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Gai-Jin

Gai-Jin

Titel: Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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schließt sich uns an. Wir könnten auch einen Margaux probieren – ich empfehle den 48er Château Pichon-Longville – und zum Pudding einen Château d’Yquem.«
    »Perfekt. Schade, daß wir keinen Käse haben. Ich vermute, daß heute kein Yoshi erscheinen wird.«
    »Wenn er erscheint, werden wir ihn nicht empfangen.«
    »Beim Clubtreffen sprachen Sie von einem Dinner heute abend. Möchten Sie mit den anderen etwas Besonderes besprechen?«
    »Ja.« Der Keller war kühl und angenehm. Ein paar Gläser standen auf einem Buffet neben den Weinregalen. Sir William wählte eine Flasche Champagner und machte sich daran, sie zu öffnen. »Ich glaube, wir müssen so tun, als sei das Feuer nicht so verheerend gewesen, wie es in Wirklichkeit war, und weiter Druck gegen Sanjiro und seine Hauptstadt Kagoshima machen.«
    »Jetzt?« Seratard war sehr überrascht. »Aber gewiß ist es doch höchst gefährlich, die Flotte zu schicken, wenn wir so exponiert sind, nicht wahr? Wollen Sie die anderen verlocken?«
    »Sehr gefährlich, aber genau darum geht es mir. Ich schlage vor, daß wir nur britische Kriegsschiffe schicken und unser Flaggschiff und das russische hierbehalten, zusammen mit den bewaffneten Handelsschiffen. Wir schicken keine Army-Einheiten zur vorgeschlagenen Landung, sondern nur Marines. Wir beschießen sie einfach von See aus.« Er ließ den Korken knallen und schenkte ein. »Das wird Ketterers Aufgabe sehr erleichtern, ihm hat die Idee nie gefallen, eine Landung von See aus zu kommandieren. Jetzt kann er in der Bucht bleiben und ihnen den Teufel aus dem Leib schießen. Zum Wohl!«
    Die beiden Männer stießen miteinander an. Seratard drehte und wendete den Vorschlag, um die Fallen zu finden, die Stellen, wo sein Gegner Minen gelegt hatte, um französischen Interessen zu schaden. Es gab keine. Im Gegenteil, dies unterstützte seinen langfristigen Plan, sich in Yoshis Vertrauen einzuschmeicheln und ihm zu verstehen zu geben, daß die Briten die Barbaren waren, nicht die Franzosen, und daß Frankreich vertrauenswürdiger, geduldiger und weitblickender war. »Großartiger Jahrgang, William. En principe ja, aber ich würde gern meinen Admiral konsultieren.«
    »Warum nicht? Dann machen wir es so…«
    Der Lunch war angenehm verlaufen. Sie waren rechtzeitig an Bord gegangen, und nun betrat Sir William beschwingt das Deck, als der Kutter an der Pier von Brock’s festmachte, ein unerhörtes Ereignis. Gornt stand mit einem Angestellten neben ein paar Schrankkoffern in der Nähe der Molenstufen. »Hoffe, Sie haben nichts dagegen, Mr. Gornt«, sagte er. »Ich habe den Kutter kommandiert, er fährt unter meiner Flagge, nicht unter der von Struan’s.«
    »Es ist mir ein Vergnügen, Sir William. Wie war die Zusammenkunft?«
    »Der verdammte Kerl ist nicht aufgetaucht, vermutlich hat er uns nicht erwartet.«
    »Dann hat er von hier bis Timbuktu sein Gesicht verloren.«
    »Ziemlich.« Das sollte er ja auch, dachte Sir William und zeigte auf die Koffer. »Sie reisen doch nicht etwa ab?«
    »Nein, Sir, aber ich fahre heute abend nach Hongkong, um Baumaterial für uns und andere zu besorgen.«
    »Hervorragende Idee. Gute Idee und gesunde Wiederkehr.« Er zog den Hut und ging mit Seratard davon. Tyrer schleppte sich müde hinter ihnen her und nahm Gornt kaum zur Kenntnis.
    »Bringen Sie die Koffer an Bord, Pereira«, befahl Gornt. »Und sagen Sie dem Captain, daß ich rechtzeitig an Bord komme. Oh, hallo, Doc.« Hoag eilte mit einigen Kulis, die unter Seekoffern und Paketen keuchten, herbei.
    »Ach, Edward, ich hörte, daß Sie auch auf der Atlanta Belle sind.« Hoag war atemlos und erschöpft, seine Kleider und Hände blutbefleckt und schmutzig, seine Augen rot unterlaufen. »Könnten Ihre Leute das hier für mich an Bord bringen, ich habe noch ein Dutzend Arme und Beine einzuschienen und Verbrennungen zu behandeln… tausend Dank.« Er eilte davon, ohne eine Antwort abzuwarten.
    »Bringen Sie alles an Bord, Pereira.« Gornt zog die Augenbrauen hoch. Warum hat Hoag es so eilig abzureisen?
    Alles war verpackt, was gepackt werden mußte, und alles war getan, um dafür zu sorgen, daß Brock’s während seiner Abwesenheit funktionierte. Morgen oder übermorgen wurden Choshu-Abgesandte erwartet, um über Waffen-Transporte zu verhandeln – ein nettes Geschäft für ihn selbst, wenn Brock’s unterging. Als nächstes stünde möglicherweise die Kohlenkonzession Yoshis, die, wie er gehört hatte, vielleicht von Struan’s abgezogen werden

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