaften Funkeln in den Augen erwiderte, er hätte nicht nur davon gehört, er würde ihn sogar besitzen.
    „Ich habe ihn vor etwa dreißig Jahren von dem alten Lord Tal- bot gekauft, der kürzlich verstorben ist“, berichtete der Prinzre- gent, während sie die Galerie entlangschlenderten. „Ich wollte ihn einer – äh – Freundin schenken, aber wissen Sie, wir hatten einen Streit, daher behielt ich ihn für meine eigene Sammlung. Warum fragen Sie?“
    Alec hatte ausweichend geantwortet, diese Information aber ganz hinten in seinem Gedächtnis aufbewahrt.
    „Ich hörte, Sie gewinnen wieder. Nebenbei bemerkt, werden Sie am jährlichen Whistturnier teilnehmen?“
    Alec hatte ein einnehmendes Lächeln zustande gebracht, während er neben dem Regenten ging, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. „Ich fürchte nicht, Sire. Zu teuer für mich. Die Teilnahmegebühr beträgt – was war es doch gleich – zehn- tausend Pfund?“
    „Ihr Freund Draxinger sagte mir, er hätte sich eingekauft.“
    „Weil Parthenia Westland ihn gefragt hat“, erklärte Alec ver- traulich. „Allerdings müssen wir so tun, als hätte mein Freund kein besonderes Interesse an dieser Lady.“
    „Ah, ich verstehe.“ Es schien dem Prinzen zu gefallen, etwas Gesellschaftsklatsch zu hören.
    „Habt Ihr die Absicht teilzunehmen, Sire?“
    „Zweifellos. Schade allerdings, dass es nur Whist ist. Entsetz- lich langweilig. Pharao, also ein echtes Glücksspiel, wäre mir lieber.“
    Alec hatte höflich gelacht, als der Regent so eifrig die Spiele erwähnte, die ihm selbst zum Schicksal geworden waren.
    Jetzt widmete er seine Aufmerksamkeit dem Vorarbeiter, der die verschiedenen Maßnahmen der Handwerker erklärte. „Dort hinten können die Herren die Küchen sehen, die schon fertig sind. Hier, dies wird der Bankettsaal, und am anderen Ende des Pavillons wird gerade das Musikzimmer errichtet.“ Die Stimme des Vorarbeiters wurde undeutlicher, als etwas in der Ferne sei- ne Aufmerksamkeit erregte.
    Alec drehte sich um, runzelte die Stirn und sah genauer hin. Dann kniff er die Augen zusammen und fühlte, wie ihn trotz des warmen Nachmittags fröstelte. Eine schwarze, mit Silber

beschlagene Reisekutsche fuhr die Straße entlang, die um den Vorgarten des Pavillons herumführte. Sie wurde von sechs Rap- pen gezogen und war umgeben von einer Eskorte berittener Ko- saken in Uniform.
    Kurkow.
    Die Schonzeit war vorüber. Der Feind war eingetroffen, ge- rade rechtzeitig für den Ball der Fürstin Lieven am morgigen Abend. Und er hatte einen großartigen Auftritt vor sich. Alecs Herz begann schneller zu schlagen.
    Becky.
    Er musste zu ihr gehen. Sie warnen. Dafür sorgen, dass sie niemand zu Gesicht bekam. Er wusste nicht, wie er ihr gegen- übertreten sollte,

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