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Gala der Herzen

Gala der Herzen

Titel: Gala der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NATALIE ANDERSON
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Raum.

7. KAPITEL
    Auf dem Rückweg zum Ballsaal versuchte James, ein Lächeln auf seine Lippen zu zwingen, doch das misslang gründlich. Vor der Tür blieb er stehen und atmete ein paar Mal tief durch, bevor er eintrat.
    Ein Drink. Das würde helfen, ihn zu entspannen.
    James winkte einen Kellner heran. Der teure Champagner schmeckte wundervoll, brachte aber nicht den gewünschten Effekt. Stattdessen schien er seine Frustration und Wut nur noch zu steigern. Dabei war es nicht einmal die vertane Chance einer adäquaten Berichterstattung über die Eröffnungsparty, die ihn aufbrachte.
    Es war sie . Und die Tatsache, dass Lissa so knapp davor gescheitert war, einen wirklich grandiosen Erfolg vorweisen zu können. James schaute um sich. Dies hier war eine verdammt eindrucksvolle Party, angefangen von der illustren Gästeliste, über das fantastische Essen und Trinken, bis zur opulenten Dekoration.
    Doch leider hatte sie das Wesentliche vergessen. James hätte sie schütteln mögen!
    Wenige Minuten nach ihm kehrte auch Lissa in den Ballsaal zurück. Ihre Augen glänzten verdächtig, die Wangen waren leicht gerötet. Hocherhobenen Kopfes durchquerte sie den Raum und gesellte sich zu ein paar Damen der feineren Gesellschaft am entgegengesetzten Ende.
    James zwang sich, sie nicht quer über die Köpfe der anderen Gäste hinweg anzustarren. Das Einzige, was ihm zu tun blieb, war, sich ebenfalls einigen wichtigen Gästen zu widmen, damit der Abend nicht völlig verschwendet war. Bewusst hielt er sich dabei von Lissa fern, da er merkte, dass allein ihr Anblick sein aufgebrachtes Gemüt reizte und ihn zunehmend nervöser machte.
    Doch egal, was er versuchte, er bekam sie nicht aus dem Kopf.
    Als er sie das nächste Mal erspähte, sprach sie ruhig und ernst mit einem der Kellner. Aus einem unerfindlichen Grund ärgerte es ihn, sie so angespannt und kleinlaut zu sehen. Das strahlende Lächeln war verschwunden, die eben noch geröteten Wangen auffällig blass.
    Wenn sie nur nicht vergessen hätte, die Presse zu informieren! Es wäre ein perfekter Abend, und Lissa hätte sich hinterher zu Recht gratulieren lassen und ihren Erfolg feiern können. Er hatte ihr die Gelegenheit geben wollen, genau das zu erleben – die Befriedigung darüber, einen guten Job geleistet zu haben.
    Und danach hätte er sie auf eine ganz andere Art befriedigt.
    Auf eine viel tiefer gehende, intime Weise.
    Beides wollte er immer noch. Nur schade, dass es heute Nacht nicht dazu kommen würde …
    Verdammt! Trotz allem hätte er ihr am liebsten auf der Stelle den teuren Designerfummel vom Leib gerissen und ihren nackten, willigen Körper an seinen gepresst. Warum musste sie auch so verflixt attraktiv sein?
    Es wurde Zeit, eine Lösung zu finden, die beide Probleme aus der Welt schaffte! Das verpatzte Event, und seine ungestillte Begierde nach der Frau, die daran die Schuld trug.
    Würde dieser Albtraum denn nie zu Ende gehen?
    Um sie herum aßen wunderschöne Menschen auserlesene Köstlichkeiten, plauderten miteinander und amüsierten sich geradezu königlich, während sie sich innerlich wie abgestorben fühlte.
    Immer wieder war sie von Vertretern der High Society von Aristo an die Seite gezogen und mit dem neuesten Klatsch konfrontiert worden. Wie Lissa schnell merkte, einzig aus dem Grund, ihre Reaktion zu sehen und möglichst weitere Details von ihr zu erfahren.
    Über Cassies und Sebastians Verbindung zum Beispiel. Doch Lissa schwieg. Gerade Cassie und ihr Bruder hatten sich das Recht auf ein wenig Privatsphäre hart erkämpft und verdienten es mehr als jeder andere, den sie kannte.
    Allein Cassies Namen zu hören, führte dazu, dass Lissa sich noch schlechter fühlte als zuvor, wenn das überhaupt möglich war. Den ganzen Tag über hatte sie keine Zeit gefunden, Kontakt mit ihrer ehemals besten Freundin aufzunehmen.
    „Hast du schon das neueste Gerücht gehört, das deine Familie betrifft?“, war sie von einer besonders hartnäckigen Lady gefragt worden. „Dein Vater soll eine Affäre mit einem der Dienstmädchen gehabt haben.“
    Ihr Vater. König Aegeus.
    Der Knoten, der Lissa schon seit geraumer Zeit das Atmen erschwerte, wurde immer dicker. Sie hatte ihren Vater kaum gekannt. Gerade in den letzten Jahren hatte er eigentlich nur Interesse an ihr gezeigt, wenn ihm eine ihrer Eskapaden zu Ohren gekommen war und er sie deswegen rügen wollte.
    Trotzdem hatte Lissa nach seinem Tod aufrichtig getrauert. Aber eigentlich nur um die Beziehung, die sie

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