Gaelen Foley - Knight 07
Gefahr droht und London sie glücklich machen würde, warum sie dann nicht mitbringen? Ich würde euch beide nicht gern im Streit sehen, und ich fürchte, das wäre bald der Fall. Hast du Angst, sie könnte etwas Indiskretes über deinen Auftrag sagen?“
Jack dachte darüber nach und schüttelte dann den Kopf. „Nein“, erklärte er offen. „Gelegentlich ist sie etwas naiv, aber wenn mein Leben auf dem Spiel steht, wäre sie sicher sehr zu- rückhaltend. Mir gegenüber ist sie außerordentlich loyal – bei- nahe beschützend auf ihre ganz eigene Art und Weise.“ Er lä- chelte ein wenig schief.
„Ich verstehe.“ Misstrauisch runzelte Lord Arthur die Stirn. „Nun gut. Deine Weigerung, sie mitzubringen, hat doch nichts mit dieser Maura zu tun, oder?“
„Nein, nein.“
„Ich weiß, dass du sie lange Zeit dazu bringen wolltest, das zu bedauern, was sie dir angetan hatte.“
„Das spielt jetzt keine Rolle mehr.“
„Was ist dann das Problem?“
Stumm sah Jack ihn an. Dann schüttelte er den Kopf. „Ich weiß es nicht.“
„Ich glaube, du weißt es. Aber Jack, du musst Eden die Chan- ce geben zu zeigen, dass sie zu dir hält, egal, was andere über
dich sagen.“
„Selbst wenn das, was die anderen sagen, stimmt?“, gab er zu- rück. „Ich will sie nicht verlieren, Arthur. Ich glaube nicht, dass ich das ertragen würde.“
„Wenn du sie gegen ihren Willen einsperrst, wie du es vorhast, könnte dir genau das passieren.“
„Es ist so am besten.“
„Für wen? Für Eden oder für dich?“
Ungeduldig wandte Jack sich ab.
„Wovor hast du Angst?“, fragte der Onkel leise.
„Du willst es wissen? Na gut“, flüsterte Jack zornig zurück. „Sie ist so verdammt versessen auf London und die ton. Wenn wir nun dorthin kommen und die Leute sie nicht anerkennen, weil sie zu mir gehört? Ich will, dass sie glücklich ist. Man soll ihr nicht wehtun.“
„Und sie soll nicht sehen, wie man dich verletzt hat.“
Jack neigte den Kopf. „Nein. Ich will ganz und gar nicht, dass sie das sieht. Ist das so falsch? Sie wird den Respekt für mich verlieren.“ Dann sah er Arthur von unten herauf an. „Ich werde nicht zulassen, dass man sie meinetwegen demütigt.“
„Ach, ich weiß nicht, Jack. Auf mich wirkt sie sehr stark, nicht wie ein Mädchen, dass sich von der ton einschüchtern lässt. Außerdem hast du ihr doch schon von deinem wirklichen Vater erzählt.“
„Ja. Aber es ist etwas anderes, wenn du es mit eigenen Augen siehst.“
„Jack, das alles ist lange her. Du bist nicht mehr der machtlo- se, zornige Siebzehnjährige. Du hast ein Vermögen und du hast Macht erworben. Du besitzt die Erfahrung von zwanzig Jahren. Nutze sie.“
Der Ton, in dem der Onkel das sagte, ließ Jack aufhorchen. „Was meinst du damit?“
„Wenn du willst, dass die ton Eden akzeptiert, dann sorge da- für, dass sie dich akzeptiert.“
„Das ist mir schon früher nicht gelungen.“
„Du hast es nicht versucht. Du hast ihnen allen gesagt, sie könnten zur Hölle fahren. Erinnerst du dich?“
„Naja.“ Ein wenig schuldbewusst zuckte Jack die Achseln. „Ich weiß es nicht.“ Dann schüttelte er den Kopf. „Was soll ich tun, Onkel? Das Spiel mitmachen? Vor Lady Jersey das Knie beugen? Meine Nachmittage mit Spazierfahrten im Park vergeuden?“
„Ja, Jack. Spiel mit. Du könntest von dir selbst überrascht sein.“
„Aber ich will das nicht!“
„Warum nicht?“
„Ich weiß nicht. Ich würde eine Niederlage eingestehen.“
„Wie das?“
„Als ich fortging, habe ich diesen Leuten ziemlich deutlich ge- sagt, dass ich mich den Teufel um sie schere.“
„Ah, und dich jetzt, nachdem zwanzig Jahre vergangen sind, anders zu verhalten, würde deinen Stolz verletzen.“
„Verdammt richtig! Onkel ... gerade du solltest dich bei die- sem Thema zurückhalten. Du lebst sogar noch länger im Exil als ich.“
„Ja, und ich weiß noch besser als du, was es kostet, zu stolz zu sein, Jack. Ich will nur, dass du glücklich bist.“
„Eden macht mich glücklich.“
„Wenn du also klug bist, dann mache sie glücklich.“ Lächelnd beobachtete Arthur ihn. „Was du willst, spielt keine Rolle. Was will Eden? Wenn du sie wirklich liebst, ist das die einzige Frage, die zählt.“
Stumm starrte Jack in sein Glas.
„Du siehst, es ist alles ganz einfach“, meinte Arthur. „Kauf dir die Zuneigung der ton mit deinem Geld, und das soll dein Hoch- zeitsgeschenk für deine schöne junge Braut sein.“
Seufzend
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