Gala der Herzen
explodieren.
„Du bist wie geschaffen für die Liebe, Sweetheart …“, raunte James ihr ins Ohr.
Irgendetwas in seinem Ton ließ sie zur Salzsäule erstarren. Und plötzlich fühlte Lissa sich nur noch billig und wäre am liebsten vor Scham gestorben. „Stopp, James!“
Er reagierte sofort, zog die Hände zurück und setzte sich kerzengerade auf. „Und ich dachte, du wärst ein spontaner Genussmensch“, spöttelte er.
Lissa rutschte so weit wie möglich von ihm weg. „Ich bin längst nicht alles, wofür du mich hältst.“ Sie bedachte ihn mit einem kühlen Lächeln. „Es muss der richtige Platz und der richtige Zeitpunkt sein“, erklärte sie betont nüchtern. „Und der richtige Mann.“
„Der richtige Mann zum richtigen Zeitpunkt …“, echote er gedehnt und suchte ihren Blick. „Wie wird es sein, wenn du so weit bist, Prinzessin?“ Offenbar hatte sein Selbstbewusstsein durch ihren abrupten Rückzug nicht im Mindesten gelitten. „Wirst du die Augen schließen, oder mich den Ausdruck höchster Ekstase in ihnen sehen lassen?“
„Du überlegst, was für eine Show dich erwartet?“, fragte sie sarkastisch und fühlte Frustration und Ärger in sich aufsteigen.
Sie duellierten sich mit Blicken. „Ich bin weder an einer Show , noch an deinem Prinzessinnenstatus oder irgendwelchen weiblichen Tricks interessiert. Ich will wissen, wie es dahinter aussieht.“
„Und was, wenn nichts dahinter ist?“
James stutzte und schob die dunklen Brauen zusammen. „Das kann ich nicht glauben. Das will ich nicht glauben.“ Sanft fasste er unter die Decke und zog ihre Hand hervor, ohne Lissa eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Dann senkte er den Blick auf ihre schlanken Finger, hob sie an die Lippen und küsste zärtlich eine rosige Kuppe nach der anderen. „Mir gefällt die Fantasie, dass du eine Menge Überraschungen verborgen hältst, von denen du nicht möchtest, dass sie jeder sieht.“
Lissa lachte, aber es hörte sich künstlich an, selbst in ihren eigenen Ohren. „James Black, der Romantiker!“, versuchte sie, sich hinter Spott zu verstecken.
„Oh nein, Sweetheart “, wehrte er brüsk ab. „Ich habe dir doch eben erzählt, wie meine Spielregeln aussehen. Also mach dir lieber keine Illusionen, was mich betrifft. Du siehst müde aus, Lissa. Versuch ein paar Stunden zu schlafen. Du hast morgen einen schweren Tag vor dir.“
Das war’s also mit der privaten Konversation .
Die Endgültigkeit, die sie hinter seinen Worten zu hören glaubte, fuhr ihr wie ein Dolch ins Herz.
Sie erreichten Aristo am Morgen der geplanten Gala. Und sobald sie im Hotel ankamen, gingen sie getrennte Wege.
James beeilte sich, pünktlich in den anberaumten Meetings mit den beteiligten Baufirmen und dem Hotelmanagement zu erscheinen, während Lissa in Richtung Ballsaal davoneilte, um zu sehen, wie weit die Vorbereitungen für die Eröffnungsparty gediehen waren.
Wie sie von einem ihrer Kontaktleute unterrichtet wurde, hatte die von ihr engagierte Catering-Firma längst das Kommando in der Küche übernommen, und Lissa war erleichtert zu hören, dass auch alle bestellten Lebensmittel bereits geliefert waren und zum festlichen Luxusbuffet verarbeitet wurden.
Voller Stolz und mit sich zufrieden schaute sie eine Weile der kreativen Armee von Floristen zu, die sich die größte Mühe gaben, aus der Fülle kostbarer Orchideen, künstlerisch dekorative Arrangements zu zaubern. Das neue Hotel war an sich schon ein spektakuläres Gebäude. Doch durch die von Lissa hinzugefügten exklusiven Details wurden seine eleganten Linien und Strukturen noch betont und besonders hervorgehoben. Alles lief perfekt …
Am späten Nachmittag kleidete Lissa sich hastig, aber mit großer Sorgfalt für das große Ereignis um. Ihr Adrenalinspiegel hatte längst den Zenit erreicht, was zur Folge hatte, dass sie nach außen ruhig wirkte, dafür innerlich vor unterdrückter Erregung fast platzte.
Was mochte der Abend für sie bringen? Wenn ihre Rechnung aufging … James wieder in seinem umwerfenden Smoking erschien und – Lissa kreuzte die Finger hinterm Rücken – von ihrer Arbeit überwältigt war, würde er ihr hoffentlich endlich ein Lob aussprechen und sich vielleicht noch auf eine ganz besondere Weise erkenntlich zeigen. Sobald die Party zu Ende ging, war James Black, rein technisch gesehen, nicht mehr ihr Boss. Außerdem hielt sich niemand aus Sydney hier in Aristo auf, weshalb sie nicht unter Beobachtung standen …
So früh wie
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