Gaelen Foley - Knight 07
,Agent' vereinbarungsgemäß nach London geschickt wurde, um Verstärkung zu rekrutieren.“
„Ich verstehe“, meinte Jack. „Sie wissen jetzt also, dass ich komme.“
„Eigentlich nicht. Sie wissen, dass irgendjemand kommt. In dem Brief stand natürlich nicht dein Name. Aber die Spani- er werden Whitehall zweifellos gewarnt haben, dass ein Agent nach London geschickt wurde, um Söldner zu rekrutieren. Die Krone wird ebenso wie die spanische Botschaft in London sehr bemüht sein herauszufinden, wer dieser Agent ist.“
Jack schwieg. Er verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich langsam in seinem Stuhl zurück, während er über diese neue Nachricht nachdachte. Die Spanier hassten ihn be- reits, weil er vor ein paar Jahren Bolivar auf Jamaika geschützt hatte, doch sein Onkel musste ihm nicht erklären, was gesche- hen würde, wenn er mit seiner Aufgabe scheiterte. Wenn nicht bald Verstärkung eintraf, dann würde das, was von Bolivars Ar- mee noch übrig war, dem Untergang geweiht sein. Angostura würde niedergebrannt werden, und die Anführer der Revolution vor ein Erschießungskommando gestellt.
„Ich werde nicht zulassen, dass das passiert“, sagte er ruhig.
„Nein, das habe ich auch nicht erwartet“, erwiderte Lord Arthur. „Aber sei vorsichtig, Jack. Es geht um deinen Hals. Du erwähntest deinen Plan, diese rivalisierende Firma in London zu übernehmen, aber jetzt scheint mir, du hast eine noch bes- sere Tarnung, um deine Anwesenheit in London nach all den Jahren zu erklären.“
Fragend sah Jack ihn an.
Arthur zuckte die Achseln. „Es ist nur angemessen, dass du deine junge Braut nach England zurückbringst, damit sie deine Familie kennenlernt.“
Sofort schüttelte Jack den Kopf. „Ich würde sie niemals als Schutzschild für meine Aktivitäten benutzen. Ich möchte nicht, dass sie auch nur in die Nähe von alldem kommt.“
Sein Onkel runzelte die Stirn und schien verwirrt. „Was wirst du dann mit ihr machen?“
„Ich werde sie auf das Schloss nach Irland bringen“, sagte Jack leise.
„Ich verstehe. Und weiß die junge Lady Jay darüber Be- scheid?“, fragte Arthur zweifelnd. „Denn vorhin hörte ich, wie sie mit deinem Diener darüber sprach, wie sehr sie sich auf ver- schiedene Sehenswürdigkeiten in London freut.“
Jack lächelte unbehaglich.
„Aha. Du hast es ihr noch nicht gesagt.“
„Nicht richtig.“
„Ich verstehe. Nun, dann steht der erste Ehestreit ja unmittel- bar bevor.“
Jack beugte sich vor und senkte die Stimme. „Es wird ihr na- türlich nicht gefallen, aber sie wird das tun müssen, was man ihr sagt. Ich bin jetzt ihr Gemahl. Ihr bleibt keine andere Wahl, als das zu tun, was ich ihr sage.“
Lord Arthur lachte.
Jack runzelte die Stirn. „Was ist? Warum lachst du?“
„Nur so. Wenn du erst einmal einen Monat lang verheiratet warst, sprechen wir noch einmal miteinander. Aber sag mir, mein lieber Junge, warum hast du ihr nichts von deinen Plänen erzählt?“
Er rutschte auf seinem Stuhl hin und her. „Ich wollte sie nicht aufregen.“
„Unsinn. Das ist Feigheit. Nicht dass ich dir deswegen einen Vorwurf mache“, fügte er hinzu und lehnte sich zurück. „Ich würde lieber gegen die Große Armada kämpfen als gegen eine zornige Ehefrau.“
„Eden wird tun, was man ihr sagt.“
„Macht sie das üblicherweise?“
Jack dachte eine Weile darüber nach. „Nein“, sagte er und seufzte dann. „Verdammt.“
Lord Arthur lachte und ließ den Brandy im Glas kreisen, und
in seinen Augen erschien ein übermütiger Glanz. „Wenn du glaubst, es wäre schwer, deine Frau zur Vernunft zu bringen, dann warte, bis du Kinder hast.“
„Du bist nicht gerade eine große Hilfe.“
„Wenn du mich fragst, könnte sie in London ein großer Ge- winn für dich sein. Warum willst du sie nicht mitbringen?“
„Weil es gefährlich ist.“
„Für dich schon, aber nicht für sie.“
„Wie das?“
„Die größte Bedrohung stellen die Regierungsagenten dar. Englische Agenten, spanische Spione. Beide müssen sich an die Gesetze halten. Diesmal hast du es nicht mit Kriminellen zu tun. Die Spanier mögen dich vielleicht nicht, aber wir wissen beide, dass der spanische Ehrenkodex Frauen und Kinder außen vor lässt. Wenn Eden in London an deiner Seite ist, wird das helfen, deine Aktivitäten zu tarnen.“
„Ich sagte dir bereits, ich werde meine Gemahlin nicht als Schild benutzen. Ich brauche den Schutz einer Frau nicht.“
„Aber wenn ihr keine
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