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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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sie zu kleiden, seine Kabine mit ihr zu teilen, sie vor jeder möglichen Gefahr durch die Mannschaft zu schützen.
    Vor allem aber erstaunte es sie, wie leicht es ihr fiel, ihm ihre persönlichsten Gedanken, Wünsche und Ängste mitzuteilen. In jener Nacht im Krankenrevier hatte er sich so fürsorglich ver- halten, dass sie sogar die Kraft gefunden hatte, ihm die ganze, beunruhigende Geschichte des Indianerjungen im Wald zu er- zählen. Und auch da war er die Freundlichkeit selbst gewesen.
    Ganz im Gegensatz zu Connor gab ihr Jack ein Gefühl von Si- cherheit, und im Gegensatz sogar zu ihrem Vater hörte er ihr zu. Und so hatten diese beunruhigenden Fragen begonnen, sich in ihrem Kopf im Kreise zu drehen wie Möwen, die um die Masten eines Schiffes kreisten.
    Vor langer Zeit hatte sie ihr Herz an elegante Dandys in Über- röcken aus der Savile Row gehängt, aber seitdem Jack Knight in ihr Leben gesegelt war, erschienen ihr ihre glänzenden Träu- me ein bisschen kindisch. Was, wenn dieser Mann ihr Schick- sal war? Die wahre Liebe, für die sie die halbe Welt durchquert hatte?
    Sie hatte sich auf dem Schiff versteckt, um nach London zu gelangen, aber was, wenn sich herausstellte, dass die Reise wich- tiger war als die Ankunft?
    Von all diesen Fragen ruhelos geworden, stand sie auf und streckte sich. Ein wenig angestrengt rieb sie sich den Nacken, blickte hinaus durch das runde Fenster und entdeckte den Ka- pitän bei seinen Fechtübungen mit dem starken Mr. Brody und ein paar der anderen Offiziere.
    Eden hielt den Atem an und starrte nur.
    Ohne Hemd, der gebräunte Oberkörper schweißbedeckt und muskulös, nahm Jack es mit mehreren Gegnern auf einmal auf, während sein Degen in der Sonne blinkte und blitzte.
    Reglos stand sie da, staunte über diesen herrlichen Mann und

die Schönheit seines tödlichen Kampfes. Sie sah zu, wie er seine Hiebe austeilte. Stark, schnell, präzise – und gnadenlos.
    Mr. Brody unterbrach den Kampf und brüllte den Männern, die gegen Jack antraten, neue Anweisungen zu. Ohne zu ahnen, dass er beobachtet wurde, unterbrach Jack seine Übungen ei- nen Moment, goss sich Wasser über den Kopf und nahm ein paar Schlucke aus seiner Feldflasche.
    Sie ließ den Blick über seine schimmernde Brust gleiten und seinen Bauch, und seine königliche Erscheinung veranlasste sie zu der Überlegung, ob sie wohl jemals die Gelegenheit bekäme, ihm so viel Vergnügen zu bereiten, wie er ihr. Sie würde es gern versuchen.
    Plötzlich trat der Knirps auf ihn zu und fuchtelte dabei mit einem hölzernen Spielzeugschwert herum. Was der Junge sagte, konnte sie nicht hören, aber offensichtlich meinte er, dass die Reihe nun an ihm wäre, mit dem Kapitän zu üben.
    Jack lächelte dem Kind zu und nahm einen Scheuerbesen auf, mit dem wohl einer der Seeleute vorher das Deck gewischt hatte. Den Holzgriff benutzte er, um die Hiebe des Jungen zu parieren.
    Der kleine Phineas Moynahan wirkte besonders winzig, als er mit aller Kraft gegen Jack kämpfte, ein heiteres Duell zwischen David und Goliath. Nachdem er ein paar Minuten mit dem Jun- gen gespielt hatte, ließ der große Kapitän den Knirps Treffer landen und warf daraufhin seine Waffe weg. Die Hände auf den Leib gepresst, ließ er sich zu Boden sinken und tat, als müsse er sterben.
    Dann lag er besiegt auf dem Deck.
    Eden beobachtete die beiden fasziniert, und ein Lächeln um- spielte ihre Lippen.
    Phineas schrie seinen Jubel über den gefallenen Riesen hi- naus, doch als Rudy zu seinem Herrn lief und ihm die Wange leckte, schob Jack den Hund liebevoll zur Seite. Er sprang auf, fuhr dem Jungen durchs Haar und kehrte zu seinen wirklichen Übungen zurück.
    Eden befürchtete, sich gerade verliebt zu haben.
    Als Jack später wieder zu ihr hereinkam, konnte sie daher nicht aufhören, ihn anzustarren und immer wieder zu erröten. Mit heftig klopfendem Herzen wandte sie den Blick ab und ver- suchte, sich wieder ihrer Arbeit zu widmen, aber als sie sich mit ihrer Nähnadel stach, weil ihre Hände so sehr zitterten, konn-

te sie sich nur wundern, was um alles in der Welt nicht mit ihr stimmte. Warum konnte sie sich plötzlich in seiner Nähe nicht mehr normal benehmen? Vorher hatte sie dieses Problem nicht gehabt. Sie fühlte sich schüchtern und unbeholfen, als könne man ihr die Gefühle ansehen. Falls Jack die Veränderung be- merkte, so zeigte er nichts davon. Oh, hör auf, befahl sie sich in Gedanken und räusperte sich.
    „Wie waren Ihre Übungen?“, fragte sie

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