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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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stützte Jack seine Wange in die Hand und warf sei- nem Onkel einen finsteren Blick zu.
    Viele Stunden später erwachte Jack in dem perlgrauen Zwie- licht vor Sonnenaufgang und sah, wie seine süße junge Frau auf dem Bauch neben ihm lag und schlief. Rote Haarsträhnen lagen auf ihrer Wange, ihre Wimpern bildeten dunkle Fächer auf ihrer Haut, und ihr Gesicht wirkte entspannt und friedlich.
    Ihr Atem war ihm so vertraut geworden wie das leise Rau- schen des Meeres.
    Während er langsam wach wurde, erinnerte er sich lustvoll an die vergangene Nacht.
    Ihre Hochzeitsnacht.
    Er hob den Kopf vom Kissen und sah sie an. Als er sich auf die Ellenbogen stützte, noch ein wenig benommen vom Schlaf, erstaunte es ihn wieder, dass er von heute an ein verheirateter Mann war. Fast noch erschreckender und sogar ein wenig be-

ängstigender war das Wissen, dass er sie liebte.
    Am Vortag hatte er es ihr gesagt. Er hatte nicht damit gerech- net, dass er diese Worte über die Lippen brachte, aber es war geschehen.
    Ich liebe dich.
    Jetzt, da er sie ansah, seine kleine Lady Jay, wusste er, dass er niemals etwas gesagt hatte, dem mehr Wahrheit innewohnte.
    Das Lächeln, mit dem er sie betrachtete, war voller Zärtlich- keit. Dies also ist Glück. Das Gefühl war seltsam und fremd- artig – und außerdem vielleicht sogar ein wenig erschreckend. Dieses seltsame Gefühl, mit einer Frau zusammen sein zu wol- len, verursachte ihm ein leichtes Unbehagen, es ängstigte ihn, wie sehr er sie bereits liebgewonnen hatte. Seine wachsende Leidenschaft für sie war unmäßig, es schien unvermeidlich, dass er irgendwann den Boden unter den Füßen verlor.
    Langsam verschwand Jacks Lächeln. Er wusste, dass die Hochzeit in ihr auch Traurigkeit erweckt hatte, weil Victor fehl- te. Aber auch für ihn war es bitter gewesen zu wissen, dass sie sich bald würden trennen müssen.
    Seine Gedanken wanderten zurück zu dem Gespräch mit sei- nem Onkel, aber er blieb bei seinem Entschluss. Auch wenn ihm die Vorstellung nicht gefiel, Eden außer Sichtweite zu lassen und bei dem Gedanken an eine sechsmonatige Trennung ihm das Herz wehtat.
    Aber es stand zu viel auf dem Spiel.
    Noch immer hatte er ihr nicht gesagt, dass er sie in Irland las- sen würde. Er hatte Angst vor ihrer Reaktion – und es irritierte ihn, diese Angst zu haben. Feigheit lag nicht in seiner Natur.
    Ruhelos mit all den Dingen, die ihm durch den Kopf gin- gen, stand er auf und ging nackt durch die Schlafkabine. Tief in Gedanken verrichtete er seine morgendlichen Rituale und es erstaunte ihn, dass sein Spiegelbild genauso aussah wie am Vortag.
    Innerlich fühlte er sich wie ein anderer. Ein Mann, dachte er bei sich, der es sich hätte überlegen sollen, ehe er alles für seine edle Sache aufs Spiel setzte.
    Als er seinen Auftrag übernahm, da hatte er es mit Entschlos- senheit getan, schließlich hatte er keine Ehefrau gehabt, um die er sich sorgen musste, und kein Kind. Keine Bindungen, nichts zu verlieren außer seinen weltlichen Gütern und natürlich sei- nem Leben. Aber das hatte ihm keine besonderen Sorgen berei-

tet in Anbetracht all der Begegnungen mit dem Tod, die bereits hinter ihm lagen.
    Jetzt war alles anders, und er musste zugeben, dass er sich hin und her gerissen fühlte. Am liebsten hätte er die Mission aufge- geben, damit er bei ihr bleiben und diese Liebe genießen konnte, nach der er sich sein ganzes Leben lang verzehrt hatte. Niemand hatte ihn jemals zuvor geliebt, nicht so, und er hatte Angst, et- was Falsches zu sagen oder zu tun, was sie vertreiben könnte. Ihre Liebe war für ihn kostbarer als Gold, aber so empfindlich wie eine zarte Blume.
    Deshalb kann ich noch nicht mit ihr über die bevorstehende Trennung sprechen, dachte er, während er sich anzog. Obwohl ihn Schuldgefühle plagten, weil er etwas vor Eden geheim hielt, wusste er, dass diese Enthüllung alles zwischen ihnen ändern würde. Vielleicht war es Feigheit, und er verdiente es, sich zu schämen. Aber nie zuvor hatte er eine solche Liebe erlebt, und er konnte es nicht ertragen, mit der Wahrheit vielleicht alles zu verderben.
    Noch nicht.
    Er wollte sie fühlen, sie genießen, sich ganz in ihr verlieren und dafür sorgen, dass dieser Traum so lange anhielt wie mög- lich, ehe er gehen musste – vielleicht in den Tod.
    Während er seine Ärmel an den Handgelenken zuknöpfte, ging er zurück zum Bett und sah ihr beim Schlafen zu, während er sich einredete, wie vernünftig seine Entscheidung war.
    Jetzt, da

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