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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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sie sich unmittelbar vor der irischen Küste befanden, würden sie in wenigen Stunden an Land gehen und noch heute das Schloss erreichen.
    Eden musste seinen Blick gespürt haben, denn in diesem Mo- ment zuckten ihre Lider, und sie begann zu erwachen. Jack sah ihr zu, spürte den Wunsch, sie zu beschützen, und traf eine Ent- scheidung.
    Statt sie einfach nur zum Schloss zu begleiten und abzusetzen, konnte er gewiss ein paar Tage dort mit ihr verbringen, während er die Männer zusammenrief, die er zu rekrutieren gedachte. Er würde diese Zeit nutzen, um das Band zu stärken, das zwischen ihnen bestand, ehe er wieder davonsegelte. Schließlich hatte es keine Eile, ihr zu sagen, was wirklich geschah. Oder?
    Er war sicher, dass der richtige Augenblick dafür kommen würde. Es waren keine angenehmen Neuigkeiten, aber sie wür- de sich mit dieser Situation arrangieren, so wie sie es immer tat.

Zumindest wollte er das gern glauben.
    „Guten Morgen, Ehemann“, begrüßte sie ihn mit belegter Stimme. Das Laken verschob sich auf ihrem schlanken Leib, als sie sich umdrehte und streckte wie eine zufriedene Katze.
    „Guten Morgen, Ehefrau“, erwiderte er. Jack stützte ein Knie auf den Bettrand, bückte sich langsam und küsste die Vertie- fung zwischen ihren Brüsten. Er lächelte, als sie die Arme um ihn schlang und ihn mit einem übermütigen Lachen ins Bett zu- rückzog.
    Wir haben es geschafft, dachte Eden am Nachmittag, als sechs von Jacks Männern sie durch den Nebel an Land ruderten. Sie hatten das Meer überquert, und jetzt würde sie den Fuß wieder auf festen Boden setzen. Noch war sie nicht in England – noch nicht –, und sie musste sich eingestehen, dass sie das Leben an Bord der Winds of Fortune lieben gelernt hatte. Aber wie froh war sie trotzdem, das Schiff verlassen zu können.
    Jeder Ruderschlag, mit dem die Männer rhythmisch das Was- ser durchpflügten, vergrößerte die Entfernung zwischen ihr und dem gewaltigen Kanonenschiff. Hinter ihnen umkreisten gierige Seemöwen die Masten. Der Klang der Schiffsglocke und die Ge- sänge der arbeitenden Mannschaft wurden leiser, je lauter das Rauschen der Brandung wurde.
    Eden saß auf einer der niedrigen Ruderbänke, umklammer- te aufgeregt die Seiten des Bootes und erschauerte in der Käl- te. Phineas hockte eingezwängt neben Jacks Seekiste aus der Schlafkabine, in der sich jetzt Edens neue Kleider und Extra- kleidung für Jack befanden. Auch der Knirps ging an Land, sei- ne Tante Moynahan war Jacks Haushälterin, aber Eden achtete nicht auf das aufgeregte Geplapper des Jungen, sondern war da- mit beschäftigt, das Festland zu betrachten.
    Aus dem üppigen grünen Paradies war sie über die schlichte Weite des Ozeans nun in eine vollkommen neue Welt gekommen, die ihr gänzlich unbekannt war – eine Welt, in der die Luft frisch und kühl war und die Wellen sich an den tief schwarzen Felsen brachen, die überall am Strand verstreut lagen. Hier und da bil- deten sich auf den Wogen hohe, dramatisch wirkende Schaum- flocken.
    Das Wetter jetzt im späten März war nicht vielversprechend. Irland bot sich ihrem ersten Blick schroff und riesig dar, seine einsame Schönheit sprach von Kummer und Blutvergießen, von

altem Herzeleid, aber als die Sonne die schweren Wolken durch- brach und alles mit einem Hauch von Gold überzog, fühlte sie plötzlich den Zauber, der über diesen Ufern lag. Beinahe erwar- tete sie, Meerjungfrauen zu sehen, die sich zwischen den Felsen tummelten.
    Ein Stück weit voraus tauchte ein fester Steg auf, und Eden er- innerte sich sehnsüchtig an den wackeligen Anleger im Urwald, wo ihre Reise begonnen hatte. Doch ihr Herz schlug schneller, als sie die große Gestalt sah, die dort, von der Sonne beschienen, auf sie wartete.
    Jack.
    Sein bloßer Anblick genügte, damit ihr um einiges wärmer wurde. Er war schon ein paar Stunden vor ihr an Land gegan- gen, um einige Vorbereitungen zu treffen, während sie noch ihre Sachen packte. Er wollte seine Dienstboten auf dem Anwesen, das ein paar Kilometer weiter im Inland lag, wenigstens darüber informieren, dass seine junge Braut unterwegs war.
    Außerdem hatte er Reiter zu einigen seiner Freunde geschickt – irische Offiziere, die unter Wellington in Spanien gekämpft hat- ten. Eden wusste von diesen Plänen, denn ihr war es zugefallen, seinen Brief fünfmal zu kopieren, in dem er jeden der weitver- streut lebenden Offiziere bat, zu kommen und sich heimlich mit Jack zu treffen.
    Er hatte Eden

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